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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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stutzte. Seit wann besaß der Ferengi denn den Nerv, den leitenden Sicherheitsoffizier derart vertraulich anzuspre-chen?
    »Jetzt nicht, Quark«, sagte Ro, ohne den Blick von der Menge abzuwenden. »Ich bin im Dienst.«
    »Laren, hör doch«, beharrte er mit verschwörerisch gesenkter Stimme. »Ich muss wissen, was hier los ist.«
    Der Ferengi hatte sich zwischen Ro und Kira gedrängt und wandte ihr nun den Rücken zu. »Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, es könne Sie nichts angehen?«, fragte Kira über seine Schulter. »Dass wir es Ihnen absichtlich nicht sagen?«

    Quark ignorierte sie. »Bitte. Ich muss es wissen.«
    »Ich sagte: jetzt nicht«, erwiderte Ro fest und warf ihm einen Blick zu. »Der Colonel hat recht. Das hier geht dich nichts an.«
    Quark taumelte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Kira entging ihm nur um Haaresbreite.
    Ro sah zu ihr. »Colonel, sollte hier alles unter Kontrolle sein, wür-de ich mich gern anderen Aufgaben widmen.«
    »Wir kommen zurecht«, sagte Kira. Ro nickte, drehte sich um und ging davon. Quark sah ihr einen Moment nach, dann wollte er hinterher, doch Kira packte ihn an der Schulter. »Ich glaube, Sie wollten soeben das Dessert servieren.« Quarks Blick ging zwischen ihr und der Tür hin und her. Was war nur geschehen – was hatte er angestellt –, dass er derart auf Ro reagierte? Kira beschloss, die Sicherheitschefin bei nächster Gelegenheit zu fragen.
    Nun beugte sie sich vor. »Wenn Sie nicht bald damit anfangen«, raunte sie dem reglosen Ferengi ins Ohr, »lasse ich Sie wegen Ver-tragsbruchs hochgehen und schließe Ihre Bar für einige Tage.« Ihr fiel auf, dass er das stinkende Duftwasser der letzten Tage nicht mehr trug.
    Quark schluckte, murmelte irgendetwas und ging dann zum Buf-fet.
    Kira sah ihm nach und entdeckte Akaar. Der Admiral stand allein am Rand, ein Glas in der rechten Hand, und beobachtete die Menge.
    Der Augenblick schien günstig, es auf ein Gespräch mit ihm ankommen zu lassen. »Guten Abend«, grüßte Kira. »Ich hoffe, Sie amüsieren sich gut.«
    Mittlerweile hatte sie sich an den halb skeptischen, halb urteilen-den Blick gewöhnt und ignorierte ihn, während sie lächelnd auf seine Erwiderung wartete.
    »Ich genieße den Empfang«, sagte er schließlich. »Danke der Nachfrage.«
    »Das freut mich.« Kira zögerte, überlegte sich ihren nächsten Schritt, und preschte vor. »Ich hoffe, Ihre Zeit an Bord der Station bleibt so produktiv.«
    Akaar seufzte und beugte sich zu ihr. »Ich verrate Ihnen mal etwas, Colonel«, raunte er und sah sich um. »Für cardassianische Architektur habe ich absolut nichts übrig. Was mich aber beeindruckt, ist die bajoranische Gastfreundschaft.«
    Kira spürte, dass ihr Mund offen stand. Der Admiral hatte dieselbe Formulierung wie sie verwendet. Sie wollte gerade etwas sagen, um ihre Überraschung zu überspielen, da wurde Akaar von jemandem hinter ihr gerufen. Der Botschafter hob die Hand und grüßte. »Entschuldigen Sie mich bitte, Colonel«, sagte er und verschwand.
    Kira drehte sich um und sah ihn zu Ratsmitglied zh’Thane gehen.
    Abermals dachte sie an das, was sie vorhin zu Botschafterin Lent gesagt hatte. Ob ihr Akaar etwas mitteilen wollte, als auch er von »bajoranischer Gastfreundschaft« sprach?

    Kapitel 53
    Der Nebel aus weißem Licht wirkte in der Schwärze wie ein einsamer Stern am Firmament. Sobald die Materialisierung vollzogen war, trat Prynn aus der Hecksektion der Chaffee und ließ den Kegel ihrer Lampe über das Trümmerstück schweifen, das sie weg- und wieder hergebeamt hatte. Es war nur noch ein Klumpen verformten Metalls.
    »So viel dazu«, murmelte sie. Den Tag über hatte sie aus intakten Elementen des Hauptsystems und der beiden Backups einen funk-tionierenden Transporter zusammengeflickt und nun zwei Stunden voller Tests hinter sich, während derer sie Objekte in Richtung des Impulses sowie in die ihm entgegengesetzte gebeamt hatte. Mittlerweile kannte sie die Entfernungen, innerhalb derer der Transporter unter den hiesigen Umständen funktionierte: bis hundertfünfund-siebzig Kilometer impulsabwärts, aber nur sieben in die andere Richtung. Beides half ihr kaum, wenn überhaupt.
    Prynn kehrte zur Chaffee zurück und schaltete das Gerät frustriert aus. Den ganzen Tag lang hatte sie versucht, seine Reichweite zu vergrößern, doch das Problem lag in den lokalen Begebenheiten, nicht in der Ausrüstung. Selbst mit einem fabrikneuen Transporter würde sie extrem starke

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