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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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hundert Jahren. Damals wurde viel unersetzliches Wissen vernichtet. Deshalb bewahren wir die ältesten und wichtigsten Schriften seither hier unten auf.«
    »Und was hat es nun mit dem Symbol auf sich?«, drängte Barlok.

    »Dazu komme ich jetzt. Bereits seit Eurer Rückkehr habe ich mit den anderen Schriftmeistern ohne Unterlass unsere Archive durchsucht. Auch wenn von Cirinus keine weiteren Schriften zu diesem Thema erhalten geblieben sind, so fanden wir doch andere Hinweise. Dies hier dürfte eines der ältesten Schriftstücke sein, die sich überhaupt in unserem Besitz befinden.«
    Er deutete auf einen Fetzen mit ausgefransten, an einer Stelle sogar von Feuer angesengten Rändern, der so dunkel angelaufen war, dass die verblassten Buchstaben kaum noch zu erkennen waren. Barlok beugte sich darüber und musterte sie ein paar Sekunden lang, dann richtete er sich wieder auf und schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Das scheinen elbische Zeichen zu sein. Diese Schrift kann ich nicht lesen.«
    »Es ist nicht nur elbisch, sondern auch ein Idiom, das selbst bei den Elben seit langer Zeit nicht mehr gebräuchlich ist. Auch ich beherrsche es nicht, aber durch Quervergleiche mit anderen alten elbischen Texten gelang es uns in mühevoller Arbeit, den Inhalt einigermaßen zu entschlüsseln. Hier steht: Endlos lange dauerte der Krieg gegen die Abtrünnigen. Sonne und Mond verfinsterten ihr Antlitz, und ganze Landstriche ... Das Nächste lässt sich nicht mehr entziffern. Dann kommt: … endlich gelang es, unseren dunklen Brüdern eine vernichtende Niederlage beizubringen. Sie wurden vom Angesicht der Welt vertrieben - hier sind wieder einige Zeichen unleserlich - in die tiefsten Katakomben der Unterwelt gejagt, die Zugänge versiegelt und mit mächtigen Runenbannern gesichert, um ihnen für alle Zeiten die Rückkehr zu verwehren. Damit endet der Text.«
    Barlok runzelte die Stirn.
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.«

    »Der Text bestätigt Gerüchte, über die wir in anderen uralten Schriften Andeutungen fanden. Vor undenkbar langen Zeiten, lange bevor der erste Zwerg das Licht der Welt erblickte und als sogar das Volk der Elben noch jung war, soll es innerhalb der Elbensippen einen fürchterlichen Krieg gegeben haben, der fast ihr gesamtes Volk ausgelöscht hätte, ohne dass heute noch jemand weiß, worum es ging. Aus diesem Dokument nun geht hervor, was mit den Verlierern dieses Krieges geschah. Sie wurden verbannt.«
    »Unter die Oberfläche«, murmelte Barlok und konnte spüren, wie er blass wurde. »Möglicherweise in die tiefsten Höhlen unter dem Schattengebirge. Unsere dunklen Brüder... Das würde das vage elbenähnliche Aussehen der Kreatur erklären, die ich kurz erblickt habe.«
    »So ist es«, bestätigte Selon. »Ich habe keinen Zweifel, dass wir auf die Nachkommen dieser Verbannten gestoßen sind, die es irgendwie geschafft haben zu überleben. Finstere Zerrbilder von Elben, die möglicherweise über die gleiche mächtige Magie verfügen, aber vom Hass und dem Gedanken an Rache zerfressen sind, weshalb sie nur noch Tod und Vernichtung im Sinn haben.«
    »Und wir haben sie nichtsahnend befreit«, murmelte Barlok.
    »Wenn Ihr noch Zweifel habt, dann seht Euch das hier an. Am Ende des Schriftstücks sind einige der magischen Bannrunen abgebildet, mit denen die Elben dereinst die Zugänge versiegelt haben.«
    Erneut beugte sich Barlok über das Dokument und studierte es. Er brauchte nicht lange zu suchen, bis er entdeckte, was Selon meinte.
    Die letzte Rune war ein exaktes Abbild des Symbols auf dem Goldbrocken.

8
    AUF DER FLUCHT
    Warlon wusste, dass das verschüttete Petroleum nicht lange brennen und ihnen höchstens zwei, vielleicht drei Minuten Vorsprung verschaffen würde. Wenn es ihnen in dieser Zeit nicht gelang, ihre Verfolger abzuschütteln, waren sie verloren. Nur noch zu viert hatten sie im Kampf kaum eine Chance gegen die unsichtbaren Kreaturen.
    Er setzte sich an die Spitze ihres kleinen Trupps Überlebender und stürmte blindlings in den nächsten abzweigenden Stollen. Bei der nächsten Gelegenheit bog er erneut ab, wieder und immer wieder. Glücklicherweise boten die labyrinthartig verzweigten Stollen ausreichend Gelegenheit dazu, allerdings wäre ihm wesentlich wohler gewesen, wenn er sich in dieser Gegend ausgekannt hätte. So bestand jederzeit die Gefahr, in einen toten Arm zu laufen und dort in der Falle zu sitzen.
    Außerdem waren sie viel zu laut. Vor allem seine

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