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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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erlebt. Sie war ein Teil von ihm geworden. Und nun war sie im Begriff zu verschwinden, auf ewig verloren zu gehen.
    „Nein", schwor er. „Du wirst nicht verloren sein, Zamara. Ich werde mich deiner erinnern... so, wie die Menschen es tun. Ich werde dafür Sorge tragen, dass jeder von dir weiß, davon, was du für dein Volk getan hast. Wie tapfer du warst. Wie sehr du es geliebt hast. Ich weiß, es ist nicht dasselbe, verflucht, es ist ganz und gar nicht dasselbe, aber du wirst trotzdem mehr sein als nur nüchterne Worte, die irgendwo in einem Kristall eingeschlossen sind. Ich werde ihnen von dir erzählen, das verspreche ich. Wenn ihr etwas von uns gelernt habt, dann, das schwöre ich, werden wir etwas von den Protoss lernen. Ich wünschte nur -"
    Ihre Hand, warm, die Haut etwas rau und trocken, strich noch einmal über seine Wange.
    „Ich weiß, Jacob Jefferson Ramsey. Ich weiß."
    Und dann begann sie vor seinen Augen zu verblassen.

    Obschon das Energiewesen ein klares Ziel zu haben schien, machte es doch den Eindruck, als tanze es im Flug, anstatt auf schnurgeradem Kurs darauf zuzuhalten. Trotz der Dringlichkeit seiner Situation war Zeratul leicht ums Herz, als er ihm folgte.
    Seine Freude schlug jedoch kurzfristig in Verwirrung um, als sein Bildschirm plötzlich von Dutzenden kleiner Messpunkte übersät war, deren Werte mit denen jenes Geschöpfs übereinstimmten, auf dessen Spur er sich befand. Es musste sich um eine Fehlfunktion handeln. Vielleicht wurde eine Art Echo verursacht...
    Kurz darauf blickte Zeratul staunend auf das, was er nun mit bloßem Auge sehen konnte.
    Dort draußen waren in der Tat Dutzende vielleicht Hunderte! dieser leuchtenden, leicht wässrig wirkenden und ganz und gar rätselhaften Kreaturen, die einander umwirbelten und umtanzten und abtauchten und wieder in die Höhe schossen. Dieses rituelle Lichterspiel dauerte lange an, und Zeratul sah einfach nur zu. Er genoss das Gefühl von Demut, das in ihm aufstieg, während er das Spektakel verfolgte.
    Dann verharrten sie alle abrupt, wie auf ein unhörbares Signal hin, ganz still im Raum. Zeratul wartete, beobachtete. Und dann, zu schnell für seine Augen, setzte das Wirbeln wieder ein. Schneller und immer schneller flogen sie, bis sie nur eine verschwommene, glühende Bewegung waren und immer heller wurden. Bis der dunkle Templer gezwungen war, die Augen zusammenzukneifen und sie schließlich mit der Hand zu bedecken. Ein Lichtblitz ließ ihn vor Schmerz zusammenzucken, und er schloss die Augen kurz. Vorsichtig öffnete er sie dann wieder.
    Die Energiewesen waren verschwunden. An ihrer Stelle klaffte nun ein Loch im All ein Tunnel, ein Wurmloch -, umrahmt von Licht, die Mitte dunkel und geheimnisvoll, und darin, kaum wahrnehmbar, eine einzelne Welt, die auf der anderen Seite wartete. Zeratul wusste, dass er der Versuchung, dieses mysteriöse Tor zu durchqueren, ebenso wenig widerstehen konnte, wie er seine Haut daran hindern konnte, Nährstoffe aus dem Kosmos aufzunehmen. Er war ein Protoss, und obgleich er verstandesmäßige Vorsicht kannte, begriff und praktizierte, würde seine Neugier ihn nicht ruhen lassen.
    Er beruhigte seine Gedanken, obwohl er tatsächlich vor Erregung fast zitterte. Er würde seine ganze Aufmerksamkeit brauchen, wenn ihm das, was ihn auf jener Welt erwartete, nicht wohlgesonnen war.
    Einen Moment lang zwang er sich, stillzuhalten, in sich zu gehen, und als er bereit war, bewegte Zeratul sich langsam und stetig auf das Wurmloch zu. Irgendwie wusste er, dass das, was dort auf der anderen Seite lag ob es nun schön und wunderbar oder schrecklich und zerstörerisch war -, alles ändern würde.

    KAPITEL 21

    Jetzt dachte niemand mehr an Kisten, Etiketten oder ans Katalogisieren. Nun, da ihre heilige Stätte unter den metaphorischen Schritten des nahenden dunklen Archonten in ihren Grundfesten erbebte, rannten die Alysaar herbei, überquellende Kisten und sogar Säcke auf den Armen. Das Schiff war groß, aber nicht riesig. Es bot etwa einem Dutzend Protoss und einer ordentlichen Menge Fracht Platz, und das auch nur für kürzere Strecken. Vartanil wurde, wie auch allen anderen, bewusst, dass nur eine kleine Handvoll derer, die sich hier im Alys'aril befanden, entkommen würden.
    Er und die anderen fingen an, die Sitze herauszureißen. Sie würden das Schiff mit so vielen Protoss und Kristallen wie überhaupt möglich beladen.
    Mehr konnten sie nicht tun.

    Ulrezaj war beinahe - beinahe! - enttäuscht.
    Es war lange

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