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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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keinen echten Grund für den Hass zwischen diesen beiden Gruppen gab und doch nichts sagen oder tun zu dürfen, um diese Kluft zu schließen.
    Zum Glück brauchte ich Tassadar die Augen für die Wahrheit gar nicht erst zu öffnen. Zunächst kämpften sie gegeneinander, natürlich. Tassadar hatte man schließlich gepredigt, dass alles, wofür die dunklen Templer standen, verachtenswert sei. Letzten Endes willigte er ein, mit Zeratul zu sprechen. Und gemeinsam mit James Raynor erfuhr Tassadar Dinge über die dunklen Templer, die außer den Bewahrern niemand wusste. Für lange Zeit durfte ich die Gantrithor nicht verlassen, weil die dunklen Templer eine potenzielle Gefahr darstellten. Ich habe diese Ereignisse also nicht selbst miterlebt... nicht zu der Zeit. Später, als Tassadar starb und bedauerlicherweise so viele andere mit ihm, erfuhr und verstand ich alles, was geschehen war.
    Dann zeigte sie ihm ein wenig davon, nur Ausschnitte und nichts, was ihn über Gebühr beansprucht hätte. Jake staunte über all das, was er sah: Zwei Meister, die mit beinahe unfassbarer Anmut gegeneinander kämpften; der Exekutor führte einen Schlag, der einfach tödlich sein musste; der Prälat wich mit unheimlicher Geschicklichkeit zur Seite hin aus nein, nein, er wich nicht aus, er war einfach nicht da, als die glitzernde blaue Klinge durch die Luft schnitt; das Scheppern und Zischen einer nebelhaften grünen Warp-Klinge, die auf die strahlend blauen des Hochtemplers von Aiur prallte.
    Zeit verging, und die Bilder wechselten: Die beiden Protoss-Führer saßen zusammen, sprachen miteinander, und Zeratul begann Tassadar zu unterrichten. Es erfüllte Jake mit Stolz, dass Jim Raynor, der Terraner, in diese Gespräche meist mit eingebunden war. Noch merkwürdiger war vielleicht, dass er auch auf Tassadar stolz war, gerade so, als sei Tassadar, genau wie Raynor, ein Angehöriger seiner eigenen Rasse.
    Du bist jetzt mehr als ein gewöhnlicher Terraner. Du könntest den Protoss nicht näher sein, wenn du als einer aufgewachsen wärst. In gewisser Weise verstehst du uns besser als wir uns selbst, Jacob.
    Jake errötete.
    Und dann dämmerte ihm, was da geschah.
    Zeratul erzählt Tassadar die wahre Geschichte... so weit jedenfalls, wie er sie selbst kennt. Und Tassadar hört zu!
    Ja.
    Zamara... Ich weiß, du versuchst mich zu schonen, aber ich bitte dich, ich möchte all das nicht nur sehen.
    Widerstreben, dann Akzeptanz, und danach war Jake wieder Zamara.
    Als Tassadar sicher war, dass er dem anderen Protoss völlig vertrauen konnte, erhielt der Prälat die Erlaubnis, an Bord der Gantrithor zu kommen. Tassadars Krieger respektierten Zeratul inzwischen fast so sehr wie ihren eigenen Führer dem Besucher schlugen keinerlei feindselige Gedanken entgegen, als er durch das Schiff ging, dorthin, wo Jake auf ihn wartete.
    Jake war nervös und aufgeregt. Ein dunkler Templer... sie besaß Erinnerungen anderer, die die dunklen Templer gekannt hatten, aber selbst einen kennenzulernen, das war etwas, das sie nie auch nur im Traum für möglich gehalten habe. Sie erhob sich, als der Prälat eintrat, glättete ihr Gewand und sammelte ihre Gedanken.
    Zeratul verneigte sich tief „Eine Bewahrerin", sagte er. Seine geistige Stimme war trocken, wie raschelndes Laub, und Alter und Weisheit sprachen daraus. Sie mochte ihn auf der Stelle. „ Welch ein Privileg, einer solchen zu begegnen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal erleben würde. Aber ich glaubte auch nicht, dass unsere Völker zu meinen Lebzeiten wieder zusammenfinden würden."
    Sie fing einen Namen auf ein Bild. „Raszagal... ist sie jetzt Eure Führerin?"
    „Ja, sie ist unsere Matriarchin, eine weise und gerechte Führerin. Sie ist so alt, dass sie sich noch an die Vertreibung von Aiur erinnert. Nur wenige von uns erinnern sich noch an unsere Brüder. Genau wie ich wünscht sie sich eine Wiedervereinigung unserer Völker."
    Jake nickte langsam. Raszagal war inzwischen alt, über tausend Jahre alt. „Ich trage Erinnerungen an Eure Matriarchin in mir, als sie noch ein Kind war. Ich würde mich gerne mit ihr treffen."
    Er sah sie an, sehnsüchtig, fast hungrig. „Wir dunklen Templer bereuen es nicht, unsere Nervenstränge zu durchtrennen. Wir brauchen die Khala nicht so wie ihr. Aber was Ihr repräsentiert, Zamara... das respektiere ich, und ich wünschte, wir besäßen es ebenfalls."
    „Dann habt ihr keine Möglichkeit, das Wissen der Vergangenheit zu bewahren?" Jake war bestürzt. Die

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