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Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glück ab Glück auf
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Parkplatzwerber vom Pütt wieder. In dem Anzug hätte er ihn, wenn ihn dieser nicht angesprochen hätte, nicht erkannt.
    »Ja, danke. War wirklich toll. Kriegt man nicht alle Tage.
    Besser als bei uns aufm Pütt in der Kantine.«
    »Dat kannze laut sagen. Na, schon neue Interessenten gefunden?«
    »Bin dabei«, log der Türke.
    »Sieh man zu. Ich hab mit unserem Boß gesprochen. Du hast ihn ja eben gehört. Steht dahinten irgendwo.« Der Kollege zeigte mit einer Kopfbewegung in die Menschenmenge.
    Kaya schaute in die angegebene Richtung, konnte Fasenbusch aber nicht entdecken.
    »Wenn du auf Friedrich Gustaf Erfolg hast, kannze hauptoder auch nebenberuflich bei uns ins Management aufsteigen.«
    »Bringt das denn was?«
    »Ob dat was bringt? Dat erfährste, wenn’s soweit ist. Bis dann.« Cengiz’ Gesprächspartner verschwand in der Menschenmenge.
     
    Der Türke genehmigte sich noch etwas Eis zum Nachtisch, einen doppelten Espresso und machte sich satt und leicht beunruhigt auf den Heimweg. Ihm war nach dem Gespräch klargeworden, daß die Organisatoren von Take off von ihm den Zugang zu neuen Märkten erwarteten. Unklar war ihm allerdings, wie sich die Kerle verhalten würden, wenn diese Marktöffnung durch ihn nicht erfolgte. Und das war schon etwas, was einen beunruhigen konnte.
     
    25
    Ihr zweiter Tag auf Samos verlief wunschgemäß. Der Himmel war schon zum Frühstück tiefblau, die Sonne schien, und es war warm, sehr warm sogar. Stefanie und Rainer erkundeten Kokkari und Umgebung, fanden eine etwa zwei Kilometer entfernte Bucht und aalten sich nachmittags am Strand. Bevor ihre nicht gerade sonnengewöhnte Haut vollends verbrannte, verließen sie die Bucht und ruhten sich in ihrer Pension von den gewaltigen Anstrengungen des Tages aus. Etwa eine halbe Stunde diskutierten sie, wo sie denn das Abendessen und die anschließenden ›Absacker‹ einnehmen sollten. Ihr Disput verlief ohne greifbares Ergebnis. Sie einigten sich schließlich darauf, durch den Ort zu gehen und spontan zu entscheiden.
    Rainer Esch war zufrieden, sehr zufrieden sogar. So konnte, ginge es nach ihm, auch der Rest der Woche verlaufen. Lange schlafen, etwas baden, davon ausruhen und als einziger Streß die Entscheidung, welches Restaurant aufgesucht und welches Gericht gewählt werden sollte. Das war Urlaub, wie er ihn sich wünschte. Und für Stefanie war es auch gut, auf andere Gedanken zu kommen.
    Am nächsten Abend nahmen sie ihre Absacker in der Korbstuhlkneipe ein. Der Laden hieß anders, aber Stefanie hatte ihn so genannt, weil man dort in gut gepolsterten Rattansesseln saß. Er gehörte zu einer ganzen Reihe von Lokalen, die an der Strandpromenade direkt am Meer lagen.
    Die Getränke waren in diesen Kneipen natürlich etwas teurer als in den anderen einfachen Tavernen; da die Preise aber westdeutsches Niveau noch nicht erreichten, war Rainer das egal.
     
    Die Lichter der Lokale ließen das Meer silbrig schimmern.
    Im Schein der Lampen watschelten zwei Enten am Strand entlang.
    »Sieh mal«, sagte Stefanie und zeigte auf die Tiere.
    Rainer reagierte ungehalten. Zum einen waren die Viecher nun wirklich nicht zu übersehen, zum anderen haßte er es, wenn seine Freundin ihre romantische Ader entdeckte, da sie dann häufig einfach nur kitschig war.
    »Kann man die hier essen?« antwortete er.
    »Arschloch. Geht’s bei dir eigentlich immer nur ums Fressen und Saufen?«
    Esch schwieg. Tatsächlich hatte auch er noch nie Enten gesehen, die sich im Salzwasser aufhielten. Wenn er so weitermachte, würde die Urlaubswoche in einer mittleren Katastrophe enden. Bevor er seine Entschuldigung loswerden konnte, sprach sie jemand von der Promenade aus an.
    »Hallo, ihr zwei. Haben wir uns nicht schon gestern abend gesehen?«
    Der, dessen Körper von Pils und wer weiß was noch geformt worden war, baute sich vor ihrem Tisch auf.
    »Na«, grinste er Stefanie an, »schon schön braun geworden?
    Überall?«
    Rainer erhob sich langsam. Stefanie legte beschwichtigend ihre Hand auf seinen Oberschenkel.
    »Setzt dich«, flüsterte sie.
    »Is was?« meinte der Pilsbauch provozierend. »Oder was?«
    »Nee, laß mal gut sein.« Esch hob mit einer friedfertigen Geste beide Arme. »Schon in Ordnung. Komm, trink einen mit.« Ihm stank es unheimlich, mit diesem feisten Arsch auch noch zu trinken, aber Stefanie zuliebe…
    Als Trost stellte er sich vor, daß seine Faust in das Gesicht von Pilsbauch flog, das Nasenbein zerschmetterte.
    Glücklicherweise

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