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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gesehen habe!«, behauptete ein alter Mann mit kahlem Kopf. »Wenn jemand unsere Stadt vor den Leviathan-Reitern retten kann, dann er!«
    »Ja, er soll die Leviathane davonjagen!«, rief ein anderer mit einer Lederschürze, wie sie auch die Schmiede in Ara-Duun trugen. »Als er die Mauerstücke auf die Bestien geschleudert hat, haben sie aufgehört zu rufen und sich zurückgezogen!«
    »Sie belagern uns aber immer noch!«, rief wieder der Alte. »Schafft den kleinen Mann mit dem Bart zum Fürsten, damit der ihn zwingt, uns zu helfen!«
    Der Hauptmann hob die Hände und versuchte sich Gehör zu verschaffen. »Ruhe jetzt!« Er trat auf Tomli zu.
    Lirandil hatte sich inzwischen neben den Zwergenjungen gestellt, und Olba raunte ihrem Freund zu: »Hör dir erst einmal an, was er zu sagen hat.«
    »Aber ich kann doch unmöglich die Stadt retten!«, klagte Tomli laut, doch seine Worte gingen im wieder einsetzenden Tumult unter.
    »Wie heißt du, kleiner Bartmann?«, fragte der Hauptmann.
    »Ich heiße Tomli, und ich bin kein kleiner Bartmann, sondern ein Zwerg aus Ara-Duun.«
    »Oh, von so weit her kommst du?«, wunderte sich der Stadtsoldat. »Die Wüstenschiffe der Sandlinger sind oft wochenlang bis dorthin unterwegs.« Er warf einen Blick über die Schulter und sah dann wieder Tomli an. »Die Sache ist ganz einfach: Wenn ich dich jetzt nicht mitnehme, gibt es einen Volksaufstand. Also gehen wir zum Fürsten, und dort werden wir dann weitersehen.« Mahnend legte er die Hand an den Griff seines Schwerts. »Und wag es ja nicht, deine mächtige Magie gegen mich anzuwenden!«
    »Wir werden Euch folgen«, mischte sich Lirandil ein.
    Der Hauptmann runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und wer seid Ihr?«
    »Ich bin Lirandil der Fährtensucher, und ich werde Tomli begleiten.«
    Dem Hauptmann gefiel das offensichtlich gar nicht. »Ich habe nicht vor, alles mögliche Gesindel in den Palast einzuschleppen. Nur diesen angeblich größten Magier aller Zeiten will ich zum Fürsten bringen!«
    »Euer Fürst will mit ihm verhandeln«, entgegnete Lirandil. »Aber soll er Abmachungen mit einem Kind treffen?«
    »Ein Kind?« Der Hauptmann staunte. »Mit Bart?«
    »Wüsstet Ihr mehr über Zwerge, wäre Euch bekannt, dass sie mitunter schon mit Bärten geboren werden«, erklärte Lirandil. »Sie wachsen ihnen spätestens im frühen Kindesalter.«
    Der Hauptmann zögerte. Eigentlich wollte er nur Tomli zum Herrscher von Hiros führen und nach Möglichkeit niemanden sonst dabeihaben.
    »Er wird Euch nicht folgen wollen, wenn ich nicht mitkomme«, behauptete Lirandil. »Und ich glaube nicht, dass Ihr einen so mächtigen Magier zu irgendetwas zwingen könnt.«
    »Nun gut, dann will ich in diesem Fall nachgeben«, murmelte der Hauptmann. »Aber nur Ihr und der Zwergenjunge, Elb. Der Rest Eurer Gruppe bleibt hier.«
    Saradul war alles andere als begeistert. »Wisst Ihr wirklich, was Ihr tut, Elb?«, raunte er Lirandil zu.
    »Ganz bestimmt. Der Großvater des jetzigen Fürsten war ein guter Freund von mir. Vielleicht kann ich im Palast in Erfahrung bringen, ob sich der Gegenstand, den wir suchen, tatsächlich hier in Hiros befindet.«
    Olba wandte sich an Tomli. »Achte auf Ar-Don!«
    »Wieso?«
    »Weil du ihm wieder begegnen wirst. Ich sehe, dass wir ihn alle verfluchen werden.«
    »Mit solch vagen Vorhersagen machst du ihm mehr Angst, als dass du ihm hilfst«, mischte sich Ambaros ein.
    »Nimm die Axt des Ubrak«, schlug Arro vor. »Damit habe ich den Gargoyle schon einmal vertreiben können.«
    »Die magischen Kräfte, die in ihr schlummern, würden ihn nur anlocken«, lehnte Tomli ab. »Hab trotzdem vielen Dank, guter Freund.«
    Lirandil und Tomli folgten dem Hauptmann und seinen Soldaten. Die Menge schloss sie ein, und einige der Leute sprachen Tomli an.
    »Rette uns, großer Magier!«, forderte einer.
    »Du kannst die Leviathane bestimmt besiegen!«
    »Einzig Magie kann diese Ungeheuer in ihre Schranken weisen!«
    Tomli hätte all diese Stimmen am liebsten zum Verstummen gebracht. Allein beim Gedanken daran, was die Leute von ihm erwarteten, wurde ihm fast schlecht.
    Aus lauter Unsicherheit hielt er den Eisenstab, der in seinem Gürtel steckte, fest umklammert.
    »Erwartet besser nicht zu viel von mir«, sagte er hin und wieder, doch es hörte ihm niemand zu.
    Der Weg zum Palast war nicht weit. Die Bewohner von Hiros lebten sehr beengt, denn die Stadt war recht klein. Kein Vergleich zu den ausgedehnten Gewölben von

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