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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alte Genossen
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Grenzübergang Invalidenstraße wieder und steuerte am Gebäude der Firma EXIMCO vorbei weiter östlich den Parkplatz der Post an. Die Fläche, auf der das Parken freigegeben war, ähnelte einer Ansammlung von Bombentrichtern. Der Berliner Beamte entdeckte tatsächlich einen freien Platz und steuerte den Passat in die enge Lücke.
    Brischinsky öffnete die Beifahrertür und schob seinen rechten Fuß ins Freie.
    »Passen Sie auf beim Aussteigen«, warnte Edding seinen Recklinghäuser Kollegen, »die Löcher sind alle mit Wasser…«
     
    »Mist, verdammter. Warum muss das immer mir passieren.«
    Brischinsky starrte wütend auf seinen rechten Fuß, der im schlammigen Wasser stand.
    »… vollgelaufen«, beendete Edding seinen Satz. »Sind Sie in die Pfütze getreten? Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Sie aufpassen sollen. Wissen Sie, ich könnt Ihnen da eine Geschichte…«
    »Die ich nicht hören will«, blaffte Brischinsky. »Überhaupt nicht hören will, wenn Sie verstehen, was ich meine.« Er legte seine volle Verachtung auf die Betonung des ›Sie‹.
    Der Berliner schwieg beleidigt und schloss den Dienstwagen ab. Wortlos ging er über den Platz, den Pfützen ausweichend, Richtung Invalidenstraße.
    Brischinsky folgte ihm.
    »Hören Sie, Edding, das war eben nicht so gemeint. Ich bin manchmal etwas impulsiv. Kommen Sie, nichts für ungut.« Er klopfte Edding entschuldigend auf die Schulter.
    »Sehr teuer, Ihre Schuhe, was?«, fragte Edding und zeigte etwas besänftigt auf die Treter.
    »So teuer nun auch nicht. Aber nass, verdammt nass.«
    Sie überquerten die Chausseestraße und erreichten das Gebäude der Firma EXIMCO, trugen beim Pförtner fälschlicherweise vor, dass sie erwartet würden, und machten sich auf den Weg zur Geschäftsführung.
    Etwas verwundert blickte ihnen der Pförtner nach, da Brischinsky nicht nur feuchte Fußspuren hinterließ, sondern sein rechter Schuh auch noch ein schmatzendes Geräusch beim Laufen machte.
    Eine hübsche und freundliche Sekretärin empfing sie und zeigte ihnen den Weg zum Büro des stellvertretenden Geschäftsführers Rallinski. Die Frau klopfte, öffnete die Tür und sagte: »Herr Rallinski, da sind zwei Herren von der Kriminalpolizei. Die würden Sie gerne sprechen.« Ohne die Antwort ihres Vorgesetzten abzuwarten, trat sie zur Seite und ließ die beiden Beamten ein. »Bitte.«
    Edding betrat als Erster den Raum. »Tag, Herr Rallinski.
    Edding. Sie erinnern sich doch sicher? Das ist mein Kollege Hauptkommissar Brischinsky. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, hätten wir da noch ein paar Fragen an Sie.« Edding zog einen der Bürosessel zu sich heran und ließ sich hineinfallen. Er schaute kurz zu Brischinsky rüber, der es sich ebenfalls sofort bequem machte. »Sie haben doch sicher nichts dagegen, oder?«
    Rallinski machte gute Miene zum bösen Spiel. »Nein, natürlich nicht. Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause.«
    »Herr Rallinski«, begann Edding, »sicher sind Sie so nett und erzählen uns etwas über die Firma EXIMCO.«
    »Ich habe eigentlich keine Veranlassung, mit Ihnen über unser Unternehmen zu sprechen. Oder liegt etwas gegen uns vor?«
    »Nein, das nicht.« Edding kratzte sich am Kinn. »Wir dachten nur…«
    »Na gut. Wenn es nicht zu lange dauert. Was wollen Sie wissen?«
    »Och, womit das Unternehmen sein Geld verdient, wem es gehört, wann es gegründet wurde und so weiter.«
    »Aber das können Sie doch alles im Handelsregister nachlesen.« Der Geschäftsführer wirkte verärgert.
    »Können wir, Herr Rallinski, können wir. Aber da wir zufällig bei Ihnen vorbeigefahren sind, hab ich mir gedacht, fragen wir doch einfach den Herrn Rallinski. Der wird uns schon Auskunft erteilen, oder? Außerdem beantwortet das Handelsregister leider keine Fragen, leider, leider, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
     
    »Ich glaube schon. Gegründet wurde die Firma EXIMCO im Januar 1987. Noch zu DDR-Zeiten. Als GmbH dann neu im Juli 1990.«
    »Schon so früh? Wirklich sehr weitsichtig. Wer waren denn die Gründer?«
    »Ich verstehe nicht ganz… Das war natürlich ein volkseigener Betrieb. Die eigentliche Leitung lag beim Außenhandelsministerium. Genau genommen in meiner Abteilung. Hier bei der EXIMCO war ein Direktor eingesetzt.«
    »Wer war denn hier Direktor?«, wollte Edding wissen.
    »Aber das habe ich doch alles schon damals zu Protokoll gegeben. Direktor war Herr Grohlers.«
    »Aber das Sagen hatten Sie, ich meine, das Außenhandelsministerium? Welche Abteilung leiteten

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