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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Auf ihre Eingaben hin, schwenkte die Chaffee nach backbord. Binnen Sekunden war die Stadt nicht mehr zu sehen.
    »Was machen die Sensoren?«, fragte Vaughn.
    »Die Wolken sorgen für einige Störungen«, antwortete ch’Thane,
    »aber wir bekommen solide Werte.«
    »Gut. Scannen Sie achtern nach der Stadt und sammeln Sie, was immer Sie kriegen können. Solange wir hier unten sind, will ich keine Information ungenutzt lassen.«
    »Ja, Sir«, bestätigte der Andorianer und machte sich an die Arbeit.
    Das Shuttle hatte sein Wendemanöver beendet. »Wir befinden uns auf neuem Kurs«, meldete Prynn, und Vaughn sah zu, wie sie sie auf den Weg zur Quelle des Energieimpulses brachte.

    Kapitel 30
    Die Schicht war lang gewesen. Müde ging Kira den nur schwach beleuchteten Korridor entlang. Sie hatte viel geschafft. Einzig das Gespräch mit Taran’atar stand noch aus. Nun, da sie sich für ein leichtes Abendbrot und ein wenig Meditation in ihr Quartier zurückzie-hen wollte, entschied sie sich kurzerhand, ihn noch aufzusuchen, damit sich das Geschehene nicht wiederholte. Durch den Computer fand sie seinen Aufenthaltsort heraus – die Holosuite.
    Als Kira sich der Tür näherte, fragte sie sich, welches Spektakel sie wohl an diesem Abend würde mit ansehen dürfen. Ob Taran’atar abermals gegen ein grauenvolles, unvorstellbares Monstrum kämpfte? Oder zur Abwechslung mal gegen etwas Einfaches? Etwa die Borg? Sie hatte seinen Trainingseinheiten mehrfach beigewohnt und es immer gleichermaßen faszinierend wie erschreckend gefunden, ihn im Kampf zu beobachten. Seine Präzision und Gefühlskälte waren erschreckend, selbst in simulierter Umgebung, doch seine Taktik und seine körperlichen Fähigkeiten beeindruckten sie. Kira kannte keinen Humanoiden seiner Größe, der Taran’atar in Sachen Stärke, Ausdauer und Willen das Wasser reichen konnte. Bisher hatte sie ihn als Sieger aus Schlachten gegen ein riesiges Insekt mit Klauen, die ihn entzwei brechen konnten, hervorgehen sehen, seinem Kampf gegen eine fliegende Kreatur mit zwanzig Zentimeter langen Reiß-
    zähnen und rasiermesserscharfen Flügeln beigewohnt und ihn eine ganze Horde von Mugatos sowie eine kleine Breen-Armee bekrie-gen sehen.
    Entsprechend neugierig betätigte sie nun das Kontrollfeld neben der Tür, die sich mit einem mechanischen Summen öffnete – und blieb irritiert stehen. Das ergab keinen Sinn! Wände, Boden und Decke der Holosuite waren schwarz, schienen den tatsächlichen Maßen des Raumes aber zu entsprechen. In seiner Mitte stand Taran’atar und blickte auf eine Menge blauer Fäden – manche gerade, manche gewunden, manche vertikal und manche horizontal –, die vor ihm in der Luft hingen. Eine Reihe roter Schriftzeichen umgab sie in allen Richtungen.
    Kira trat näher und hielt sich links, um die Szene besser in Augenschein nehmen zu können. Als sie hinter Taran’atar angekommen war, sah sie sie aus seinem Blickwinkel, doch der Sinn erschloss sich ihr erst, als sie direkt neben ihm stand.
    Das waren mathematische Gleichungen und deren grafische Ab-bildungen. Die roten Symbole waren Kira unbekannt, ihre Anordnung und die Linien ließen jedoch auf Berechnungen schließen. X-, Y- und Z-Achsen hingen in der Luft, umgeben von weiteren Formen wie Kurven, Kegeln, Parabeln und mehreren unregelmäßigen Poly-edern. Der Anblick erinnerte sie an eine Trigonometriestunde.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    Selbstverständlich hatte Taran’atar sie eintreten und kommen hö-
    ren – derartige Dinge entgingen einem Jem’Hadar nicht. Entsprechend unüberrascht reagierte er auf ihre Gesprächseröffnung. »Sie kennen es als Analysis«, antwortete er, ohne den Blick von den Formen zu lösen. »Oder als Differenzialrechnung.«
    »Na, manche bestimmt«, murmelte Kira.
    Nun drehte er sich um. »Das verstehe ich nicht.«
    »Mathematik und ich kamen nie gut miteinander aus.«
    Schweigend sah er sie an. Kira wollte ihre Bemerkung schon erläu-tern, als er plötzlich anbot, die Darstellung in ihre Sprache übertragen zu lassen. Eine Sekunde später verschwanden die roten Schriftzeichen und wurden durch ihre bajoranischen Entsprechungen ersetzt.
    Kira zuckte mit den Achseln. »Okay, jetzt kann ich die Gleichungen lesen. Das sind für mich allerdings trotzdem noch romulanische Dörfer.«
    Taran’atar betrachtete die Aufgaben eine Weile. »Das ist kein Romulanisch«, sagte er dann.
    »Nur so eine Redensart. Das sagt man, wenn man nichts versteht.«
    Stumm sah er ihr in

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