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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Besatzung hat Bajor einen weiten Weg zurückgelegt, Colonel. Darauf sollten Sie stolz sein.«
    »Das bin ich«, erwiderte sie und hörte Zweifel in ihrer Stimme.
    »Ich bin es«, wiederholte sie lauter.
    Akaar schien ihre Skepsis nicht entgangen zu sein. »Besorgt Sie etwas?«
    »Ja, aber nicht unbedingt mein Volk«, gestand sie. »Ich befürworte den Föderationsbeitritt. Dennoch frage ich mich seit der Rede des Premierministers, ob Bajor nicht einen Teil seiner Identität aufgibt.«
    »Die Föderation hat Bajor aufgenommen, weil die Bajoraner ein-zigartig sind«, sagte Akaar. »An dieser Einzigartigkeit soll und wird sich nichts ändern. Bei dieser Union geht es nicht darum, Bajor pass-gerecht für die Föderation zu machen, sondern die Föderation zu einem Teil Bajors werden zu lassen.«
    Kira lächelte. Der Ansatz entsprach exakt ihren Hoffnungen, und Akaars Worte beruhigten sie. »Danke, Admiral.«
    »Sie sollten nicht nur auf Ihr Volk stolz sein«, fuhr er fort, »sondern auch auf sich selbst. Auf Ihre Rolle in seiner Leitung.«
    »Ihm dienen zu dürfen, ist ein Privileg.«
    »Und Sie werden es behalten«, sagte Akaar. »Eigentlich soll ich Ihnen das nicht sagen, aber wenn das bajoranische Militär in die Sternenflotte übergeht, wird man Ihnen nicht nur den Rang eines Captains anbieten, sondern auch die weitere Leitung Deep Space 9s.«
    Abermals lächelte sie und begriff, dass sie nie in Erwägung gezogen hatte, irgendwo anders stationiert zu werden. »Danke«, wiederholte sie.
    »Ich fällte die Entscheidung nicht allein, Colonel«, sagte Akaar,
    »aber sie entspricht meiner Empfehlung.«
    Wie sehr sie seine Motive doch missverstanden hatte! Andererseits hatte er es ihr auch leicht gemacht, ihn falsch zu verstehen. Plötzlich kam ihr eine Frage in den Sinn. »Was wird aus Lieutenant Ro?«
    Sofort wandelte sich Akaars Miene. Seine Züge schienen härter zu werden, sein Körper spannte sich an. »Die Entscheidung bezüglich Lieutenant Ro wurde noch nicht getroffen.«
    »Und wie lauten Ihre Empfehlungen in ihrem Fall?«, hakte sie nach. Nach all den Monaten wusste sie, dass Ro falsch beurteilt wurde.
    »Sie unterscheiden sich maßgeblich von den Ihrigen, Colonel«, gestand Akaar. »Meine Meinung über Lieutenant Ro ist bereits seit Langem bekannt.«
    Kira nickte, wusste aber, dass sich Charaktere änderten. Captain Sisko hatte sich anfangs gegen den Titel und die Pflichten des Abgesandten gewehrt, sie am Ende aber begrüßt. Damar war ein grässlicher, hasserfüllter Mann gewesen, hatte seine Gräueltaten aber schließlich bedauert und war zu einem starken Anführer geworden.
    Sogar sie selbst … Nach der Besatzung hatte sie sich einem bajoranischen Föderationsbeitritt lange entgegengestellt, doch nun …
    »Ich schätze, es kursieren auch viele vorgefertigte Meinungen über die Capellaner«, sagte sie schließlich. »Vielleicht wird die Zukunft zeigen, dass sie eher nach ihrem Fortschrittsstreben denn nach ihrer Vergangenheit beurteilt werden sollten.« Die Botschaft war klar: Ro verdiente eine zweite Chance. Oder zumindest einen zweiten Blick.
    »Möglich«, sagte Akaar, dem die Analogie nicht entgangen sein konnte. Dennoch schien er unschlüssig – entweder über Ros Zukunft, oder über die seines Volkes.

    Kira hob ihr Glas erneut. »Auf Capella«, sagte sie.
    Akaar lächelte nicht, betrachtete sie aber mit anerkennendem Blick. »Auf Bajor«, sagte er und hob seinen Grosz ebenfalls.
    Kira beugte sich vor, streckte den Arm aus, und er berührte ihr Glas mit seinem. »Auf neu’re Welten«, murmelte sie.

    Kapitel 68
    Die Tür ging auf, und Ezri betrat die Brücke. Julian blieb dicht neben ihr, um sie zu stützen, schien aber zu verstehen, dass sie diesen Weg ohne fremde Hilfe gehen musste. Sie litt noch immer unter ihrer jüngsten Erfahrung mit dem Gedankenraum, doch als Bowers sie darüber unterrichtete, dass auf dem Planeten etwas vor sich ging, hatte sie aufstehen wollen. Julian hatte sich dem nicht widersetzt.
    Ezri passierte Nog an der Ingenieurstation und näherte sich dem Hauptmonitor, auf dem die Blicke aller Anwesenden ruhten. An einer Stelle über dem Planeten sah es so aus, als drücke etwas von unten gegen die Wolkendecke. Diese wogte gefährlich auf und ab.
    Schon jetzt war die Welt darunter durch mehrere Risse erkennbar.
    Dies konnte unmöglich auf den Impuls zurückgehen, erkannte Ezri, sonst hätte Bowers die Defiant längst wegfliegen lassen. »Was geschieht da unten?«, wollte sie wissen,

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