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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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uns das nächste Mal begegnen – und ich bete, dass das bald sein wird – , bringe ich dich um. Verstanden? Ich bringe dich um. Richte deinen Vorgesetzten aus, dass sie meine Angestellten in Ruhe lassen sollen, die in Segue, aber auch die, die überall auf der Welt für mich tätig sind. Ich erwarte, dass sie sich ungehindert und unbehelligt vom IBÜ oder dem Kollektiv bewegen können. Wenn ich oder irgendjemand von meinen Leuten sich nicht zur vereinbarten Zeit auf die vorgeschriebene Weise meldet, werden Informationen über die Geister online gestellt und sowohl per E-Mail als auch per Post an diverse internationale Nachrichtenagenturen gesandt. Vielleicht hat das IBÜ sich dazu entschlossen, mit dem Kollektiv zusammenzuarbeiten, die Weltbevölkerung ganz sicher nicht.«
    Adam beendete das Gespräch. Er wusste nicht, inwiefern seine Drohung etwas nutzte. Vielleicht war die Angelegenheit bereits zu weit gediehen, als dass sich das Kollektiv noch aufhalten ließ, egal wie sehr die Öffentlichkeit bei der Enthüllung aufschrie. Nachdem das IBÜ involviert war, konnte das Kollektiv sich um einiges freier bewegen.
    Wer auch immer die Befehlsgewalt hatte, musste mittlerweile wissen, dass Talia keine Gefahr für die Menschheit darstellte – der Schattenmann hatte nur die Geister angegriffen. Wenn Adam sie nicht rasch wegschaffte, würden Soldaten an allen Straßen, die vom Berg herabführten, Verkehrskontrollen durchführen. Er und Talia müssten früher oder später aufgeben.
    Die scharfen Kurven ließen nach. Adam drückte das Gaspedal durch und trieb das Fahrzeug wieder auf über neunzig Meilen hoch.
    Er blickte zu Talia. »Erzähl mir noch einmal, was Spencer über die Geister gesagt hat, als er dir zu deinem Zimmer gefolgt ist.«
    Sie holte tief Luft, stieß sie langsam wieder aus und zog die Brauen zusammen. »Er sagte, dass man als Geist eigentlich nur den Zustand wechselt, wie beim Sterben, bei dem man von einem körperlichen in einen geistigen Zustand übergeht. Er hat behauptet, dass ihre Art zu leben, insbesondere das mit der Unsterblichkeit, vielleicht besser wäre als die menschliche Variante.«
    Spencers Argumentation war Adam nicht neu. Seit Jahren diskutierte er mit ihm darüber. Ganz offensichtlich hatte Adam nicht begriffen, wie ernst es Spencer mit seiner Sichtweise war.
    »Er hat außerdem gesagt, dass du mich in Segue erforschst, dass du mich sogar rund um die Uhr in meiner Wohnung von einer Kamera hast überwachen lassen«, fuhr Talia fort. »Er sagte, dass das IBÜ über Einrichtungen verfügt, in denen meine Rechte geschützt würden. In denen es noch andere von meiner Sorte gäbe.«
    Die Kameras. Die hatte Adam tatsächlich vergessen. Jim hatte sie vor ein paar Jahren installiert, um die Aktivitäten der Gespenster im Westflügel zu beobachten. Die Kameras und Anschlüsse waren noch vorhanden, aber seit längerer Zeit nicht mehr in Gebrauch. Es sei denn …
    »Ich habe deine Wohnung nicht überwacht, Talia, aber ich wette, dass Spencer es getan hat. Ich hatte vergessen, dass es die Anschlüsse gibt. Sie sind einzig und allein installiert worden, um die Aktivitäten von Gespenstern nachzuweisen. Und im Übrigen bin ich in den Einrichtungen des IBÜ gewesen. Dort gibt es keine Menschenrechte. Die Geister werden eingesperrt und eiskalt zu Untersuchungszwecken genutzt. Ich bin oft versucht gewesen, ähnliche Studien an Jacob durchzuführen, aber Patty hat dafür gesorgt, dass ich und Segue menschlich blieben.«
    Die Erwähnung von Patty versetzte ihm einen Stich. Seit Jacob sich in einen Geist verwandelt hatte, war Patty sein Gewissen gewesen. Adam spürte einen weiteren Stich, scharf und heftig. Okay, okay – anscheinend musste Patty nicht hier sein, um ihn auf den richtigen Weg zu führen.
    »Als du nach Segue gekommen bist, habe ich zusätzliche Tests angefordert. Ich wusste, dass du anders bist und wollte wissen, womit ich es zu tun habe. Ich hätte es dir sagen sollen. Patty wollte, dass ich das tue, und sie hatte recht. Es tut mir leid.«
    Wieder versetzte ihm der Gedanke an Patty einen Stich, diesmal tat es eindeutig mehr weh.
    »An ihrem Tod trage ganz allein ich die Schuld«, gestand er.
    Talia antwortete nicht. Wahrscheinlich glaubte sie ihm nicht.
    Er holte weiter aus. »Ich habe Custo und sie gestern Abend angewiesen, dich um jeden Preis zu beschützen. Ich habe ihnen erklärt, dass du der Schlüssel zur Zerstörung der Geister bist. Als sie den Geist geküsst hat, hat sie getan,

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