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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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schnell beenden. Meine Axt lechzt nach dem Blut dieser Kreaturen!«
    Er hob die mit beiden Händen fest umklammerte Waffe.
    Nach einem mehr als halbstündigen Marsch erreichten sie schließlich wieder die Hellhöhlen, und Valutus konnte sich davon überzeugen, dass sie ihren Namen zu Recht trugen. In ganz Elan-Dhor war es hell geworden, und wäre nicht die Gefahr gewesen, hätte Turon gerne auf so manche besonders gelungene Arbeit hingewiesen, die im Schein des Glühmooses zuvor nicht richtig zur Geltung gekommen war. Die Hellhöhlen jedoch waren von besonders viel Licht durchflutet, weshalb es nur hier möglich gewesen war, Landwirtschaft zu betreiben und Getreide und andere Pflanzen anzubauen.
    Erschöpft ließen sich die Priesterinnen zu Boden sinken, nachdem sie eingetreten waren. Der schmale Eingang konnte von der Priesterin, die mit einem Teil der Reiterei hier zurückgeblieben war, allein überwacht werden, wie sie es bislang auch getan hatte. Aber kein Dunkelelb versuchte, ihnen zu folgen.
    »Für den Moment scheinen wir in Sicherheit zu sein«, sagte Turon aufatmend. »Aber es ist noch ein weiter und gefährlicher Weg bis zum Stollen und zur Oberfläche.«
    »Hoch zu Pferde könnten wir einen gewaltsamen Durchbruch wagen und darauf hoffen, dass es uns gelingt, jeden niederzureiten, der sich uns in den Weg stellt«, schlug Valutus vor. »Euch und Eure Krieger könnten wir dabei auf dem Rücken unserer Pferde mitnehmen.«

    »Es würde trotzdem Todesopfer geben, und möglicherweise sogar viele, wenn der Feind es geschickt anstellt. Nein, das Risiko ist zu groß.« Turon schüttelte den Kopf und wandte sich an die Priesterinnen. »Wie lange müsstet Ihr ausruhen, um Eure Fähigkeiten zu regenerieren?«
    Vila zögerte kurz.
    »Eine Stunde dürfte ausreichen«, sagte sie dann. »Zumindest, um uns sicher aus Elan-Dhor hinauszubringen.«
    Uns aus Elan-Dhor hinausbringen …, wiederholte Turon in Gedanken bitter. Genau das, was sie nun verzweifelt zu schaffen versuchten, war gleichzeitig das, was eigentlich keiner von ihnen wollte.
    Hätte er ein paar der wirklich mächtigen Priesterinnen hiergehabt, hätte die Lage ganz anders ausgesehen. Auch Königin Tharlia musste bewusst sein, dass es ihm nicht nur an Kriegern, sondern vor allem an Priesterinnen mangelte, um einen Ausbruch der Dunkelelben zu verhindern. Wären nur einige wenige von ihnen mit den lartronischen Soldaten geritten, selbst wenn diese dann langsamer vorangekommen und etwas später als der Haupttrupp eingetroffen wären, hätten sie sich jetzt nicht in diesen Schwierigkeiten befunden. Wenn Tharlia diese Möglichkeit nicht ergriffen hatte, dann war dies jedoch aus irgendwelchen Gründen offenbar nicht möglich gewesen. Vielleicht waren die Pferde nicht in der Lage, zwei Reiter über eine so weite Strecke hinweg zu tragen.
    Er verzichtete darauf, Valutus danach zu fragen, die Gründe spielten keine Rolle. Ohne Zweifel ließ Tharlia nicht alle Priesterinnen mit dem Rest des Heeres marschieren, das frühestens in einer knappen Woche hier eintreffen konnte, sondern hatte auf anderem Wege schon längst welche zu ihrer Unterstützung ausgesandt, vielleicht mit Pferdekarren.
Aber er konnte sich unmöglich allein darauf verlassen, dass sie rechtzeitig eintreffen würden.
    »Eine Stunde«, wiederholte er. »Das ist ein überschaubares Risiko. Bis dahin können noch keine weiteren Dunkelelben aus der Tiefe gekommen sein. Wenn Ihr mich fragt, sollten wir so lange warten.«
    Nach kurzem Überlegen nickte Valutus, doch sah er nicht glücklich mit der Entscheidung aus.
     
    Während ihres Marsches war der Tag heraufgedämmert, und im Osten färbte sich bereits der Himmel rot. Nur vereinzelt waren Wolken zu sehen, und es würde nicht mehr lange dauern, bis die Sonne aufging, als sie endlich den Fuß des Tharakol erreichten und sich auf dem Hauptweg zum Zarkh-Tahal an den Aufstieg machten.
    Lhiuvan kniete nieder und untersuchte den Boden.
    »Reiter sind hier vor kurzer Zeit entlanggezogen«, sagte er. »Auf dem Felsboden haben sie nur wenige Spuren hinterlassen, aber es scheinen viele gewesen zu sein. Offenbar ist die lartronische Reiterei vor uns eingetroffen. Hoffen wir, dass es rechtzeitig war.«
    Dem konnte Barlok sich nur anschließen.
    Immer höher führte sie der Weg ins Gebirge. Erst kurz bevor sie das verschüttete Zarkh-Tahal erreichten, das große Tor des Ostens, bogen sie auf einen kleineren Pfad ab, den auch die Reiter benutzt hatten.
    Wenig später

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