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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Lun-genflügel arbeiteten nicht länger.
    Bashir berührte den Kortikalstimulator, und das Blinken der grü-
    nen und roten Lämpchen nahm zu. Einzig die neurale Aktivität schien sich nur gering zu steigern. Bashir schüttelte den Kopf und überlegte sich seine nächsten Schritte. Auf dem Regal neben Ezris Bett lagen die Hyposprays und anderen Geräte, die er vorbereitet hatte. Ihm blieb nichts weiter, als seinen Plan weiterzuverfolgen und zu hoffen, dass es genügte, um Ezri zu retten.

    Kapitel 50
    Charivretha saß mit Thirishars Bündnispartnern am Esstisch und hielt ein Glas andorianischen Ales in der Hand. Thriss, Anichent und Dizhei hatten gerade das Abendessen begonnen, als sie angekommen war. Auf Dizheis Einladung hin hatte sie ebenfalls Platz genommen, sich dem Mahl aber nicht angeschlossen. In wenigen Minuten musste sie zum Empfang der Botschafter aufbrechen.
    Der Tag war lang und ermüdend gewesen, voller Vorbereitungen für das morgen beginnende Gipfeltreffen. Charivretha hatte ein Talent für Details und war in der Lage, sich Unmengen an Dingen gleichzeitig zu merken. Manchmal zog sie sogar unerwarteten Nutzen aus früheren, scheinbar unzusammenhängenden Erfahrungen.
    Trotzdem fand sie an ihrer eigentlichen Arbeit weitaus mehr Gefallen als an deren Vorbereitungen. Politik war ihr Metier, nicht der Pa-pierkram.
    Seit Stunden schon hatte sie sich auf ein Glas Ale gefreut. Replizierte Varianten des Getränks konnte sie nicht ausstehen, doch Anichent hatte erfahren, dass der Stationsbarkeeper ein paar Flaschen echten Ales auf Lager hatte. Also hatte sie Anichent gebeten, sie zu erwerben. Jeder Vorwand war ein Guter, wenn er ihr die Chance zum Besuch von Thirishars Bündnispartnern gewährte. Vor seinem Aufbruch hatte Thirishar diesen sein Quartier angeboten, und sie waren noch am selben Tag eingezogen. Charivretha verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihnen. In den vergangenen Tagen waren ihr allerdings ihre Pflichten dazwischengekommen.
    Sie strich sich über den weißen, dicken Stoff ihres Kleides, hob das Glas und sah zu Anichent am gegenüberliegenden Tischende. Mit seiner großen, robusten Gestalt erinnerte er sie an Zherathrizar, einen ihrer eigenen Bündnispartner. Dizhei saß rechts von ihr und die sonst so lebendige, nun jedoch stille Thriss zu ihrer Linken.
    »Auf die Familie«, sagte Charivretha und prostete ihnen zu, doch nur Anichent und Dizhei stimmten ein – mit Ale in Anichents und Wasser in Dizheis Fall. Thriss sah nicht einmal auf, aß einfach. Charivretha ließ die Respektlosigkeit ungeahndet und nippte an ihrem Getränk. Warmem Grieß gleich glitt die feurige Flüssigkeit ihre Speiseröhre hinunter, erhitzte ihren Rachen und hinterließ ein herrliches Gefühl der Sättigung und des Wohlbefindens.
    Anichent schmatzte leise und seufzte, nachdem er einen kräftigen Schluck getrunken hatte. Selbst in seinem Gebaren und dem Stil seiner Kleidung glich er Zherathrizar, fand sie. Die braune Lederweste über der hellgrünen Robe und der braunen Hose verlieh ihm das Aussehen eines Naturfreundes. Doch sie wusste, wo seine Interes-sen wirklich lagen: in der Politik. »Ich glaubte, der Preis für das Ale sei zu hoch«, sagte er gerade. Das Getränk hatte seine Tonlage tiefer werden lassen. »Doch nun kommt er mir angemessen vor.«
    »Dem stimme ich zu«, raunte Charivretha, räusperte sich und sah zu Dizhei. »Bist du sicher, dass du kein Glas möchtest?«
    Die adrette Lehrerin winkte ab. »Danke, aber ich will meine Stimmlage behalten.«
    Charivrethas Lächeln zeigte, dass sie die kleine Neckerei verstand und zu nehmen wusste. »Also, was habt ihr während der letzten Tage so getrieben?« Sie sah von Dizhei zu Anichent und Thriss.
    Abermals erwiderte Letztere den Blick nicht.
    »Die Station erkundet«, antwortete Anichent kauend. »Dies ist ein höchst interessanter Ort.«
    »Ach ja?« Sie selbst hatte wenig für Deep Space 9 übrig, fand es steril und kalt. Die cardassianische Architektur tat wenig, um diesen Eindruck zu verbessern, und auch das bajoranische Klima war nicht nach Charivrethas Geschmack. In Thirishars Quartier waren Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf angenehme Werte erhöht, doch in den öffentlichen Stationsbereichen herrschten Bedingungen vor, die ihr unangenehm waren.
    »Wir wollten ein Gefühl für Shars neues Leben bekommen«, erläuterte Dizhei.
    »Welch schöne Geste.« Die Rücksichtnahme der Bündnispartner war angesichts Thirishars egoistischen Verhaltens

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