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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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wurdest. Aber ich muss warten, bis wir Zeratul gefunden haben - oder sonst jemanden, der uns helfen kann.
    Das kann aber lange dauern.
    Der geistige Stoß, der durch seine Gedanken fegte, ließ Jake fast bewusstlos werden.
    Eindringlinge und Diebe! Wer wagt es, mein Heiligstes anzutasten?
    Gar so lange schien es offenbar doch nicht mehr zu dauern...

    KAPITEL 8

    Zamara reagierte schnell auf den fernen Geistesruf. „Zeratul, mein alter Freund. Ich bin es, Zamara. Ihr habt mir einst von dieser Welt erzählt, wenn ich auch ihren Namen nicht kenne, und ich bin gekommen, weil ich Euren weisen Rat suche."
    Schmerz stach durch Jake, als Zamara die Erinnerung teilte. Er wusste, dass es sein musste, dass sie es ganz deutlich und rasch tun musste, wenn sie Zeratul beschwichtigen und dazu bewegen wollte, ihnen zu helfen.
    Trotzdem...

    Zeratul trat mit der Fußspitze in den Staub. Eine träge graue Aschewolke quoll in die Höhe. Jake schaute sich um, um diesen Char genannten Ort mit eigenen Augen zu sehen.
    „Ist es eine Last, diese Erinnerungen zu bewahren? Strengt es Euch an?", fragte Zeratul.
    „Es ist eine Ehre und eine Pflicht und, ja, bisweilen ist es auch eine Last. Die Erinnerungen als solche sind leicht zu bewahren. Nur wenn... wenn mir Erinnerungen übergeben werden, ist das mit Schmerz verbunden."
    „Übergeben?"
    Sie sah ihn ruhig an. „Ich erhalte die Erinnerungen eines P rotoss, wenn er oder sie stirbt. Das ist nie angenehm, und wenn irgendwo viele auf einmal sterben... dann tut es weh, ihre Erinnerungen zu integrieren."
    Er nickte verständnisvoll. „Das muss in der Tat schwer sein."
    „Am schwierigsten ist es, wenn ich etwas weiß und es mit niemandem teilen darf. Ich bin froh, dass Ihr und Tassadar Euren eigenen Weg zum Frieden miteinander gefunden habt."
    Er betrachtete Jake nachdenklich. „Wie findet Ihr Euren eigenen Frieden, Zamara? Droht es Euch nicht zu übermannen, Trägerin von so vielem zu sein?"
    „Wie Tassadar schon erklärte, verlieren wir uns nicht gänzlich in der Khala. Der Kontakt mit so vielen anderen Meistern an einem so nährenden Ort erneuert und erfrischt mich. Aber weil es so vieles gibt, was ich mit niemandem teilen darf, muss ich mir Zeit zum Meditieren verschaffen, meine Emotionen und Gedanken kanalisieren und mit den Kristallen beruhigen."
    Er schloss halb die Augen und neigte den Kopf. Humor jedenfalls wurde auf beiden Seiten gleichermaßen verstanden, ob man nun ein Aiur-Protoss oder ein dunkler Templer war, dachte Jake mit einem warmen Gefühl. „Amüsant und faszinierend. Bewahrer sind möglicherweise die Verkörperung dessen, wogegen wir uns gewandt haben. Ihr bedürft nicht nur der Khala, um die Erinnerungen festzuhalten, Ihr seid mittels dieser Erinnerungen auch eng mit anderen verbunden. In gewisser Weise werdet Ihr zu ihnen... sie leben durch Euch. Und doch findet Ihr Trost darin, Euch von dem zurückzuziehen, Euch von den Kristallen zu lösen, im Gegensatz zu uns."
    Auch Jake neigte ihren Kopf. Sie lächelte über die treffsichere Einschätzung. „Das also ist es, was Ihr tut? Ihr und Euer Volk müsst doch sicherlich eigene Bürden zu tragen haben, und Ihr könnt sie nicht mit anderen in der Khala teilen, wenn sie zu schwer werden."
    „Ich meditiere. Ich sitze in der stillen Ruhe der Leere. Und es gibt da eine kleine Welt, von der sonst niemand weiß. Die Färbung des Himmels, ein tröstliches Rosa, beruhig!, genauso wie ein gewisser Ort, der sich nahe einem fließenden Wasser in die Berge schmiegt. Dorthin gehe ich, wenn ich... mir unsicher bin oder unglücklich. Die natürliche Welt ist heilsam."

    „... du bist es... und doch bist du es nicht. Da ist noch eines anderen Geist. Bei der Leere, ist es... ein Mensch?"
    Jake wimmerte, dann biss er die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken. Zeratul denn nun wusste er, dass es sich um diesen mächtigen Protoss handelte war noch immer weit entfernt. Zamara musste viel Kraft aufwenden, um ihre Gedanken über eine solche Distanz zu projizieren, und die Anstrengung sprengte ihm fast den Schädel.
    „Wir sind an jenem Ort, von dem Ihr gesprochen habt, am rauschenden Wasser. Kommt zu uns, dann erzähle ich Euch mehr darüber, warum ich hier bin und worum wir Euch bitten."
    „... mir wäre es lieber gewesen, Ihr wärt nicht hierhergekommen, alte Freundin." Und mit diesen rätselhaften Worten spürte Jake, wie Zeratul sich aus seinem Geist zurückzog. Zamara nahm ihre Präsenz augenblicklich zurück, und der

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