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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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begegnen mochten, wir würden Magie benötigen, um diese Begegnung zu überstehen. Allerdings nicht die Magie von Brax’ gebrauchten Waffen, sondern intelligente Magie!
    Ich mußte Norei dazu bringen, sich uns anzuschließen.
    Doch wo sollte ich sie finden? Und selbst wenn sie mein Problem verstand, wie konnte ich sicher sein, daß sie mir auch helfen würde? Vor nicht allzu langer Zeit waren wir uns so nahe gewesen, wie es zwei Menschen nur sein konnten. Wenn wir doch nur von vorne beginnen und endlich das Liebespaar sein könnten, als das das Schicksal uns haben wollte!
    Ich griff in meinen Rucksack und streichelte das Frettchen. Dann machte ich mich über das Kompendium her. Ich würde es aufmerksam und sorgfältig studieren, damit mir keine Fehler unterliefen. Sollte ich Erfolg haben, würde Norei wieder an meiner Seite sein.
    Das Herz klopfte mir bis zum Halse, als ich das Register aufschlug. Ich hatte meine Entscheidung getroffen.
    Ich würde den Liebestrank einsetzen.

 
Kapitel Achtzehn
     
     
Was genau ist ›Liebe‹? Warum ist es das Wunderbarste, ja sogar größer als das Wunderbarste – nein, es ist das Größte, sogar größer als… nein, das erklärt es immer noch nicht. Es ist wie das Licht der Morgendämmerung, das auf einem Feld der schönsten Wildblumen – doch das ist wieder zu metaphorisch. Aber sie kennen das Gefühl? Ja! Gibt es etwas Schöneres? Sie brauchen nicht zu antworten! Ich bin froh, daß ich das erklären konnte.
    aus: – REFLEKTIONEN ÜBER DIE LEHRJAHRE, von Wuntvor, Lehrling bei Ebenezum, dem größten Zauberer der Westlichen Königreiche (in Vorbereitung)
     
    Hier stand es, auf Seite 44: ›Der universelle Spruch zur Liebestrankherstellung‹. Zu meiner größten Überraschung war dieser Spruch der einfachste, den ich in dem Kompendium gefunden hatte; er bestand durchweg aus einigen schlichten Materialkomponenten und Gesten. Das machte auf gewisse Weise sogar Sinn, denn was konnte einfacher sein als die Liebe? Sofort begann ich, die benötigten Materialien einzusammeln: frisches Quellwasser, grüne Blätter und Wildblumen sowie einige trockene Zweige für ein Feuer. Dann zog ich mich in die entfernteste Ecke der Lichtung zurück, um meine Magie ohne störende Unterbrechungen zu wirken.
    Ich überprüfte ein letztes Mal die Beschwörung. Eine Komponente fehlte noch! Ich rannte los und holte Cuthbert.
    »Was machst du mit mir?« wollte das Schwert angsterfüllt wissen, als ich es aufhob. Ich versicherte ihm, daß ich keine kriegerische Handlung intendierte, sondern lediglich die Schärfe seiner Schneide benötigte, um mir eine Strähne aus meinem Haar zu schneiden.
    »Jetzt bin ich schon zum Frisieren deklassiert worden«, meckerte das Schwert. »Meinst du nicht, daß eine magische Schere für diese Art von Aufgabe besser geeignet wäre?«
    Ich fragte Cuthbert, ob er es vorzöge, an einem Spruch mitzuarbeiten, zu dem Blut benötigt würde.
    »Nun, da du es erwähnst, siehst du um die Ohren herum wirklich ein wenig ungepflegt aus«, lenkte das Schwert ein. »Soll ich auch oben herum etwas abnehmen?«
    Ich legte das plötzlich willfährig gewordene Schwert beiseite und machte mich an die Vorbereitungen für den Spruch. Erst wurde das Feuer entzündet, dann ein Blatt und eine Blume verbrannt, schließlich das Wasser in die Flammen gesprenkelt; dies alles natürlich mit den entsprechenden Gesängen und Bewegungen. Nun war es an der Zeit für das frischgeschnittene Haar. Ich erwartete einige neue Bemerkungen von Cuthbert, etwas in der Art, daß mein fettiges Haar seine Klinge verschmutzen würde, aber das Schwert seufzte nur, als ich schnitt.
    Ich warf die Strähne ins Feuer. Die Flammen tanzten hellblau empor. Jetzt nur noch die abschließenden Worte, und der Zauber wäre vollbracht.
    Meine Konzentration wurde jäh durch ein Geräusch unterbrochen, ein Rascheln in den Büschen, in deren Nähe ich stand. Was war das? Vielleicht noch ein Besucher aus Vushta? Mir fiel auf, daß ich das Atmen eingestellt hatte.
    Hatte der Spruch etwa schon vor seiner Beendigung die erwünschte Wirkung gezeitigt?
    »Nun seht mal, wen wir hier haben!« rief eine männliche Stimme aus.
    »Ja«, brummte eine zweite. »Hier.«
    Ich wußte, wer das war, noch bevor ich das Messer an meiner Kehle spürte. Miseratto, Stupido und Parasito, die drei Repräsentanten der Vushtaer Lehrlingsgilde, hatten mich gefunden.
    »Du glaubst wohl, du wärst uns los, indem du auf eine Reise in die Östlichen Königreiche

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