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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alte Genossen
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und Kleinstsendern. Von Wanzen. Und anderen Abhöreinrichtungen. Kommen Sie mal mit.«
    Edding ging vor, und Brischinsky folgte ihm in das gegenüberliegende Zimmer. Dort standen ähnliche Stahlschränke an der Wand, wie in dem Raum, den sie eben verlassen hatten. Es gab nur einen wesentlichen Unterschied: In diesem Raum waren die Türen sämtlicher Schränke aufgebrochen.
    »Wir konnten so schnell die Schlüssel nicht finden, leider.«
    Edding zuckte bedauernd mit den Schultern, als er den skeptischen Blick seines Kollegen registrierte. »Gefahr im Verzug, wenn Sie verstehen…«
    Das verstand Brischinsky.
    »Hier, sehen Sie mal.« Der Berliner öffnete eine Schranktür und zeigte hinein. »Kassetten. Etwa einhundert. Säuberlich durchnummeriert. Mit Datum und allem. Entweder wussten Lopitz und sein oder seine Begleiter, Rallinski natürlich ausgenommen, nicht, was hier so rumliegt, oder sie meinten zu Recht, nicht genug Zeit zu haben, die Sachen in Sicherheit bringen zu können. Ich hab einen Kassettenrekorder besorgen lassen. Hier, interessant, was?«
     
    Edding hielt Brischinsky eine Kassette mit der Aufschrift: Grohlers. 14.8.97, 15.00 Uhr unter die Nase. »Typisch deutsch. Sehr gründlich. Fehlt nur noch ein Verzeichnis.« Er lachte. »Aber vielleicht finden wir das ja auch noch.«
    Der Berliner Kommissar legte das Band in den Rekorder und drückte die Starttaste. Nach dem Wählton und dem durchgehenden Ruf erkannte Brischinsky Stallers Stimme.
    »Ja?«
    »Grohlers hier.«
    »Sie sollten mich doch nicht anrufen. Das ist nicht sicher.«
    »Staller, ich glaube, Rallinski weiß, dass wir in Kontakt stehen.«
    »Nun machen Sie sich mal nicht verrückt. Sie wollen doch die Belohnung, oder?«
    »Natürlich, aber…«
    »Kein Aber. Es bleibt bei unserer Abmachung. Sie liefern, wir zahlen. Und beschützen Sie. Neues Gesicht, neue Identität.
    Was wollen Sie noch mehr?«
    »Gut. Dann bleibt es bei Mittwoch in Münster?«
    »Ja. Rufen Sie mich aber vorher wie besprochen an. Und bringen Sie unbedingt die Unterlagen mit. Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Ja, können Sie. Und kann ich mich auf Ihr Wort verlassen?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Dann bis Mittwoch.«
    »Bis Mittwoch.« Das Gespräch endete.
    »Das haben wir gesucht«, triumphierte Edding. »Rallinski hat Grohlers abgehört. Er kannte den Deal von Grohlers mit dem BKA. Damit ist doch alles klar. Rallinski, beziehungsweise Lopitz, haben Dimitri Porfireanu und seinem Kumpan den Auftrag gegeben, Grohlers zu ermorden. Und Rallinski wurde umgebracht, weil wir ihm auf der Spur waren. Ist doch logisch, oder?« Edding sah Brischinsky erwartungsvoll an.
     
    »Ja«, sagte dieser nachdenklich, »so könnte es gewesen sein.
    So oder so ähnlich.«
    »Sag ich doch, sag ich doch. Wir lassen die Bänder abschreiben. Alle. Hier, sehen Sie, da sind welche, die Gespräche zwischen Grohlers und Rallinski enthalten. Der hat alles aufgenommen. Auch da habe ich schon reingehört. War leider nicht so ergiebig. Aber hier, mit irgendwelchen Leute aus Rumänien. Leider auf Rumänisch.« Edding wirkte betrübt.
    Doch Momente später kehrte sein Optimismus zurück.
    »Müssen wir übersetzen lassen. Und dann…« Der Berliner hüpfte fast vor Genugtuung von einem Bein auf das andere.
    »Es geht doch nichts darüber, einen Fall aufzuklären. Das ist für mich fast so wie ein… wie ein… Sie wissen schon, was ich meine.«
    Bevor Brischinsky antworten konnte, betrat ein Streifenpolizist den Raum.
    »Herr Edding, wir haben zweihundert Meter entfernt von hier in der Spree eine Leiche gefunden. Kann noch nicht lange tot sein.«
    Rallinski lag mit dem Kopf und Oberkörper halb im Wasser auf den Steinen der Uferbefestigung.
    »Da hat es aber jemand verdammt eilig gehabt, von hier wegzukommen«, meinte Brischinsky und zeigte auf Schleifspuren in der feuchten Erde, zwei Meter vom Ufer entfernt. »Hier haben sie den Toten zum Wasser gezogen. Und dann versucht, die Leiche mit Schwung ins Wasser zu bugsieren. Hat nur nicht ganz geklappt. Sonst würde der nicht so da liegen. Sicher sind die Täter gestört worden.«
    »Sehe ich auch so. Wenn es ihnen gelungen wäre, den Toten in die Spree zu werfen, hätten wir die Leiche nicht so schnell gefunden. Morgen früh suchen wir die Strecke von hier bis zum Lager der EXIMCO ab. Wahrscheinlich stoßen wir auf weitere Spuren.« Edding sprach den neben ihm stehenden Polizisten an. »Wurde die Gerichtsmedizin schon verständigt?«
    »Ja, ist

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