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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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die du mitgebracht hast, seien einer Droge namens Sonnentropfen ausgesetzt worden." Seine Augen weiteten sich ein wenig, als Rosemary sich automatisch der erniedrigenden Scham und Selbstverachtung entsann, die sie durchlitten hatte, als sie sich in den Klauen der verdammten Droge befunden hatte. „Aha, du behauptest also ebenfalls, süchtig gewesen zu sein."
    „Das behaupte ich nicht nur", murmelte Rosemary. Sie rang ihre Wut und Furcht nieder. „Bitte", sagte sie, ein Wort, das sie nicht oft benutzte. „Mein Freund und die Bewahrerin, die er beherbergt, schweben in schrecklicher Gefahr. Öffnet das Tor, nur für eine Sekunde!"
    „Es ist zu spät", erwiderte Turavis. In seinen Worten schwang Mitgefühl. „Aber falls es dir ein Trost ist, dein Freund wurde zu einem anderen Tor umgeleitet."
    Rosemary sah ihn verständnislos an.
    „Die Warp-Gates sind technische Konstruktionen der Xel'naga und auf vielen Welten zu finden", fuhr Turavis fort. „Jedes Warp-Gate kann sich einem anderen aktiven Tor öffnen. Als wir erkannten, dass die Gefahr einer Invasion bestand durch die Zerg, das Dominion oder diesen dunklen Archonten -, leiteten wir alle, die sich bereits im Umfeld des Tores befanden, zu einem anderen um. Jacob ging in dem Glauben, Shakuras zu erreichen, so wie ihr durch das Tor. Stattdessen wird er sich an einem ganz anderen Ort wiederfinden."
    Rosemary starrte ihn offenen Mundes an. „Na, das ist ja großartig. Könnt ihr mir auch verraten, wohin es ihn verschlagen hat?"
    Razturul schüttelte den Kopf. „Nein. Zwar erfolgt die Umleitung nicht rein zufällig, dennoch gibt es viele Möglichkeiten. Für den Fall, dass es sich um einen Feind handelt, der umgeleitet wird, soll dieser nicht an einen Ort geschickt werden, wo er unserem Volk Schaden zufügen könnte. Wenn es aber einer der unseren ist, soll er dort überleben können."
    „Na gut, aber falls es euch noch nicht aufgefallen ist, Freunde ich bin keine Protoss. Wie sieht's aus mit toxischen Atmosphären? Mit Raubtieren? Wie steht's mit Nahrung? Wir Menschen können nicht wie ihr vom Sonnenlicht leben."
    „Du sagtest, er sei in Begleitung einer Bewahrerin", erwiderte Razturul und warf Vartanil einen leicht abfälligen Blick zu. „Wenn dem so ist, wird sie in der Lage sein, das Tor so zu programmieren, dass es sie anderswo hinbringt, falls es am ersten Ort zu ungastlich ist. Sorge dich nicht um ihn, Rosemary Dahl. Ich finde, du solltest dir mehr Sorgen um dich selbst machen."
    „Was...? Hey, hör zu, Hornvisage", schnappte Rosemary und richtete sich zu ihrer vollen kleinen Größe auf. „Genau in diesem Moment kommt mein Freund dahinter, dass er nicht auf Shakuras ist, wo er aber sein sollte, um die Bewahrerin aus seinem Kopf zu kriegen und sein verfluchtes Leben zu retten stattdessen steckt er ganz woanders, mutterseelenallein, ohne auch nur die geringste Ahnung, wie er jemanden erreichen soll, der ihm helfen kann. Ich halte es für in höchstem Maße angemessen, dass ich mir Sorgen um ihn mache und, ach ja, übrigens, willst du mir etwa drohen?"
    Rosemary sah sich von Templern beider Art eingekreist, und jeder Einzelne richtete eine dieser komischen Energieklingen auf sie.
    „Das war keine Drohung, nur eine Warnung", antwortete Razturul sanft. „Folge uns, Rosemary Dahl. Wir wollen dir nicht wehtun, aber wir müssen dich einsperren und verhören."
    Bei dem letzten Wort weiteten sich ihre Augen. Sie wusste, wofür es stand, zumindest, was das Dominion anging, und lieber wäre sie jetzt auf der Stelle gestorben, durchbohrt von einer leuchtenden Klinge aus massiv gewordener mentaler Energie, als jener unpersönlichen, vorsätzlichen Gehirnzerstückelung unterzogen zu werden, die...
    Bilder eines Raumes spartanisch, aber nicht ganz ohne Komfort und ihrer selbst, wie sie Fragen beantwortete, füllten ihren Kopf.
    „Ach so", machte sie und entspannte sich etwas. „Das ist zumindest ein bisschen besser."
    Sie erhaschte einen Eindruck von etwas, das „barbarisch" bedeuten mochte.
    „Und meine Freunde?", fragte sie und wies auf die Protoss, die sie begleitet hatten. „Was geschieht mit ihnen?"
    Turavis wandte sich zu den Protoss um, die dem Gemetzel, das jetzt auf der Oberfläche Aiurs tobte, entkommen waren. „Sie sind unsere Brüder und willkommen", sagte er. „Wir werden ihnen helfen, sich von der Sucht nach diesem... Sonnentropfen zu erholen, und wir werden auch sie befragen. Sobald sie ihre Informationen mit uns geteilt haben, werden wir sie

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