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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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gut versteckt, das haben wir doch selbst schon festgestellt. Auch wir haben sie noch nicht entdecken können.«
    »Wir können uns auch nicht unsichtbar machen und ihnen unbemerkt folgen, wenn wir einen von ihnen bemerken«, sagte Barlok. »Anderenfalls hätten wir vermutlich keine Woche dafür gebraucht.«
    Ungläubig blickte Warlon ihn an.
    »Denkst du etwa, dass sie mit den Thir-Ailith gemeinsame Sache machen könnten?«
    »Ich traue diesem verschlagenen Pack alles zu. Wir haben genügend schlechte Erfahrungen mit ihnen gesammelt.«
    »Aber nicht so etwas.« Warlon schüttelte den Kopf. »Am Tiefenmeer haben sie sich als loyale Verbündete erwiesen, und auch jetzt stehen sie uns wieder zur Seite, das haben sie bereits gezeigt.«
    »Pah, sie haben mit ihren Pfeilen ein paar von diesen verdammten Drohnen abgeschossen, deren Anzahl unbegrenzt
ist. Ein kleiner Preis, um sich damit unser Vertrauen zu erschleichen.« Barlok zuckte die Achseln. »Außerdem müssen sie sich ja nicht unbedingt freiwillig auf die Seite des Feindes gestellt haben. Sie könnten von den Thir-Ailith geistig versklavt worden sein.«
    »Dann hätten Gelinian und die anderen Magier das sofort bemerkt.« Noch einmal schüttelte Warlon den Kopf. »Dein Misstrauen in allen Ehren, aber ich glaube, in diesem Fall übertreibst du es. Ich denke, sie sind einfach nur verzweifelt, weil sie durch die Dunkelelben ebenso von der Ausrottung bedroht werden wie wir, und wollen uns deshalb helfen.«
    »Quarrolax will helfen. Nix führen in Falle«, bestätigte ihr Führer und bewies, dass er zumindest einen Teil ihres Gesprächs aufgeschnappt hatte, obwohl sie sich lediglich flüsternd unterhalten hatten. Ihnen war nie aufgefallen, was für scharfe Ohren die Goblins hatten. Verlegen senkte Warlon den Blick, aber Quarrolax schien ihnen ihr Misstrauen nicht übelzunehmen. »Bald gehen durch Eingang in Berg«, fügte er hinzu.
    Tatsächlich endete kurz darauf der Hang, den sie auf einem schmalen Sims am Rande eines mehr als hundert Meter tiefen Abgrunds passiert hatten, und sie erreichten eine jäh aufklaffende Schlucht. Ein Pfad führte steil in die Tiefe. Immer wieder rutschten sie auf lockerem Geröll aus und schlitterten mehr hinab, als dass sie gingen. Selbst die sich sonst so elegant bewegenden Elben hatten große Schwierigkeiten, und immer wieder stieß einer von ihnen einen verärgerten Laut aus.
    Als sie den Grund der Schlucht schließlich erreicht hatten, gingen sie einige hundert Meter entlang eines kleinen Bachs auf ebener Erde, ehe Quarrolax sie auf einen kaum
weniger steilen und beschwerlichen Pfad führte. Mühsam kraxelten sie ihn hinauf, was sich als noch beschwerlicher als der Abstieg zuvor erwies.
    Schließlich blieb Quarrolax stehen und drehte sich feixend zu ihnen um.
    »Goblin-Wege gut versteckt«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Ihr nicht einmal haben bemerkt.«
    Er führte sie wieder ein kleines Stück zurück und dann halb um einen Felsblock herum. Dahinter klaffte ein schmaler Riss in der Bergwand, gerade breit und hoch genug, dass ein Zwerg aufrecht darin stehen konnte. Warlon musste zugeben, dass der Eingang so versteckt lag, dass man ihn wirklich nur durch Zufall entdecken konnte, oder bei einer äußerst gründlichen Suche, wie sie ohne irgendwelche Anhaltspunkte, an welcher Stelle man ungefähr zu suchen hatte, in dieser Umgebung gar nicht möglich gewesen wäre.
    Warlon zwängte sich als Erster hinter dem Goblin in den Spalt, allerdings konnte er sich nur seitlich vorwärtsschieben und musste dabei den Bauch einziehen. Dennoch glaubte er ein paarmal, stecken zu bleiben, doch dazu kam es nicht, und nach knapp zehn Metern mündete der Riss bereits in eine Höhle.
    Die schlanken, geschmeidigen Elben konnten zwar auf geradem Weg hindurchgehen, mussten sich allerdings tief dabei bücken und fühlten sich, ringsum so eng von den Felsen umgeben, sichtlich unwohl.
    Die Höhle, die sie erreicht hatten, war gerade groß genug, dass sie alle darin Platz fanden. Durch mehrere kaum faustgroße Löcher in der Wand über dem Eingang fiel etwas Licht herein. Nachdem seine Augen sich daran gewöhnt hatten, stellte Warlon irritiert fest, dass sie keinen weiteren Ausgang mehr besaß. Erschrocken fuhr er herum
und warf einen Blick zum Eingang. Möglicherweise hatte Barlok ihn mit seinem Misstrauen schon angesteckt, aber für einen Moment glaubte er tatsächlich an eine Falle und befürchtete, dort bewaffnete Goblins auftauchen zu sehen oder das

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