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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgs Geheimnis
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Stunden in Gerichtssälen verbrachte, ganz andere Schnellschüsse gewöhnt war.
     
    »Ich habe hier einen Auszug aus dem Handelsregister. Leider fehlt darin der Hinweis auf die Eigentümer des Unternehmens.«
    »Er fehlt nicht, eine Veröffentlichung der Gesellschafterliste ist im GmbH-Gesetz nicht vorgesehen«, erwiderte Schlüter eisig. »Bei einer GmbH wird das im Gesellschaftervertrag geregelt. Der liegt zwar auch beim Registergericht, kann aber nicht eingesehen werden. Es sei denn, ein Richter beschließt etwas anderes.«
    »Sie kennen aber die Gesellschafter, oder?«
    »Natürlich. Ich habe den Vertrag schließlich konzipiert.«
    »Und Sie sind nicht bereit, mir den oder die Eigentümer zu nennen?«
    »Wie käme ich dazu, Herr Brischinsky? Selbst wenn ich wollte, ich darf es nicht. Meine Schweigepflicht hindert mich daran.«
    »Und Herr Lorsow?«
    »Würde seinen Geschäftsführervertrag gegenüber den Gesellschaftern brechen, wenn er Ihnen diese Auskunft gäbe.«
    »Also gibt es außer Lorsow noch andere Eigentümer«, folgerte Brischinsky.
    »Das habe ich nicht gesagt. Herr Lorsow hat einen Vertrag mit der Gesellschaft LoBauTech, der unter anderem auch diese Dinge regelt.«
    »Sie sind nicht sehr kooperativ, Herr Schlüter.«
    »Ich darf nicht. Und im Übrigen will ich es auch nicht. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein, das war alles.« Brischinsky erhob sich.
    »Sie finden den Ausgang allein?«, fragte der Rechtsanwalt nicht sehr konziliant.
    »Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben.«
     
    »Das habe ich gern getan, Herr Hauptkommissar.« Das unbewegliche Gesicht des Anwaltes sagte das Gegenteil.
    Arschloch, dachte Brischinsky, als er die Tür hinter sich schloss.
     
    33
    »Heiner, könnte es doch einen Zusammenhang geben zwischen den Morden an Störmers und dem an Pawlitsch?« Brischinsky zog gedankenverloren an seiner Zigarette. »Ich werde dieses Gefühl einfach nicht los.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Außer der Tatsache, dass zwei der Opfer Knappschaftsrentner waren, sehe ich keine Parallelen.«
    »Keine Parallelen? In beiden Fällen kaum verwertbare Spuren und, was noch schlimmer ist: Es gibt kein Motiv! In beiden Fällen kein Motiv! Warum legt jemand planmäßig und skrupellos drei Menschen um? Warum einen Rentner, der auf dem Heimweg ist? Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!« Der Hauptkommissar ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen. »Hast du dich wirklich bei allen Verwandten und Freunden Pawlitschs erkundigt, ob sie Lorsow kennen?«
    »Sofern wir sie kennen und mit Ausnahme von Paul Steinke, ja. Aber den können wir ja gleich noch befragen.«
    »Und die Alibis?«
    »Hieb-und stichfest.«
    »Scheiße. Sonst etwas Brauchbares?«
    Baumann schüttelte nur den Kopf.
    Brischinsky schlug mit der Faust auf den Schreibtisch.
    »Verdammt noch mal. Was ist mit der Mordwaffe?«
    »Auch nichts Neues.«
    Brischinsky dachte nach und griff zum Telefon. »Könnte ich bitte Kriminalrat Wunder… – Ja, ich warte… – Brischinsky hier. Herr Wunder, ich möchte ein Foto der Tatwaffe im Fall Störmer veröffentlichen. – Ja, ich glaube schon. Könnten Sie mit der Staatsanwaltschaft wegen einer Belohnung sprechen? –
    Das dürfte reichen. Möglicherweise ist einer der früheren Besitzer bereit, auszusagen… – Selbstverständlich halte ich Sie auf dem Laufenden. – Wiederhören, Herr Wunder.« Er legte auf. »Vielleicht erfahren wir so, wie die Pistole ihren Weg aus den USA über Hamburg nach Recklinghausen gefunden hat.«
    »Glaube ich nicht«, meinte Baumann.
    Brischinsky brauste auf. »Ich doch auch nicht. Aber hast du eine bessere Idee? Wir können doch hier nicht rumsitzen und Däumchen drehen. Scheißjob.« Er steckte sich eine neue Zigarette in den Mund. »Gibt’s noch einen Kaffee?«
    »Draußen am Automaten. Unsere Maschine ist immer noch im Eimer. Ich kaufe keine neue. Ich hab die letzte…«
    »Ist ja gut. Ich besorge so ‘n Ding. Morgen. Oder warte, am Montag. Nee, lieber…«
    Es klopfte und Paul Steinke und sein Sohn Peter betraten das Büro der beiden Polizisten. Baumann wischte Akten und Zeitschriften von zwei altersschwachen Bürostühlen und bot den Steinkes die Sitzgelegenheiten an.
    »Herr Steinke«, wandte sich der Hauptkommissar an den Älteren und kramte das Bild Friedhelm Lorsows aus den Unterlagen. »Kennen Sie Herrn Lorsow?« Er hielt Paul Steinke das Foto hin.
    »Kennen ist zu viel gesagt. Ich habe Doktor Lorsow zwei-oder dreimal auf einer Jubiläumsfeier

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