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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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verhängnisvoll für uns alle sein.« Sie richtete ihren Blick nach Süden, wo sich in der Ferne die Gipfel des Schattengebirges schwach vor dem allmählich heller werdenden Himmel abzeichneten. »Das Tor in den Berg ist geöffnet. Der Kampf hat bereits begonnen, und möglicherweise wird unsere Hilfe selbst jetzt schon zu spät eintreffen.«
     
    Schweren Herzens hatte sich Valutus überreden lassen, die Pferde zurückzulassen, da sie innerhalb der Stadt nur hinderlich gewesen wären, aber selbst das brachte neue Probleme mit sich. Sie konnten weit mehr als vierhundert Tiere nicht einfach irgendwo anbinden und sie auch nicht frei herumlaufen lassen. Schließlich waren Turon die Hellhöhlen eingefallen, in denen sein Volk schon früher nicht nur Getreide und andere Nahrungsmittel angebaut, sondern auch Viehzucht betrieben hatte, um von der Oberfläche möglichst unabhängig zu sein. In einer dieser Höhlen waren die Luanen untergebracht gewesen, und diese war ideal für die Pferde geeignet. Sie war nicht nur groß genug, sondern besaß
auch nicht mehr als einen Zugang, der durch ein Gatter versperrt werden konnte. Auf dem Grund der Höhle wuchs Gras, das nun mittlerweile freilich wild wucherte und fast kniehoch war.
    Glühmoos sorgte für eine ausreichende Beleuchtung, aber das allein war es nicht: An der Oberfläche dämmerte nun allmählich der Morgen herauf, und ein schwacher Schein drang durch die Lichtschächte in der Decke bereits bis hier herab. Es sah aus, als wären an der Höhlendecke zahlreiche Lampen aufgehängt worden, auch wenn sie bislang noch kaum Helligkeit verbreiteten.
    Auch Valutus fiel auf, dass sich die Beleuchtung allmählich zu verändern begann.
    »Dieses Licht«, fragte er, »woher kommt es?«
    »Tageslicht von der Oberfläche, das durch viele Schächte ins Innere des Berges dringt«, erklärte Turon voller Stolz auf diese Errungenschaft seines Volkes. »Geschliffenes Glas am oberen Ende bündelt es und schickt es verstärkt durch die Schächte. Am unteren Ende sind wiederum geschliffene Glasplatten befestigt, die das Licht zerstreuen, damit es nicht nur winzige Flächen beleuchtet.«
    »Das ist … unglaublich«, sagte Valutus sichtlich beeindruckt. »Erzählt mir mehr davon.«
    »Ich bin Krieger und verstehe nicht viel von solchen Dingen, besser kann ich es Euch nicht erklären. Unsere Vorfahren haben dieses System schon vor langer Zeit entwickelt. Aber wartet nur ab, bis die Sonne aufgeht. Dann wird es auch in ganz Elan-Dhor hell, und alles sieht anders aus als im Leichenlicht des Glühmooses.« Er zögerte einen Moment, als ihm ein Gedanke kam, dann fügte er hinzu: »Möglicherweise ist das sogar der Grund, warum es die Dunkelelben vorgezogen haben, in die Tiefe zurückzukehren.
Ich glaube, nach der langen Zeit ihrer Gefangenschaft mögen sie das helle Licht nicht sonderlich.«
    Valutus nickte, immer noch mit einem staunenden Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte er. »Aber solange es ihnen nicht völlig unerträglich ist, hilft uns das nicht weiter. Allerdings wird es uns beim Kampf zumindest eine kleine Unterstützung sein.« Noch einmal blickte er zur Decke hinauf. »Tag und Nacht unter der Erde, tief im Inneren der Berge, es ist wirklich kaum zu glauben. Ich fürchte, viele an der Oberfläche haben einen völlig falschen Eindruck von Eurem Volk. In weiter entfernten Gegenden hält man Zwerge teils sogar schon für bloße Legenden, und von denen, die wissen, dass Euer Volk sehr wohl noch existiert, stellen sich die meisten unter einer Zwergenmine lediglich ein paar schmutzige, feuchte Erdhöhlen mit einer Art finsterem Bergwerk vor. Als ich herkam, habe auch ich nur etwas in dieser Art erwartet, aber ganz gewiss nichts von dieser Größe und Herrlichkeit. Könnten mehr Menschen Elan-Dhor einmal besuchen und seine Pracht sehen, ich bin sicher, sie würden Euer Volk danach mit ganz anderen Augen betrachten.«
    »Ich danke Euch für Eure freundlichen Worte, aber im Moment ist es schon äußerst fraglich, wie lange wir Elan-Dhor noch sehen können«, lenkte Turon das Gespräch wieder auf die aktuelle Gefahr zurück, sosehr ihm die Bewunderung des Obristen auch schmeichelte. »Ihr habt selbst darauf hingewiesen, dass uns wenig Zeit bleibt.«
    »Ihr habt Recht.« Valutus bestimmte dreißig seiner Männer, die als Wachen bei den Pferden zurückbleiben sollten, dann verließen sie die Hellhöhlen wieder.
    Ursprünglich hatte Turon vorgehabt, verschiedene

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