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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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anderswo lag, und ließ ihren Blick für eine Sekunde auf der leuchtenden Dunkelheit ruhen, die auf sie zurollte.
    Sie waren wegen Zamara hergekommen, wegen des... nun, Geistes das war Rosemarys Meinung nach der passendste Ausdruck einer toten Protoss-Bewahrerin, die sämtliche Erinnerungen, die alle Protoss je besaßen, in sich barg. Und unter diesen Erinnerungen befand sich etwas dermaßen Wichtiges, dass Zamara entschlossen gewesen war, ihre Aufgabe auch über ihren Tod hinaus zu erfüllen indem sie diese Erinnerungen mit einem gewissen Jacob Jefferson Ramsey teilte, einem Archäologen, der nun womöglich aufgrund dieser Erinnerungen sterben würde. Zamara hatte sie hierher geführt, um ein Fragment eines besonders reinen und mächtigen Kristalls aufzuspüren, weil sie glaubte, Jake damit das Leben retten zu können.
    Das war alles schön und gut, nur hatten sie mit vielem nicht gerechnet. Sie hatten nicht damit gerechnet, auf zwei separate und entschlossene Protoss-Faktionen zu treffen, die praktisch im Krieg miteinander lagen. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass Valerian Mengsk, Sohn von Kaiser Arcturus Mengsk und Rosemarys früherer Auftraggeber und jetziger Jäger, sie hier finden würde. Sie hatten nicht damit gerechnet, mit Rosemarys ehemaligem Geliebten Ethan Stewart konfrontiert zu werden, der scheinbar von den Toten auferstanden war und von jemandem, den er „Königin" nannte, auf entsetzliche Weise verändert worden war, sodass er nun ein Rudel Zerg anführte. Und keinesfalls hatten sie damit gerechnet herauszufinden, dass eine der Protoss-Faktionen, die Geschmiedeten, von einem Ungeheuer beherrscht wurde, das als dunkler Archont bezeichnet wurde, eine Wesenheit, die sich aus den sieben tödlichsten Assassinen, die es in der Geschichte der dunklen Templer je gegeben hatte, zusammensetzte und Ulrezaj hieß. Dunkle Archonten waren eine Abart der Aiur-Protoss, und Rosemary hegte ihren ganz eigenen tiefen Groll gegen das Ding da draußen. Die irregeleiteten Anhänger des monströsen Wesens hatten das Schlimmste in ihr ans Licht gezerrt, alles, was sie längst abgeschüttelt zu haben glaubte. Sie hatten sie gefangen genommen und ihr eine Droge, die sie „Sonnentropfen" nannten, auf die Haut geschmiert, und sie war umgehend in das finstere Loch der Sucht zurückgestürzt. Sie war selbst jetzt noch erschüttert, wenn sie daran dachte, was die Droge mit ihr angerichtet hatte.
    Sie löste ihre Gedanken aus der Erinnerung und konzentrierte sich auf den erfreulichen Anblick, der vor ihr lag. Von drei Seiten attackiert, geriet er jetzt ins Straucheln, der ach so mächtige Ulrezaj, und das Herz hüpfte Rosemary dabei im Leibe. Mehr als alles, was sie je gewollt hatte nun, was sie je mit klarem Kopf gewollt hatte -, war, Ulrezaj sterben und fallen zu sehen unter dem lebenden Teppich aus wimmelnden Zerg, dem machtvollen Ansturm von Valerian Mengsks Dominion-Schiffen und dem sturen Angriff der wenigen Protoss, die es auf Aiur noch gab.
    Ich teile dein Verlangen, aber das Tor wird sich gleich schließen.
    Alles klar, Zamara.
    Rosemary fuhr herum und hielt eilends auf das Gate zu. Unmittelbar bevor sie sich in seine wirbelnde, dunstige Mitte warf, rief sie über die Schulter nach hinten: „Komm schon, Jake!"
    Neben ihr rannten die letzten paar Protoss, um von Aiur zu fliehen. Diejenigen, die zurückblieben, würden sterben. Das wusste Rosemary, und das wussten die Protoss selbst, doch sie bedauerten ihre Entscheidung nicht. Was das Tor anging, wusste Rosemary nicht genau, was sie davon zu erwarten hatte. Der Boden unter ihren Füßen schien auf dem ganzen Weg dorthin fest, doch senkte sich fast augenblicklich Dunkelheit über sie. Rosemary umklammerte ihr Gewehr fester und wurde langsamer, wusste nicht, ob sie schon hindurch war oder noch nicht. Die Konsistenz des Bodens schien sich zu verändern, an Festigkeit zu verlieren, fühlte sich jetzt eher an wie Sand, nicht mehr wie hartes Erdreich. Es war immer noch dunkel, aber es gab eine Lichtquelle, unscharf und schwach, wie Sternenschein. Allmählich konnte sie die Umrisse der Protoss um sich herum ausmachen, und - HALT!
    Der Befehl wurde ihr so heftig ins Gehirn gerammt, dass Rosemary aufkeuchte, stolperte und gegen einen der Protoss fiel, der neben ihr ebenfalls stehen geblieben war. Er fing sie rasch auf und stützte sie.
    Informationen fluteten ihren Kopf, eine Kakofonie aus mentalen Rufen und Erklärungen, und sie hätte um ein Haar vor Schmerz gestöhnt. Der

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