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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Ihnen blieb nichts anderes übrig, als hinein und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauszuklettern, nachdem sie sich einen Weg durch die Dornen gebahnt hatten. Dabei erwiesen sich diese lediglich
als Unannehmlichkeit. Ein paar Kratzer machten keinem Zwergenkrieger etwas aus, und die Elben schienen davon sogar völlig unberührt zu bleiben, aber all die Hindernisse hielten sie auf und kosteten sie wertvolle Zeit.
    »So viel zum geraden Weg«, stieß Barlok hervor. »Wir hätten uns einfach ans Ufer des Cadras halten und uns am Fuß des Gebirges nach Osten wenden sollen, dann wären wir sicher schneller ans Ziel gekommen.«
    »Wenn man bedenkt, dass wir uns in unmittelbarer Nähe des Tharakol befinden, dann ist es eigentlich beschämend, dass wir uns hier so wenig auskennen«, sagte Warlon. »Wir haben zu lange nur unter der Erde gehaust.«
    »Das ist schließlich Zwergenart. Wir sind für ein Leben an der Oberfläche nicht geschaffen, das hat sich in den letzten Monaten zur Genüge gezeigt.«
    »Aber wir hätten auch nicht alles vernachlässigen dürfen, was außerhalb unserer Mauern liegt. Auf diese Weise hätten wir uns manche Probleme ersparen können, die unser Volk in letzter Zeit heimgesucht haben, vor allem mit den Menschen.«
    »Vielleicht. Aber was nutzt uns ›hätten‹, ›sollten‹, ›würden‹? Wir können höchstens versuchen, es in Zukunft besser zu machen. Wenn es überhaupt eine Zukunft für uns gibt und uns dieser Sturm nicht alle in den Abgrund reißt.«
     
    Valutus fuhr herum und eilte so schnell den Schreien und entsetzten Rufen entgegen, dass Turon ihm auf seinen kürzeren Beinen kaum zu folgen vermochte. Während er lief, gab er den Priesterinnen einen Wink, sich ihm anzuschließen.
    Die Zwergenkrieger und die lartronischen Soldaten hatten sich auf dem großen Platz vor dem Südtor verteilt, wichen
jetzt aber von den Außenseiten zurück und drängten sich enger zusammen. Das Staunen in ihren Gesichtern war Verwirrung und Furcht gewichen.
    An drei verschiedenen Stellen lagen Tote in ihrem Blut, jeweils in der Nähe der Mündung von Straßen, die von dem Platz aus in die Stadt hineinführten. Es handelte sich um zehn Soldaten und einen Zwergenkrieger, und es gab keinen Zweifel daran, wer sie getötet hatte.
    »Es … es geschah blitzartig und ohne jegliche Vorwarnung«, berichtete einer der Soldaten. Sein Gesicht war von Schrecken gezeichnet, und seine Stimme bebte. »Im einen Moment standen sie noch da, und im nächsten brachen sie tot zusammen, ohne dass ein Angreifer zu sehen war.«
    »Dunkelelben, zweifellos. Wir sind nicht allein!«, stieß Turon hervor. Unwillkürlich warf er einen hastigen Blick in die Runde, dann drehte er sich zu den Priesterinnen um. »Das hätte nicht passieren dürfen. Wie konnte das geschehen?«
    »Unsere Kräfte schwinden«, entgegnete Vila. »Und das offenbar in stärkerem Maße, als uns bewusst war. Wir greifen nun schon seit Stunden darauf zurück, seit die Patrouille vermisst wurde. Trotzdem waren wir sicher, immer noch den gesamten Platz abdecken zu können.«
    »Die Dunkelelben scheinen zu spüren, bis wohin unsere Fähigkeiten reichen«, ergänzte eine andere Priesterin. »Sie müssen sich bis unmittelbar an den Rand herangeschlichen und dann blitzschnell zugeschlagen haben, ohne dass wir sie spüren oder sichtbar machen konnten.«
    Turon nickte und gab sich für den Moment mit dieser Erklärung zufrieden. Vorwürfe würden ihnen nicht weiterhelfen.
    »Damit steht jedenfalls fest, dass sich doch noch Thir-Ailith
in Elan-Dhor aufhalten«, sagte Valutus, offenkundig ebenfalls darauf aus, Schuldzuweisungen zu vermeiden. »Und wir wissen nicht, wie viele. Wie sollen wir eine Verteidigung aufbauen, mit einer ungewissen Zahl an Feinden in unserem Rücken?«
    »Ihr habt Recht, es ist unmöglich.« Turon schüttelte den Kopf. »Wir müssten an gleich zwei Fronten kämpfen und würden umso schneller hinweggefegt werden. Es war ein Fehler, überhaupt herzukommen. Ich habe nicht bedacht, dass die Fähigkeiten der Priesterinnen nicht ausreichen würden, so viele Krieger über einen so langen Zeitraum zu schützen. Wie lange schafft Ihr es noch?«
    »Das ist schwer zu schätzen. Mit äußerster Konzentration vielleicht zwei Stunden, wenn wir den zu überwachenden Kreis so groß machen, dass alle darin eingeschlossen sind. Zwei- bis dreimal so lange, wenn wir nur ein räumlich kleineres Gebiet zu überwachen brauchen.«
    »Verdammt, dann bleibt uns nichts

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