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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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ich…?«
    Mit einem Satz war Buhlen neben seinem Kollegen und griff seinen Hemdkragen. Wütend beugte er sich zu dem Sitzenden herab. »Wenn du auch nur ein Wort verlierst, dann…« Er ließ Müller los.
    Der zog sein Hemd zurecht. »He, Mann, ist ja gut. Reg dich ab. War doch nicht so gemeint.«
    »Hör mit diesen blöden Sprüchen auf!«
    Müller machte eine entschuldigende Geste. »Das sollte wirklich nur ein Witz sein. Tut mir Leid.«
     
    Einige Minuten herrschte Funkstille zwischen den beiden Beamten.
    Buhlen entschloss sich, das Schweigen zu brechen. »Wir haben am Hafen blutverschmierte Kleidung gefunden.«
    Müller sah überrascht auf. »Das erzählst du erst jetzt?«
    Sein Kollege informierte ihn kurz. »Altehuus ist noch am Hafen. Er ruft uns an, wenn die Spurensicherung eingetroffen ist. Was hältst du davon, wenn wir noch einmal unser Glück in der Spelunke versuchen?«
    »Das kommt darauf an, was du unter Glück verstehst.«
    »Jedenfalls nicht das, was gestern Nacht passiert ist.«
    »Dann lass uns gehen.«
    Die Kneipe war bereits wieder geöffnet. Die Kripobeamten fragten sich, wann das Personal eigentlich geschlafen hatte.
    Der Laden war fast leer. Nur im hinteren Ende des Raumes hockte ein einsamer Zecher vor seinem halb vollen Glas und stierte stumpf vor sich hin. Müller kam der Typ bekannt vor.
    »Der war gestern Abend auch hier«, raunte er.
    »Hardcore-Säufer«, erwiderte Buhlen. »Todsicher.«
    »Moin«, begrüßte sie die groß gewachsene, schlanke Bedienung und polierte weiter Gläser. »Ein Bier?«
    Die beiden Hamburger schüttelten angewidert den Kopf.
    »Was anderes?«
    »Nein, danke. Sie sind Lars, nicht wahr?«, fragte Buhlen.
    »Ja.«
    Der Kommissar zog die Liste mit den Telefonaten, die von Marlies Wübbers Handy geführt wurden, aus der Tasche und legte sie auf den Tresen. »Waren Sie an diesen Tagen im Dienst?«
    Lars warf einen flüchtigen Blick auf das Blatt. »Ich bin immer im Dienst.«
     
    Buhlen sah sein Gegenüber fragend an.
    »Ich arbeite seit zwei Jahren in den Semesterferien und über Weihnachten hier in der Spelunke. Jeden Tag. Damit finanziere ich mein Studium. Das schlaucht zwar ganz schön, aber ich brauche die Knete«, erläuterte er.
    »Verstehe. Können Sie sich an die Gespräche erinnern?«
    »Wer hat angerufen?«
    »Eine junge Frau namens Marlies Wübber.«
    Lars zögerte einen Augenblick. »Die Tote?«
    »Genau die. Mit wem hat sie gesprochen?«
    Lars hielt das Glas an einen Lampenschirm, prüfte es mit einem kritischen Blick und hängte es in eine Vorrichtung über der Theke. Dann griff er zum nächsten. »Nein.«
    »Was nein?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Als wir vor Weihnachten mit Ihnen gesprochen haben, konnten Sie sich aber sehr gut an Marlies Wübber erinnern.«
    »Sie haben mir ein Foto von ihr gezeigt. Das ist etwas anderes. Gesichter behalte ich. Aber Stimmen?« Er schüttelte den Kopf. »Es ist möglich, dass sie angerufen hat und ich das Gespräch entgegengenommen habe. Es kann aber auch jemand anderes von der Mannschaft gewesen sein. Keine Ahnung. Tut mir Leid.«
    »Aber sie ist häufiger hier gewesen?«
    »Na ja, sie war hier, klar. Drei oder vier Mal.«
    »Und da haben Sie nicht mit ihr gesprochen?«
    »Natürlich. Sie hat bestellt, ich habe ihr das Gewünschte gebracht und wir haben ein, zwei Worte gewechselt.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Belanglosigkeiten. Wir haben über das Wetter gesprochen, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Und an die Telefonate erinnern Sie sich nicht?«
     
    »No Sir, sorry. Aber in einer Stunde kommen die anderen.
    Vielleicht wissen die…«
    »Schon gut.« Buhlen blickte zu seinem Kollegen.
    Der nickte. »Danke. Sie waren uns wirklich eine große Hilfe.«
     
    31
    Sie hatten sich bereits einige hundert Meter von der Gaststätte Steiners entfernt, als Rainer unvermittelt stehen blieb. »Ich gehe zurück und beobachte den Kerl.«
    Elke sah ihren Freund fassungslos an. Ihr fehlten die Worte.
    »Wir haben ihn aufgeschreckt. Wenn er der Täter ist, wird er von der Insel verschwinden wollen. Das geht nur mit dem Flugzeug. Wenn Steiner sich auf den Weg zum Flugplatz macht, hole ich die Bullen. Die können ihn dann verhaften.«
    Rainer machte ein zufriedenes Gesicht. Ein toller Plan!
    »Zum Flugplatz, was?«
    Rainer nickte.
    »Und woher weißt du, dass Steiner zum Flugplatz geht, wenn er das Haus verlässt? Wenn er überhaupt verschwinden will«, setzte sie hinzu.
    »Ich folge ihm natürlich.«
    »Klar. Du folgst

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