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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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aufgewacht.
    Keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin. Neben mir eine nackte Frau. Ich weiß noch nicht einmal ihren Namen!«
    »Davon träumen viele.«
    Buhlen winkte beschämt ab. »Ich war zu besoffen!«
    Altehuus grinste breit. »Und Müller?«
    Der Kriminaler zuckte mit den Schultern.
     
    »Als ich ihn das letzte Mal sah, stand er einige Meter von mir entfernt an der Theke. Mit einer blonden Schönheit im Arm und einem Bier in der Hand.«
     
    29
    Rainer kaute ungeduldig auf seinem Käsebrötchen herum. Er hatte schon seit Minuten kein Wort mehr gesagt. Elke beobachtete ihn mit wachsender Unruhe. Sie kannte diesen leicht abwesenden Blick. Rainer brütete etwas aus.
    Dann hatte er seine Gedanken sortiert. »Ich werde mit Steiner sprechen«, platzte es aus ihm heraus.
    »Mit Steiner? Warum mit dem?«
    »Ich habe dir doch von dem Vertragstext erzählt, der in Schwiebus’ Wohnung auf dem Tisch lag. Ich bin mir sicher, Steiner und Schwiebus planten einen Alleingang. Und dann die Zigarettenkippen. Erinnerst du dich an das Gespräch mit Wübber und Steiner nach der Bürgerversammlung? Steiner hat Rothändle geraucht.«
    »Na und?«
    »Der Aschenbecher bei Schwiebus war voll mit filterlosen Kippen.«
    »Vielleicht hat Schwiebus…?«
    »Nein, nein.« Rainer schüttelte energisch den Kopf.
    »Schwiebus rauchte nur mit Filter. Das weiß ich genau.«
    Elke dachte einen Moment nach. »Hast du der Kripo von den Zigaretten erzählt?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube, nein. Aber die Spurensicherung dürfte alles, was in Schwiebus Wohnung von Interesse war, zur Untersuchung mitgenommen haben.«
    »Und was willst du von Steiner? Ihn fragen, ob er Schwiebus erschossen hat?«
    »Warum denn nicht?«
     
    Elke sah ihren Freund an, als komme er von einem anderen Stern. »Du meinst das wirklich ernst, oder?«
    »Natürlich.«
    »Rainer, jetzt bist du völlig übergeschnappt!« Sie sah ihn an.
    Ihre Kritik schien ihn nicht zu verunsichern. »Warum musst du schon wieder Detektiv spielen?«
    »Schwiebus war mein Mandant.«
    »Na und?«
    »Ich werde mit Steiner reden!«
    »Du weißt doch gar nicht, wo Steiner wohnt.«
    »Er hat eine Kneipe im Loog«, erwiderte Rainer.
    »Aber du weißt nicht, wo!«, insistierte sie erneut.
    »So groß ist Juist ja nun auch nicht.« Damit war die Debatte für Rainer erledigt. Er griff zum Löffel und widmete sich mit Hingabe seinem Frühstücksei.
    »Ich komme mit«, verkündete Elke in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
    Rainer verschluckte sich fast. »Kommt überhaupt nicht infrage!«
    »Willst du mich davon abhalten?«, fragte sie gedehnt und betonte das ›Du‹ in einer Weise, dass sich Rainer fragen musste, was seine Freundin von ihm hielt.
    Wilhelm Steiner stand auf einer Leiter und war damit beschäftigt, ein Seil mit Girlanden, Luftballons und Papierlaternen für die Silvesterfeier an der Decke seines Schankraumes zu befestigen. Dazu hielt er das eine Ende des Seils straff in der rechten Hand, mit der linken umklammerte er die oberste Verstrebung der Leiter.
    »Wo bleibst du denn mit den verdammten Nägeln?«, brüllte er in dem Moment, als die Anwälte den Raum betraten.
     
    Eine Frauenstimme schrie aus einem Nebenraum zurück:
    »Sie sind nicht in der Schublade.«
    »Sieh in der Kiste nach«, konkretisierte der Wirt seine Anweisung. »Aber beeil dich. Mein Arm wird lahm.« Dann entdeckte er die beiden Besucher. »Wir haben noch geschlossen.«
    »Herr Steiner, könnten wir Sie kurz sprechen?« Rainer klappte seine Kapuze nach hinten und sah nach oben.
    »Ach, Sie sind das. Um was geht es?« Der Wirt senkte etwas seinen rechten Arm und einige Teile der Dekoration rutschten in seine Richtung. Rasch hob er den Arm wieder.
    »Verdammte…! Wo bleibst du mit den Nägeln?«
    »Wir möchten mit Ihnen über Schwiebus reden.«
    Überrascht beugte sich der Gastwirt etwas hinunter, verlor das Gleichgewicht, ließ das Seil los und griff auch mit der rechten Hand an die Leiter. Girlanden, Luftballons und Laternen verteilten sich auf dem Fußboden. »Elender Mist.
    Jetzt kann ich wieder von vorne…«
    Eine junge Frau erschien hinter der Theke. »Hier Chef, die Nägel.«
    Steiner machte eine verächtliche Handbewegung in Richtung seiner Angestellten und stieß ein »Pah!« hervor. Dann kletterte er von der Leiter. Die Frau knallte das Gewünschte auf den Tresen und verschwand beleidigt im Hinterzimmer.
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen über Schwiebus reden.«
    »Warum?«
    »Sie haben früher schon

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