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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Protoss an ihrer Seite drückte ihr beruhigend den Arm. Lieber Gott, war es die ganze Zeit über so gewesen? Bis zu diesem Moment hatte Rosemary gar nicht begriffen, in welchem Maße Zamara sie abgeschirmt hatte...
    „... von Aiur. Einer ist noch unterwegs..."
    ... Bilder von Kampf, Tod, von Ulrezaj, von toten Protoss, die in den Räumen unter der Heimat der Protoss lagen...
    „... Zerg und ein dunkler Archont..."
    „... Sonnentropfen, eine verachtenswerte Droge..."
    „Zerg?"
    Rosemary zuckte zusammen unter dem Entsetzen, das von den Protoss ausstrahlte, die ihre kleine Flüchtlingsgruppe umringten. Sie wusste jetzt, dass sie hier umzingelt waren, wo immer auf Shakura dieses „Hier" auch sein mochte.
    „Was habt ihr da gedacht? Zerg! Ihr führt sie doch her! Umleiten, umleiten und dann abschalten!"
    Rosemary drängte sich durch den Wall aus Protossleibern, die sie umstanden. Sie waren zu groß, und Rosemary konnte diese neuen Protoss nicht sehen, die - Klarheit traf sie wie eine gepanzerte Faust, als plötzlich Sinn in das Gewirr aus Worten und Bildern kam, mit dem ihr armes, nicht psionisches Menschenhirn bombardiert wurde. Sie wollten das Tor schließen.
    Und damit säße Jake auf Aiur fest.
    „Nein!", schrie sie schrill. Rosemary stürzte sich auf den nächstbesten Protoss und packte seinen Arm. Sein Kopf fuhr herum, er starrte sie an, und sie erhaschte eine andeutungsweise Ahnung davon, wie fremd sie diesen Wesen vorkommen musste. Im Gegensatz zu den Flüchtlingen, die gerade durch das Warp-Gate gestürmt waren, waren diese Protoss in bester Verfassung, kerngesund und bewaffnet bis an die Zähne nun, das wären sie jedenfalls gewesen, hätten sie Zähne gehabt.
    Der Templer, an den sie Hand zu legen gewagt hatte, befreite sich mühelos, versetzte ihr einen Stoß und richtete seine Waffe auf sie, während sie unsanft in den weichen Sand fiel. Der Atem wich ihr aus den Lungen, sie schnappte wie ein Fisch nach Luft und versuchte dummerweise, Worte zu formulieren, wo sie doch wusste, dass Gedanken ebenso genügten oder sogar noch besser taugten.
    Zum Glück sammelten sich die anderen Protoss. Derjenige, der sie eben aufgefangen hatte sie glaubte, er hieß Vartanil -, half ihr jetzt behutsam auf die Beine, während die anderen Informationspfeile auf die Wächter des Tores abschossen.
    „Ihr müsst das Tor öffnen, und sei es auch nur kurz!", sagte Vartanil. „Ein Terraner namens Jacob Jefferson Ramsey befindet sich noch auf Aiur. Er beherbergt einen der letzten Hüter."
    Der Wächter, der Rosemary zu Boden gestoßen hatte, blickte Vartanil kalt an. „Das Elend, das du in den vergangenen vier Jahren ertragen musstest, scheint deinen Verstand beschädigt zu haben, Vartanil."
    Rosemary, die langsam wieder zu Atem kam, fragte sich, woher der Wächter Vartanils Namen kannte. Ach ja, das lag wohl an dieser quasi zeitlosen Gedankenübertragung. Und noch während ihr das dämmerte, stellte sie fest, dass auch sie die Namen der Wachen wusste. Dieser grobe Kerl da mit der grauen Haut, aus dessen kantigem Gesicht hier und da spitze, kleine hornähnliche Auswüchse sprossen, war Razturul. Der andere hieß Turavis.
    „Was er sagt, stimmt", ergriff nun Rosemary das Wort, „und es ist eine verdammt lange Geschichte. Zamara wird sie euch erzählen, aber zuerst müsst ihr dieses verfluchte Tor aufmachen!"
    Es erstaunte sie, wie sehr ihr der Gedanke, Jake könnte auf Aiur stranden, zu schaffen machte oder dass Valerian oder Ethan ihn sich schnappen oder Ulrezaj ihn in eine kleine Wolke aus Atomen verwandeln könnte. Er verdiente es nicht, so zu enden, nicht nach allem, was er durchgemacht hatte. Und welcher Art die kleinen Geheimnisse, die in Zamaras totem und doch wieder lebendigem Bewusstsein eingeschlossen waren, auch sein mochten, sie waren für die Protoss offenbar extrem wichtig.
    Razturuls Augen glommen im trüben Licht der Abenddämmerung, als er sie unter halb zusammengekniffenen Lidern hervor musterte. „Es stimmt, dass ihr alle dieselbe Geschichte erzählt", räumte er ein, wenn auch widerwillig.
    „Ja, Razturul, aber keiner von ihnen hat Zutritt zur Khala, daher können wir ihre Behauptungen nicht an einem Ort überprüfen, wo keine Täuschung möglich ist", warf Turavis ein. Sein Gesicht war weicher als das von Razturul. Die Nervenstränge, säuberlich nach hinten gestreift und zusammengebunden, hingen bis zu seiner Hüfte hinab.
    Razturul zeigte auf Vartanil. „Der da, Terranerin, behauptet, die Protoss,

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