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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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auch in ihrem Mund. Und dieses dunkle Zeug würgte sie und ließ ihre Lungen nach reiner Luft schreien. Aber mit Letzterem würde sie Adam nicht belasten. Der Mann musste sich schon genug sorgen.
    »Du solltest nicht sprechen.« Er umfasste fester ihre Schultern und biss verzweifelt die Zähne zusammen. Dann lehnte er seine Stirn gegen die ihre und hielt dort einen Augenblick inne, sein Kopf an ihrem Kopf. Seine Sorgen sickerten in ihr Bewusstsein. »Okay. Wir müssen einen sicheren Ort finden, an dem wir uns aufhalten können, bis du wieder ganz gesund bist. Etwas Einsames und Unauffälliges. In der Zwischenzeit können wir Pläne machen.«
    Talia nickte vorsichtig, wollte den intimen Moment nicht zerstören. Sie hätte sich gern in seine Arme und an seine Brust geschmiegt, aber seine Worte aus dem Loft, »in einer anderen Welt, zu einer anderen Zeit«, hielten sie zurück. Sie wusste, dass Adam etwas für sie empfand, aber seine Prioritäten hatten sich nicht geändert: Zuallererst kam der Krieg. Diese Tatsache schmerzte sie mehr als die chemischen Gase, auch wenn er recht hatte. Sie war auf die Welt gekommen, um diesen Krieg zu beenden.
    »Ihr könnt eine Weile hierbleiben«, erklärte Abigail. »Hier seid ihr sicher. Ich sehe keine Zukunft, in der das Kollektiv das Gebäude durchsucht.«
    Wie bitte? Talia wiederholte die Worte der alten Frau in ihrem Kopf. Sie ergaben keinen Sinn.
    »Was … « meint sie ?, wollte Talia fragen und blickte zu Adam auf, denn ihr Hals schmerzte und erstickte ihre Worte.
    Adam löste sich von ihr und drehte sich um. »Das ist Abigail. Sie kann in die Zukunft sehen. Oder in viele verschiedene Arten der Zukunft, je nachdem, welche Entscheidung die Leute treffen.«
    »Kann sie … « meine sehen? Talia legte eine Hand auf ihre Brust.
    Adam schüttelte den Kopf. Nein. »Die Zukunft von Feen kann sie nicht sehen.«
    Aber … Talia machte eine Geste mit der Hand an ihrem Körper hinunter, als würde sie sich zweiteilen.
    »Ich weiß«, erwiderte Adam. »Du bist zur Hälfte ein Mensch. Abigail sagt, dass sie deine Zukunft dennoch nicht sehen kann. Anscheinend ist das Blut von deinem Vater ein bisschen dicker als das deiner Mutter.«
    Kann sie deine sehen? Talia deutete auf Adam.
    »Zum Teil«, antwortete er und wandte den Blick ab.
    Welchen »Teil«? Talia hätte ihn am liebsten geschüttelt.
    Talias Blick glitt zu Abigail, die amüsiert eine Braue hob.
    Wenn die Frau Adams Zukunft voraussehen konnte, musste sie auch in der Lage sein, etwas von Talias Zukunft zu sehen. Adam musste bei ihr sein, wenn sie schrie, wenn der Schattenmann den Krieg beendete. Und danach? Was geschah dann? War sie ein Teil von Adams Zukunft?
    »Ihr könnt vorläufig hierbleiben. Den Flur hinunter haben wir ein Zimmer für euch hergerichtet. An den Lärm von unten werdet ihr euch gewöhnen. Wenn ihr euch ausgeruht und … «, Abigail rümpfte die Nase, »… gewaschen habt, wäre es nett, wenn ihr herunterkämt und euch vorstellt.«
    »Ich glaube kaum, dass es eine gute Idee ist, wenn wir uns in der Öffentlichkeit blicken lassen«, sagte Adam. »Ich will das Schicksal nicht herausfordern, indem ich mich in einem vollen Klub aufhalte.«
    Talia war seiner Meinung.
    »Aber sie sind alle euretwegen hier.« Abigail blickte Talia direkt in die Augen, während sie sprach. Die Wucht ihrer Äußerung ließ Talia zurückweichen.
    »Was … « meinen Sie? Talia ahnte Schlimmes, und ihr angegriffenes Zwerchfell spannte sich schmerzhaft.
    »Das hier ist kein Klub«, erklärte Abigail. »Es ist ein Fest. Eine Todesparty. Wir haben uns hier versammelt, um dich, Banshee, und deinen Vater, den Schattenmann, zu feiern. Wir haben längst begriffen, dass der Dämon, der sich selbst als der Todessammler bezeichnet, ein Versehen ist, eine Plage, die eine Bedrohung für die Welt darstellt. Endlich gibt es eine Fee, die sich um die untoten Wesen in New Yorks Straßen kümmert und etwas gegen sie ausrichten kann. Wir feiern, dass ein Ende in Sicht ist. Denn wir haben viele Jahre auf diesen Tag gewartet.«
    Talia legte die Hände auf ihre erhitzten Wangen. »Ich … ich … « Alle hatten auf sie gewartet? Sie sollte einen vollen Raum betreten, in dem alle über sie Bescheid wussten? In dem alle wussten, wer ihr Vater war?
    Adam legte einen Arm um ihre Taille, während er sprach. »Wenn Sie so viel wissen, so viel sehen , wieso haben Sie dann nicht früher nach mir oder Talia gesucht?« Seine Stimme klang gleichgültig, aber Talia spürte

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