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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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bereits selbst erfahren, dass auch die hiesigen Thir-Ailith diese Fähigkeit besitzen«, sagte Gelinian, als er geendet hatte. »Dennoch hat Nariala richtig und in bester Absicht gehandelt, als sie euch zurücksandte. Geht nun, ruht euch aus und lasst eure Wunden behandeln.«
    »Ich werde sofort berittene Boten losschicken, um die Menschen in Clairborn zu warnen«, verkündete Nagaron, als die Elbenkrieger das Zelt wieder verlassen hatten.
    »Auch wenn sie die Gefahr kennen, wird ihnen das nicht viel nützen, da sie keine Möglichkeit haben, sich gegen die
Thir-Ailith zu verteidigen, solange sie sie nicht sehen können«, entgegnete Tharlia. »Viele unserer besonders mächtigen Priesterinnen, die in der Lage sind, die Unsichtbarkeit zunichtezumachen, habe ich wegen der Schlacht herkommen lassen. Nur wenige, deren Kräfte bereits weit genug entwickelt sind, blieben in Elan-Tart oder unserer Wachbastion zurück. Aber wenn Eure Boten einen kleinen Umweg über unsere Siedlung machen, werde ich ihnen schriftliche Anweisungen mitgeben, zwei der Priesterinnen nach Clairborn zu entsenden, damit sie helfen, die Stadt zu schützen.«
    »Das wäre in der Tat eine große Hilfe, für die wir Euch sehr dankbar wären.« Nagaron deutete eine Verbeugung an. »Vor allem angesichts der Missverständnisse, die es in den letzten Wochen zwischen unseren Völkern gegeben hat.«
    Ein Schatten schien für einen Moment über Tharlias Gesicht zu huschen.
    »Ja, darüber wird allerdings bei passender Gelegenheit noch zu reden sein. Diese Missverständnisse , wie Ihr es nennt, haben Tote und Verletzte gefordert, und ich spreche hier nicht allein von dem Angriff Eurer Reiterei auf unser Heer. Man hat einen Teil unserer Felder niedergebrannt und unser Vieh davongejagt und unser Volk so fast seiner Lebensgrundlage beraubt.«
    »Ich bedauere sehr, dass das geschehen ist, und versichere, dass wir alles tun werden, um den Schaden wiedergutzumachen. Sobald Zarkhadul gesichert ist, werden wir den Weg dorthin bewachen, damit Euer Volk ohne Schwierigkeiten umsiedeln kann, und wir werden Euch zusätzlich viele Karren zum Transport zur Verfügung stellen. Außerdem werde ich dafür sorgen, dass Ihr vor allem während der ersten Zeit stets genügend Nahrungsmittel und andere Bedarfsgüter zur Verfügung haben werdet.«

    »Ich weiß Eure Hilfe zu schätzen und danke Euch für das Angebot. Wir haben …«
    Tharlia verstummte, als leichter Tumult außerhalb des Zeltes laut wurde. Gleich darauf kam einer der Elbenkrieger durch den Eingang gestürmt. Den Wachposten, der seinen Arm gepackt hatte und ihn zurückzuhalten versuchte, schien er nicht einmal zu bemerken.
    »Wir konnten zwei Thir-Ailith aufspüren«, keuchte er. »Einen mussten wir in Notwehr töten, uns blieb keine andere Wahl. Bei dem anderen jedoch ist es uns gelungen, ihn lebend zu stellen.«
     
    Noch vorsichtiger als bisher drangen sie weiter vor. Die Elbenmagier hielten sich nun die ganze Zeit an den Händen, um ihre Kräfte zu vereinen und somit zu stärken, wie Thilus es auch von den Priesterinnen kannte, und die Elbenkrieger hielten ihre Schwerter kampfbereit.
    Aber sie erreichten Zarkhadul ohne weitere Zwischenfälle. Nicht nur ereignete sich kein weiterer Überfall, auch zwischen Elben und Zwergen gab es keine Auseinandersetzungen mehr, nicht einmal mit Lhiuvan. Sein Gesicht war härter und grimmiger geworden, doch verzichtete er auf alle spöttischen oder herablassenden Bemerkungen, sprach sogar kein einziges Wort mehr. Der Tod Aliriels hatte ihn schwer getroffen, doch schien er die Schuld dafür nicht länger bei den Zwergen zu suchen, denen sie zur Hilfe geeilt waren, sondern bei denen, die ihren Tod wirklich verursacht hatten.
    Jedenfalls hoffte Thilus es.
    Der Stollen verbreiterte sich, je tiefer sie kamen, sodass sie bequemer gehen konnten und nicht mehr bei jedem Schritt aufpassen mussten, dass sie nicht auf einen der Toten
traten. Schließlich wurde es vor ihnen hell, und kurz darauf endete der Gang in einer riesigen Halle. Mächtige Säulen mit kunstvollen Kapitellen stützten das Gewölbe, doch viele davon waren zerborsten oder ganz umgestürzt, ein Teil der Decke war herabgebrochen. Überall lagen Trümmerstücke und Geröll. Zum Großteil bedeckten sie das gewaltige Mosaik, das sich über den gesamten Boden erstreckte, oder hatten es stellenweise bei der Wucht des Aufpralls sogar zerstört, sodass das Motiv nicht einmal mehr zu erahnen war, aber dennoch konnte man nach wie vor

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