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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Sie werden vermutlich noch ein paar Nachwirkungen spüren, etwas verwirrt sein oder sehr empfindlich auf Temperaturen reagieren. Um die Verwirrung kümmern wir uns. Ist Ihnen zu heiß oder zu kalt?«
    »Nein … « Talia hatte dringendere Sorgen. »Wo bin ich?«
    »Im Segue-Institut. Das ist eine Forschungseinrichtung.«
    »Was mache ich hier?«
    »Sie sind zu Forschungszwecken hier. Adam kann Ihnen das besser erklären. Ich sage ihm Bescheid, dann kümmere ich mich um Ihren Katheder.« Dr. Riggs lächelte strahlend und verließ das Zimmer.
    Talia erstarrte. Sie war zu Forschungszwecken hier. Sie konnten sie piesacken, bis sie herausfanden, wie sie funktionierte.
    Sie können mich wie eine Ratte in ein Labyrinth stecken. Dann hätten sie mich ebenso gut in der Gasse lassen können. Die Ratten dort waren wenigstens frei.
    Draußen knallte und polterte es, dann schwang die Tür erneut auf. Dr. Riggs schob einen Metallwagen herein und stellte ihn neben dem Bett ab. »Adam wird gleich hier sein. Erlösen wir Sie von dem Katheder, damit sie es bequemer haben. Ich bin sicher, Sie haben sich eine Menge zu erzählen.«
    Dr. Riggs schlug die Decke zurück und hockte sich tief vor sie, was ihr peinlich war. »Können Sie Ihr Bein aufstellen? Noch ein bisschen mehr?«
    Blieb ihr etwas anderes übrig?
    »Es ist vielleicht ein bisschen unangenehm, aber es ist gleich vorbei.« Dr. Riggs trug Handschuhe, sodass Talia weder ihre Gefühle noch ihre Persönlichkeit durch die Berührung spüren konnte. Frustrierend.
    Talia hielt die Luft an. Ein brennendes Stechen durchfuhr sie.
    »Das war’s«, erklärte Dr. Riggs und stand auf. »Die Kanüle behalten Sie noch, bis die Infusion durch ist, dann holen wir Sie aus dem Bett und bewegen uns ein bisschen.«
    Talia nickte. Der Fußboden unter ihren Füßen erschien ihr eisig, ihre Glieder waren steif und schmerzten, aber sie stemmte sich hoch, wobei Dr. Riggs sie am Ellbogen stützte, und schlurfte in Richtung Tür. Das Krankenhaushemd stand hinten offen, aber ihr fehlte ein dritter Arm, um es zuzuhalten. Ein kalter Hauch kroch von unten ihren Körper hinauf.
    Dr. Riggs griff in das untere Fach des Wagens und holte einen Bademantel hervor, den Talia bislang nicht bemerkt hatte. Sie half ihr in den rechten Ärmel. »Solange Sie noch die Infusion haben, wickeln wir das hier um Ihre linke Seite.«
    Talia humpelte durch die Tür in ein … riesiges, komfortables Labor. Oder so etwas Ähnliches. Auf der einen Seite sah es wie ein normales Labor aus: An der Wand standen blitzblanke Stahltresen, die im rechten Winkel in die Mitte des Raumes hineinragten. Unterschiedlichste Maschinen rangen miteinander um Platz. Kleinere Geräte, Mikroskope, Computer, es war alles vorhanden.
    Die andere Seite des Raumes wurde von einer geblümten Sofaecke mit Kissen und einem dazu passenden Sessel beherrscht. Ein bunter Teppich mit einem abstrakten blauroten Muster bedeckte den Boden, auf dem ein langer Couchtisch mit Rollen ruhte. Neben einem leeren Kaffeebecher, einem Teller mit Krümeln und seltsamen Ausdrucken mit mikroskopisch kleinen Zahlenkolonnen stand ein gerahmtes Foto, das einen kleinen weißen Hund darstellte.
    »Setzen Sie sich in den Sessel«, dirigierte Dr. Riggs.
    Wenig später wurde Talia in die weichen Polster gedrückt. Dr. Riggs griff nach unten und half ihr, die Füße auf den Tisch zu legen.
    »Geht es?«
    »Ich bin noch verwirrter.« Zur Bestätigung ließ Talia den Blick durch den Raum gleiten.
    Dr. Riggs lachte. »Das ist mein persönliches Labor. Wir haben hier in Segue alle unseren individuellen Arbeitsplatz, an dem wir zum einen über alles verfügen, was wir für unsere Arbeit benötigen, und den wir zugleich unseren persönlichen Bedürfnissen entsprechend gestalten können.«
    Während sie auf dem Sofa Platz nahm, deutete sie auf das Hundefoto. »Der Hübsche ist oben in meiner Wohnung. Früher hat er mit mir im Labor gespielt, aber nach einem kleinen Unfall vor zwei Monaten wurde er verbannt.«
    Wohnung? Oben?
    Auf der anderen Seite des Labors glitten zwei Türen auseinander, und Adam trat ein. Er hatte den Schritt eines Mannes, der weiß, was er will. Adam trug eine dunkle Freizeithose und ein blaues Button-down-Hemd mit offenem Kragen. Er war größer, als Talia ihn in Erinnerung hatte, und hatte sich rasiert, auf seiner Stirn prangte aber immer noch die verschorfte Wunde. Die Augen waren noch dieselben. Augen, die sie an das Meer erinnerten.
    Talia versuchte aufzustehen. Ohne ihn

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