Zwielicht
Vorstellung, dass die ganze Geschichte, all die Reisen, welche die dunklen Templer unternommen hatten, alles, worauf sie gestoßen waren, im Strom der Zeit verloren war, machte sie traurig.
„Nichts so Ideales wie Bewahrer, nein. Aber wir haben gelernt, die Khaydarin-Kristalle so zu nutzen, dass sie Erinnerungen speichern. Diese Lösung ist nicht perfekt, sie ist leidenschaftslos, aber unsere Informationen gehen nicht verloren."
„Daher wusstest du es also!", rief Jake aus. „Du hast es aus erster Hand erfahren."
„Ich... ja, von der Quelle. Ach, Jacob, ihr Menschen und eure Redensarten..."
Jake zögerte kurz. „Es... freut mich, dass es euch beiden gelungen ist, die Lügen zu durchschauen. Ich möchte Euch um Vergebung bitten. Ich kannte die Wahrheit bereits, die Ihr, Tassadar, erst kürzlich enthülltet. Aber es war mir und es ist mir noch immer verboten, mit jenen, die sie nicht kennen, darüber zu sprechen. Alles, was Zeratul Euch gesagt hat, stimmt. Adun hat sich nicht geopfert, um Air von einem vermeintlichen Übel zu befreien. Er tat es, um den dunklen Templern zu helfen... in der Hoffnung, dass wir sie eines Tages wieder akzeptieren würden."
Tassadar war erstaunt. Zeratul frohlockte fast. „Unser Volk kennt einen Segensspruch. , Adun toridas... Möge Adun dir Zuflucht geben.' Wir wissen, dass er unser Retter war." Er schien noch mehr sagen zu wollen, doch seine Gedanken wurden von den beiden Aiur-Protoss unterbrochen. „Zu gegebener Zeit werde ich mehr darüber erzählen. Für den Moment begnüge ich mich damit, Euch auszubilden ich werde Euch so viel beibringen, wie Ihr lernen möchtet, Tassadar. "
Tassadar straffte sich, und seine Augen strahlten. „Ich werde alles lernen, was Ihr zu lehren habt, um unser ganzes Volk zu retten... meine Freundin."
Jake schüttelte in stiller Verwunderung den Kopf. „Bemerkenswert. Alle beide. Wie Khas und Adun. Tassadar... er starb, um Aiur zu retten, nicht wahr?"
„Der Schlag, den er gegen die Zerg führte, ist nur ein Hauch des wahren Opfers, das er brachte. Tassadar wandte sich schlussendlich gegen das Konklave. Er trat ihnen im Kampf entgegen, als sie sich weigerten, ihm zuzuhören. Sie wurden alle erschlagen."
„Was? Er hat das Konklave getötet? Alle?"
„Ja. Angehörige der Kaste der Judikatoren leben noch, aber ein Konklave gibt es nicht mehr. Tassadar tat es mit tiefstem Bedauern, aber es war unumgänglich. Sie hätten ihn eingesperrt zu einer Zeit, als sein Handeln unbedingt vonnöten war. Andernfalls wären Aiur und die gesamte Protoss-Rasse ausgelöscht worden. Tassadar lernte, was Zeratul ihm beizubringen hatte, über die Energien und Kräfte, welche die dunklen Templer sich nutzbar gemacht hatten, nachdem sie jahrhundertelang die Geheimnisse der Leere erkundet hatten.
Alleine hätten wir das Zerg-Overmind niemals vernichten können. Tassadar nutzte beide Arten von Fähigkeiten, um das Overmind zu besiegen und unser Volk zu retten. Und es ist seinem Verständnis der dunklen Templer und seiner Zuneigung zu ihnen zu verdanken, der Freundschaft zwischen ihm und Zeratul, dass wir auf Shakuras überhaupt willkommen sind."
Tassadar war in der Tat bemerkenswert. Er hatte einen Geist geöffnet, den Jahrtausende von Lügen zu verschließen versucht hatten, und Wesen, die angeblich zerstören wollten, was es hieß, ein Protoss zu sein, nicht nur akzeptiert, sondern regelrecht in seine Arme geschlossen. Er hatte sich entschieden, das zu sehen, was da war, nicht das, was da zu sein schien, und so hatte er sein Volk gerettet.
Noch außergewöhnlicher waren womöglich Zeratul und die dunklen Templer. Jake war sich ziemlich sicher hätte man eine Gruppe von Terranem zusammengetrieben, mit Hinrichtung bedroht und in die gnadenlose Leere verbannt, hätten diese ihren Unterdrückern nicht das allergeringste Wohlwollen entgegengebracht.
Ich habe nicht viel Zeit auf Shakuras verbracht. Ich weiß nicht, was im Laufe der vergangenen vier Jahre geschehen ist. Aber Tassadar hat mir Hoffnung gemacht, dass sich die Aiur-Protoss und die dunklen Templer während meiner Abwesenheit wiedervereinigt haben und wir heute wieder ein Volk sind. Und das müssen wir auch sein, wenn -
Jake war augenblicklich hellwach, aber Zamara hatte ihren Geist abermals gegen ihn abgeschottet.
Wirst du mir jemals verraten, was los ist, Zamara?
Ich hoffe, dass ich das kann, Jacob. Du hast dir das Recht verdient, wenigstens zu erfahren, wofür du vielleicht zu sterben gebeten
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