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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman
Autoren: Frank Rehfeld
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so schrecklich diese Umstände auch sind.«
    »Auch die grauenvolle Schreckensherrschaft, die die Thir-Ailith in Zarkhadul errichtet haben, setzte eine Menge Intelligenz voraus«, ergänzte Barlok. »Ich habe zwar genau wie Ihr miterlebt, wie sich Tausende von ihnen bei der Schlacht am Tiefenmeer ohne zu zögern in den Tod gestürzt haben, um unsere Linien zu durchbrechen, Majestät, aber lasst Euch davon nicht täuschen. Sie sind alles andere als primitive Ungeheuer.«
    Tharlia wirkte auch jetzt noch nicht überzeugt, die Skepsis in ihrem Gesicht war unverkennbar. Vielleicht wollte sie auch einfach nicht daran glauben, dass sie es nicht nur mit Heerscharen ziellos mordender Bestien zu tun hatten, sondern deren Handeln darüber hinaus auch noch von bösartiger Klugheit bestimmt wurde.
    »Seid unbesorgt, wir sind nicht gekränkt, denn ich fürchte, Eure Worte sind wahr«, erhielt Warlon in diesem Moment unverhofft Unterstützung durch Gelinian, eine der Magierinnen, eine alterslos aussehende Elbenfrau, deren lange, goldene Haare über ihr weißes Gewand fielen. »Die Magie unserer dunklen Brüder und Schwestern ist auf Vernichtung und Verderbnis ausgerichtet und ihr Denken von Hass und Mordlust erfüllt, aber sie entstammen dennoch unserem Volk, und es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass sie weniger klug als wir sein sollen. Dieser Thir-Ailith wusste genau, wer Ihr seid, Königin. Er hat Euer Zelt ausfindig gemacht und gewartet, bis Ihr es aufgesucht habt. Er wollte bewusst Euch als Oberhaupt des Zwergenvolkes töten, um es zu demoralisieren. Und wir müssen mit weiteren Anschlägen rechnen, solange wir nicht ausschließen können, dass sich noch mehr entkommene Thir-Ailith in der Nähe
befinden. Ihr besitzt die Fähigkeit, ihre Annäherung zu spüren, aber Ihr solltet keinen Moment mehr unbewacht bleiben.«
    »Ich hoffe, Ihr habt ausreichend starke Verbände zum Schutz Eurer Siedlung zurückgelassen«, ergriff Thularan das Wort.
    »Nur eine Notbesatzung, um gegen weitere Übergriffe aus Clairborn gefeit zu sein, und vor allem, um weiterhin die Hänge des Tharakol zu bewachen«, gestand Tharlia. »Alles in allem kaum hundertfünfzig Krieger. Es stand zu erwarten, dass wir hier jede Axt dringend brauchen würden, um einen Ausbruch der Thir-Ailith zu verhindern.«
    »Und wie sieht es mit dem Dorf der Menschen aus?«
    »Nachdem die Zwerge die Belagerung aufgegeben haben und mit ihrem Heer hierher gezogen sind, sah ich keine Veranlassung mehr, Truppen zurückzulassen«, berichtete Nagaron. »In Clairborn gibt es nur die reguläre Stadtgarde, doch wurde ihre Zahl angesichts der Bedrohung durch die Zwerge in den letzten Wochen unter Bürgermeister Sindilos erheblich verstärkt.«
    »Indem er jedem herumlungernden Nichtsnutz eine Uniform und ein Schwert verpasst hat«, erwiderte Tharlia spöttisch. Nagaron öffnete den Mund, um zu protestieren, verzichtete dann aber darauf. Auch er wusste, dass die Stadtgarde keinesfalls in der Lage wäre, es mit einem kampferprobten Gegner aufzunehmen. Tharlia wandte sich wieder dem Elbenkrieger zu. »Glaubt Ihr wirklich, dass die Thir-Ailith bis nach Elan-Tart vordringen werden? Es ist ein sechstägiger Marsch bis dorthin, und sie kennen nicht einmal den Weg.«
    Thularan lächelte grimmig.
    »Für Zwerge, und vielleicht auch für Menschen. Wir Elben
hingegen können große Entfernungen in wesentlich kürzerer Zeit zurücklegen. Wenn sich einige der Thir-Ailith bereits während der Schlacht heute Morgen nach Elan-Tart aufgemacht haben, können sie ihr Ziel noch im Laufe dieser Nacht erreichen. Und glaubt nicht, dass sie den Weg nicht finden werden. Er ist durch die Spuren von gleich zwei Heeren überdeutlich markiert und …«
    Er brach ab, als einer der vor dem Zelt postierten Wächter eintrat.
    »Zwei Elbenkrieger aus der Eskorte von Kampfführer Thilus sind aus Zarkhadul zurückgekehrt, Majestät«, berichtete er. »Sie sagen, sie brächten wichtige Botschaften.«
    »Führ sie sofort herein!«, befahl Tharlia.
    Die Elben traten ins Zelt. Beide waren verwundet. Der eine trug einen mittlerweile halb durchgebluteten Verband um die Brust, bei dem anderen war die rechte Schulter bandagiert, und sein Arm hing in einer Schlinge.
    »Magierin Nariala schickt uns«, erklärte der Krieger mit dem verletzten Arm. Rasch und ohne unnötige Ausschmückungen schilderte er den Überfall der unsichtbaren Dunkelelben auf ihren Trupp.
    »Eure Nachrichten sind keine Neuigkeit mehr für uns, wir mussten
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