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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glück ab Glück auf
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rechten Hand am Türgriff fest, während er mit der linken versuchte, sich am Fahrersitz abzustützen. »Bist du Niki Lauda? Also fahr vernünftig.«
    »Ich denke, du hast es prontomäßig eilig.«
    »So pronto nun auch wieder nicht, daß ich mir die Knochen brechen will. Außerdem gibt es eine Straßenverkehrsordnung, an die wir Bullen uns auch halten sollten. Auch wenn’s schwerfällt.«
    Wie immer paßte erst der letzte der vier Schlüssel. Sie traten ein.
    Brischinsky sah sich im Flur um. Auf einem Schuhschrank lag ein Bund mit drei Schlüsseln. Der Hauptkommissar verglich die Schlüssel mit denen, die ihnen Stefanie Westhoff überlassen hatte. »Eigenartig. Das scheinen ebenfalls Wohnungsschlüssel zu sein. Westhoff hat es wohl nicht mehr für nötig gehalten abzuschließen.«
    »Warum auch? Würdest du dir über Einbrecher Gedanken machen, wenn du vorhast, dich umzubringen?« wollte Baumann wissen.
    »Wahrscheinlich nicht.« Brischinsky legte die Schlüssel wieder auf den Schrank. »Komm, sehen wir uns um.« .
    Die Wohnung von Klaus Westhoff war für eine Junggesellenbude ausgesprochen ordentlich. Brischinsky warf einen Blick in die Küche. Kein schmutziges Geschirr auf der Ablage, keine leeren Flaschen in der Ecke, keine überquellenden Aschenbecher. Selbst die Herdplatten waren sauber.
    »Sag, Baumann, sieht das bei dir auch so ordentlich aus?«
    spottete Brischinsky. »Halt, nein, kann ja nicht sein, deine Freundin hat dir ja den Laufpaß gegeben. Putzt du jetzt selbst?«
    »Du kannst mich mal.«
    Sie betraten das Wohnzimmer.
    »Wenn du dich umbringen wolltest«, sinnierte Brischinsky,
    »würdest du dich dann einen Tag vorher mit deiner Schwester zum Essen verabreden?«
    »Keine Ahnung. So weit hast du mich noch nicht gebracht.
    Allerdings bin ich kurz davor. Im Ernst: So ein Entschluß kann doch auch ganz spontan kommen. Aus Verzweiflung, zum Beispiel. Wie bei dem Spinner, der sich letzten Herbst vom Dach des Löhrhoffcenter stürzen wollte, weil sein Hund überfahren worden war.«
    »Wo du das sagst… Vielleicht hätten wir Stefanie Westhoff doch nicht alleine lassen sollen.«
    »Mach dir mal keine Sorgen. Die ist stärker, als wir glauben.«
    »Hoffentlich.«
    Sie betraten das Wohnzimmer. Eine schwarze Ledergarnitur, kirschrote Anbauwand mit Fernsehgerät und Videorecorder, grauer Teppichboden. Die Aufnahmeanzeige des Videorecorders blinkte. Baumann sah Brischinsky fragend an, spulte das Band zurück, schaltete den Fernseher ein und drückte die Wiedergabetaste. Der Texttrailer im Vorspann zeigte, daß der Recorder Alfred Hitchcocks Fenster zum Hof aufgezeichnet hatte.
    »Siehst du hier irgendwo eine Programmzeitung?« fragte der Kommissar.
    Die zwei schauten sich suchend um.
     
    »Hier.« Baumann griff neben den Fernseher. »Willst du dich hier häuslich niederlassen?«
    »Red nicht solchen Quatsch.« Brischinsky blätterte in der Zeitschrift. »Dachte ich’s mir doch. Hier…«, er hielt Baumann die Übersicht vor die Nase. »Der Hitchcockkrimi wurde Donnerstag nacht um 23.45 Uhr gesendet. Da war Westhoff schön einige Stunden tot. Wirklich seltsam. Programmiert den Recorder und fährt dann los, um sich um die Ecke zu bringen.
    – Gibt es hier irgendwo ein Barfach?« Er öffnete systematisch die Türen und Schubladen der Anbauwand.
    »Wer suchet, der findet. Mal sehen. Brandy, Gin, was ist das denn?« Er hielt eine Flasche hoch. »Sambucca.
    Kaum was raus aus den Pullen. Ein Säufer war er nicht, unser Freund. Und kein Whiskey.«
    »Verwundert mich nicht. Hat er ja mit zum Kanal genommen.«
    »Stimmt. Und trotzdem. Schon komisch. Komm, vielleicht finden wir einen Abschiedsbrief oder so was.«
    Sie begannen ihre Suche im Wohnzimmer, wo sie die Anbauwand noch mal gründlich unter die Lupe nahmen.
    Bücher ohne Ende. Jede Menge Belletristik. In einem anderen Fach Reiseführer. Karibik, griechische Inseln, Toscana, USA.
    »Wenn er da überall war, ist er weit herumgekommen«, meinte Baumann.
    Unten in den Schränken fanden sich Dutzende von Diakästen.
    Brischinsky sah auf die Beschriftungen. »Er ist weit herumgekommen.«
    Hinter einer schwarzgetönten Glastür befand sich die Stereoanlage. Im Schrank daneben stapelten sich einige Dutzend CDs. Darunter lagerten die Schallplatten. Mehr gab die Anbauwand nicht her.
    »Schau mal unter den Tisch und neben das Sofa«, riet Brischinsky. »Vielleicht ist da was runtergefallen.«
     
    Sein Kollege bückte sich. »Nichts.«
    »Hmm. Sehen wir in dem Raum

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