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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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her, seit jemand einem Sieg im Kampf gegen ihn auch nur halbwegs nahe gekommen war. Auf Aiur war er sogar ein wenig in Sorge gewesen, als die drei Parteien ihn gleichzeitig angriffen. Ja, hätte er sich nicht rechtzeitig zurückgezogen, dann hätten sie womöglich gewonnen.
    Aber es hatte aller drei großen Streitmächte bedurft, um ihn überhaupt in echte Gefahr zu bringen. Jetzt waren es die Überreste der Zerg und eine Handvoll im Kampf ungeübter Alysaar, die so närrisch waren, den mächtigen Ulrezaj daran hindern zu wollen, sein Ziel zu erreichen.
    Mühelos, fast träge bewegte er sich weiter auf das Bauwerk zu, wo er einst ein eifriger junger Schüler gewesen war.
    Wie die Erinnerungen ihn jetzt durchliefen. In fast nostalgischer Stimmung spielte er mit dem Gedanken, das Gebäude zu verschonen. Aber... nein, warum sollte er irgendetwas übrig lassen, das die Protoss gegen ihn verwenden könnten? Es war besser, alles auszuradieren, die Protoss, die Terraner, die Zerg, die Kristalle, sämtliche Bauten. Die Oberfläche musste gesäubert werden. Dann konnte er ungestört hierher zurückkehren, wann immer er musste.

    Es war Zeit. Ethan fragte sich, ob die Zeit nicht sogar schon zu knapp wurde. Seine Zerg handelten gedankenschnell. Das Rudel, das gut trainierten Hunden gleich am Fuß der Treppe gewartet hatte, reagierte. Sie hetzten mit schnappenden Kiefern die Stufen empor.
    Sie blieben nicht unbemerkt. Selendis stürzte vor und schnitt fast augenblicklich drei der Zerg mit schimmernden Psi-Klingen entzwei. Blut und Eingeweide tropften auf die schwarzen Treppenstufen. Die Zerg drangen weiter vor, getrieben und vollkommen gehorsam.
    Drinnen reagierte der Hydralisk. Er duckte sich vornüber und schoss Pfeile aus seinem Rücken ab. Die beiden Protoss, die Wache hielten, sprangen sofort vor, fingen die tödlichen Geschosse mit ihren Körpern ab und starben, um ihren Alysaar'vah und den Menschen, um den er sich kümmerte, zu schützen. Stumm gingen sie zu Boden, ihre Körper dutzendfach durchbohrt. Blut sammelte sich unter ihnen zu Lachen.
    Die vier Gestalten im Raum blieben reglos und stumm, als hätten sie nichts bemerkt. Der Hydralisk neigte den Schädel vor, setzte sich in Bewegung und schlängelte sich in den Raum hinein.
    Es ertönte kein Schlachtruf, der ihn gewarnt hätte, niemand nahm eine drohende Haltung ein, und auch sonst gab es nicht das geringste Warnzeichen. Nur den plötzlichen, brutalen Einschlag von Pfeilen ganz anderer Art als seine eigenen sie bohrten sich in den Hydralisken, der schrie, um sich schlug und nach dorthin herumzuckte, wo er eine zerbrechliche Frauengestalt sah, die noch immer auf ihn schoss.
    Der Hydralisk setzte auf sie zu, fuhr die Sensenarme aus, um der Menschenfrau den Kopf vom Hals zu trennen. Sie wich nicht zurück. Blass, die Lippen aufeinandergepresst, die blauen Augen hart und kalt, schoss sie weiter, bis der Hydralisk mit einer letzten, kraftlosen fegenden Bewegung umkippte und zu Boden schlug. Das grelle Gelb seiner Augen erlosch.
    Rosemary blickte ihn einen Moment lang keuchend an. Er war nur Zentimeter davon entfernt gewesen, sie zu treffen.
    Rasch sah sie sich anschließend im Raum um. Es war alles noch so, wie es sich präsentierte, als sie fortging. Sie nickte und machte sich auf den Weg nach draußen, von wo sie bereits den Lärm tobender Zerglinge hörte.

    Ethan knurrte, als der Zerg, durch dessen Augen er sah, im Tempel starb. Rosemary, natürlich... sie würde für einiges geradestehen müssen. Trotzdem, mehreren Zerglingen war es gelungen, an Selendis vorbeizukommen und in den Tempel zu gelangen. Die Protoss tötete alle, die sie angriff, aber die schiere Menge sorgte dafür, dass sie nicht alle ausschalten konnte. Ein Gedanke pfiff eine zweite Gruppe, die den dunklen Archonten attackierte, zurück und trieb sie die Treppe hinauf.
    Plötzlich wuchs ein sanftes bläulich weißes Strahlen rings um das Alys'aril in die Höhe. Die Zerglinge prallten in vollem Lauf gegen die Barriere und wurden zurückgeworfen. Einige von ihnen erhoben sich nicht wieder. Die anderen warfen sich weiterhin, jedoch vergebens dagegen.
    Ein psionischer Schutzschirm. Die Protoss, die in dieser... Bibliothek dienten, waren keine Krieger, keine solchen, wie es die Templer auf Aiur waren. Aber sie besaßen Willenskraft, und sie verfügten über geistige Gaben, mittels derer sie das Bauwerk schützen konnten.
    Ethan fluchte. Das hätte er voraussehen müssen. Wütend befahl er seine Schergen zu

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