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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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groß.

    Warlon versuchte, nicht daran zu denken, und schlug den Weg zu den Kasernen ein, die neben dem Prachtbau der Familie Korrilan, der er angehörte, sein zweites Zuhause in Elan-Dhor waren. Er beschloss, sich ebenfalls noch etwas hinzulegen. Seit er an Bord des Elbenschiffes am gestrigen Tag den Kalathun erreicht hatte, hatte er nicht mehr geschlafen. Er bezweifelte auch jetzt, dass er Schlaf finden würde, aber zumindest wollte er seinem Körper etwas Ruhe gönnen. Den meisten anderen Kriegern, die nicht am Aufbau der Verteidigung mitwirkten, war sogar ausdrücklich befohlen worden, sich zur Vorbereitung auf die bevorstehende Schlacht in ihre Quartiere zu begeben und zu ruhen.
    Als Kampfführer brauchte er nicht in den normalen Mannschaftsunterkünften zu schlafen, sondern besaß ein eigenes kleines Quartier, das ihm trotz der kahlen Einrichtung Abgeschiedenheit und größere Ruhe bot. Warlon zog lediglich seine Stiefel aus und schnallte die Panzerteile seiner Rüstung ab, dann ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte zur Decke hinauf.
    Wider Erwarten fielen ihm schon nach wenigen Minuten die Augen zu, und seine Gedanken begannen sich zu verwirren. Ailin, Barlok, die Thir-Ailith, Elan-Dhor, die Elben, Zarkhadul … alles vermischte sich zu einem ungeordneten Reigen, und gleich darauf war er tief und fest eingeschlafen.

13
    DIE HALLE DER HELDEN
    »Sie kommen!«
    Thilus zuckte zusammen, als er den Ruf von Hohepriesterin Breesa vernahm, der durch die Halle der Helden schallte. Er hatte ihn gleichermaßen gefürchtet wie herbeigesehnt, damit das von düsteren Gedanken belastete Warten nach vielen Stunden endlich ein Ende fand. Die Krieger nahmen ihn auf und gaben ihn weiter, und gleich darauf wurden Alarmhörner geblasen. Ihr lauter Klang hallte von den Wänden wider und fand innerhalb von Elan-Dhor ein Echo, als auch in den Kasernen Hörner ertönten.
    Noch ein letztes Mal ließ Thilus seinen Blick prüfend umherschweifen, ob alles bereit war. Soweit er sehen konnte, waren alle Verteidigungsanlagen so solide errichtet worden, wie es in den vergangenen Stunden nur möglich gewesen war. Glücklicherweise hatten die Thir-Ailith ihnen genügend Zeit gelassen, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. Nirgendwo entdeckte er mehr Schwachpunkte.
    Auch die Krieger selbst schienen bereit zu sein für den Kampf. Nach Kriegsmeister Loton hatte auch Thilus ihnen noch einmal eingeschärft, wie viel auf dem Spiel stand, dass es um alles oder nichts ging. Es war gerade erst einen Tag her, dass sie eine schwere Schlacht geschlagen hatten, doch hatte ihr Kampfgeist anscheinend nicht darunter gelitten. Im Gegenteil, der Sieg am Kalathun, die unverhoffte
Rückkehr nach Elan-Dhor und die Tatsache, dass sie diesen Kampf auf heimatlichem Gebiet führen konnten, hatten ihre Entschlossenheit bis zum Äußersten angefacht.
    Eine Entschlossenheit, die lediglich Thilus selbst nicht verspürte. Er hatte sich ungeheuer geehrt gefühlt, dass man ihm das Kommando an der Front übertragen hatte, doch dann hatte Königin Tharlia ihm auch offenbart, wie wenig Aussichten bei diesem Kampf bestanden.
    Aber selbst wenn sie mit ihren Waffen keinen Sieg erringen konnten, war er entschlossen, die Stellungen so lange wie möglich zu halten und keinen Fußbreit zurückzuweichen, soweit die Umstände es zuließen.
    Es dauerte nicht lange, bis aus dem Durchgang zu den Minen der Tritt schwerer, im Gleichschritt marschierender Stiefel zu hören war, der sich rasch näherte. Kaum eine Minute später waren auf der Treppe jenseits der Barrikade die Umrisse der ersten Thir-Ailith zu erkennen. Die vordersten von ihnen zögerten kurz und hoben einen Arm, um ihre Augen gegen das grelle Licht abzuschirmen, das sie erwartete, doch wurden sie von den Nachfolgenden einfach weitergedrängt.
    Zahlreiche Laternen hingen ein Stück von den Barrikaden entfernt, ihre Blenden nur auf einer Seite geöffnet, sodass ihr Lichtschein direkt auf die Treppe gerichtet war. Einige große Spiegel und zum Teil auch einfach nur blanke Metallplatten reflektierten zudem das durch die Lichtschächte hereinfallende Tageslicht in die gleiche Richtung, sodass eine extreme Lichtflut jeden erwartete und blenden musste, der sich von dort näherte.
    Gerade für die Thir-Ailith, deren Augen nahezu vollständig an Dunkelheit gewöhnt waren, musste dies fast unerträglich sein. Und die ungeheuerliche Zahl, mit der sie
heranrückten, gereichte ihnen dabei zum Nachteil, da sie nicht verharren und

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