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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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repariert worden war, stand weit offen, sodass die Krieger mühelos in die Halle der Helden gelangen konnten. Auch Warlon wollte sich dorthin begeben, doch bevor er ankam, trat ein Laufbote auf ihn zu.
    »Königin Tharlia wünscht Euch zu sehen, Kampfführer«, berichtete er. »Sie befindet sich auf dem Wehrgang über dem Tor.«
    »Ich habe verstanden.«
    Warlon eilte auf eine Treppe zu, die auf den Gang hinaufführte. Er hatte die Königin zusammen mit Gelinian,
Vizegeneral Nagaron sowie den Kriegsmeistern Loton und Sutis bereits dort entdeckt und ohnehin vorgehabt, zunächst mit ihnen zu sprechen. Zum einen interessierte ihn natürlich brennend, zu erfahren, ob es bereits irgendwelche Neuigkeiten über Barlok gab, zum anderen konnte er sich bei seinem Rang nicht einfach blindlings als Einzelkämpfer ins Schlachtgetümmel stürzen. Früher hatte er das Kommando über das dritte Bataillon geführt, doch durch seine monatelange Abwesenheit war das hinfällig geworden, zumal das gesamte Heer nach der verlustreichen Schlacht am Tiefenmeer völlig neu hatte geordnet werden müssen. Vermutlich würde man ihm nun erst ein neues Kommando zuteilen.
    »Majestät«, grüßte er und verbeugte sich vor Tharlia. »Ihr habt mich rufen lassen?«
    Gleichzeitig warf er einen Blick über die zinnenbewehrte Brüstung. Die gesamte Halle der Helden war voller Krieger, hauptsächlich Zwerge, aber auch einige Kontingente Soldaten der lartronischen Armee waren dort vertreten. Vom südlichen Ende her drangen das Klirren von Waffen und andere Kampfgeräusche, vereinzelt auch Schreie, herüber.
    Eine große Gruppe von Priesterinnen, verstärkt durch den Großteil der Elbenmagierinnen und -magier, stand ein gutes Stück abseits des umkämpften Durchgangs zu den Minen, um die Magie der Dunkelelben zunichtezumachen. Warlon fragte sich unwillkürlich, ob sich auch Ailin bei ihnen befand.
    »Das habe ich«, sagte Tharlia. »Was Euch im Moment am meisten interessieren dürfte: Von Kriegsmeister Barlok gibt es nichts Neues zu berichten. Sein Zustand ist unverändert, aber das ist auch nicht verwunderlich. Selbst als körperlose
Seele braucht er Zeit, um so weit hinab in die Tiefenwelt und wieder zurückzugelangen, und wir wissen nicht, wie weit er dann noch in das Reich der Thir-Ailith vordringen muss.«
    Warlon nickte. Er war sich all dessen bewusst, dennoch war es schwer, so lange Zeit einfach nur abzuwarten, ohne zu wissen, wie es dem Freund ging und was in der Tiefe geschah.
    Er hätte sich bedeutend weniger Sorgen gemacht, wenn es sich um eine ganz normale Expedition gehandelt hätte, selbst wenn sie ebenfalls gefährlich gewesen wäre. So jedoch kamen noch die bizarren Umstände dieser Reise hinzu, die er sich nicht einmal in seiner Phantasie richtig vorstellen konnte. Das Wissen, dass Barlok in dieser Daseinsform ausgerechnet bis ins Machtzentrum des gefährlichsten Feindes vordringen sollte, mit dem sie es je zu tun bekommen hatten, trug auch nicht gerade zu seiner Beruhigung bei.
    Aber da er ohnehin nichts tun konnte, um seinem Freund beizustehen, drängte er diese Gedanken, so gut es ging, zur Seite. Er war Krieger, und nur wenige hundert Schritte von ihm entfernt tobte eine Schlacht - das war es, was ihn im Moment betraf.
    »Ich möchte darum bitten, dass man mir meinem Rang gemäß erneut das Kommando über eine Einheit überträgt«, sagte er förmlich. »Ich werde …«
    »Ihr werdet nichts dergleichen tun«, fiel Tharlia ihm ins Wort.
    »Majestät?«
    »Das soll keinesfalls eine Herabwürdigung Eurer Leistungen als Kampfführer oder allgemein als Krieger sein, ganz im Gegenteil«, ergriff Loton das Wort. »Aber Eure Fähigkeiten
wären bei dieser Art von Schlachtführung vergeudet, deshalb gibt es keinen Grund, Euer Leben unnötig in Gefahr zu bringen.«
    »Ich verstehe nicht ganz …« Irritiert ließ Warlon seinen Blick von einem zum anderen wandern. »Ich bin Krieger und scheue die Gefahr nicht.«
    »Das wissen wir, und darum geht es nicht«, sagte Tharlia. Mit gedämpfter Stimme fügte sie hinzu: »Aber Ihr wisst, dass wir diesen Krieg auf diese Weise nicht gewinnen können. Unsere einzige Hoffnung beruht darauf, dass Barlok irgendetwas entdeckt, das unser Geschick in diesem Kampf möglicherweise ändern wird. Danach werden wir die Lage neu bewerten und entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Dann werden Eure Erfahrung und Eure speziellen Fähigkeiten möglicherweise wesentlich dringender benötigt, deshalb wünsche ich, dass Ihr

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