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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Layla verlagerte das Gewicht auf ihr Knie und wartete darauf, dass die Frau sich bewegte, dass Talia ihr Gesicht den Bäumen zuwandte.
    Gleich bekam Layla ihre Aufnahme.
    Kat-a-kat-a-kat-a-kat.
    Der Krach lärmte in ihrem Kopf, aber sie achtete nicht darauf. Jede … Sekunde … jetzt …
    Kat-a-kat-a-kat-a-kat.
    Sie blinzelte in den Sucher, als könne sie dadurch den Lärm in ihrem Kopf lindern.
    Als hinter ihr ein Zweig knackte, sprang sie zu Tode erschrocken auf. Sie riss den Kopf herum und ließ die Kamera fallen, die das Sicherheitsband um ihren Hals zum Glück auffing.
    Hinter ihr standen ein Mann und eine Frau mit kurzgeschorenen Haaren. Sie steckten in hautengen schwarzen Kampfanzügen, unter denen sich ihre Muskeln abzeichneten. Beide trugen ein Maschinengewehr über der Brust und fixierten ihr Opfer – sie.
    »Hallo.« Oh, Mist , wäre wohl passender gewesen. Zumindest handelte es sich nicht um Geister. Sie schob ihre eigene Waffe unter die Blätter. Wieso hatte sie sie nicht kommen hören? Sie musste dringend ihre Ohren untersuchen lassen.
    Layla rappelte sich auf und klopfte Erde und Zweige von ihren Knien. Die Kamera schlug heftig baumelnd gegen ihre Brust. Zeit für ihre Tarngeschichte: verirrte Wanderin, endlich entdeckt. Sie betete, dass sie darauf hereinfielen und setzte eine unschuldige, verwirrte Miene auf.
    »Ist Ihnen klar, dass Sie sich hier auf Privatgelände befinden?«, fragte die Wächterin oder Soldatin. Die Frau wirkte Furcht einflößend.
    Ja . Layla zuckte – entwaffnend, wie sie hoffte – mit den Schultern und antwortete: »Das tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung. Ich bin gewandert und habe mich irgendwie verlaufen.«
    Die Frau kniff kaum merklich die Augen zusammen. »Im Umkreis von zwanzig Meilen gibt es keinen einzigen öffentlichen Wanderweg. Und dieses Grundstück ist von einer Mauer umgeben.«
    »Ich halte mich nicht gern an Wanderwege. Die engen mich ein. Ich bin ein Freigeist. Und die Mauer hat mich neugierig gemacht.« Layla lachte unsicher. Bitte verfüttert mich nicht an die Geister . »Manchmal gerate ich dadurch in Schwierigkeiten. Wenn Sie mir den Weg zeigen, bin ich sofort weg.«
    »Ich fürchte, das geht nicht«, erklärte der Mann energisch.
    »Ich verspreche, dass ich nicht mehr herkomme.« Ihr Puls beschleunigte sich, zugleich krampfte sich ihre Blase zusammen. Sie musste umgehend entscheiden, ob sie kämpfte oder die Flucht ergriff, und ausgerechnet in diesem Augenblick verspürte sie den Drang, aufs Klo zu gehen.
    Kein guter Moment.
    Der Mann ignorierte sie. »Sie müssen mitkommen.«
    »Werden Sie die Polizei rufen?« Das wäre eigentlich nicht schlecht. Die Gesetzeshüter waren ihr allemal lieber als das, was Segue mit ihr anstellen konnte.
    »Wir brauchen auch Ihre Kamera.« Der Mann streckte die Hand aus und ignorierte ihre Frage.
    Verdammt . Die Zeitanzeige auf den Aufnahmen bewies, dass sie sich seit Stunden hier aufhielt, was nicht gerade dem Verhalten eines verirrten Wanderers entsprach. Nun war sie so weit gekommen …
    Sie hielt die Kamera fest und gab sich mutig. »Ich habe lediglich ein paar Aufnahmen von dem Gebäude gemacht. Es sieht so cool aus. Ist das ein Verbrechen?«
    »Sofort«, erwiderte der Mann. »Oder ich nehme sie Ihnen ab.«
    Und noch mal verdammt . Keine Zeit, die Speicherkarte herauszunehmen. Layla löste den Gurt um ihren Hals und reichte ihm die Kamera. Sie konnte sich He-man und She-ra nicht widersetzen. »Bekomme ich die Kamera zurück? Sie war teuer.«
    »Hier entlang.« Die Frau drehte sich zum Wald um und übernahm die Führung. Der Mann bildete das Ende der Dreiergruppe.
    »Wohin bringen Sie mich?«
    Keine Antwort. Mist .
    Layla schluckte schwer und folgte ihnen.
    Während sie dem Soldaten durch das Erdgeschoss des ehemaligen Fulton Holiday Hotels folgte, krampfte sich Laylas Magen zusammen. Sie hatte nicht damit gerechnet, in das Innere des Schlosses zu gelangen. Das Innere war ein gruseliger Ort, doch der Soldat ahnte nicht, dass sie das wusste. So setzte sie eine ihrer Geschichte entsprechende Miene auf – eine Mischung aus Furcht und Selbstgerechtigkeit im Sinne von »Ich will den Verantwortlichen sprechen«. Das hatte sie tatsächlich verlangt.
    Sie passierten einige karg möblierte ineinander übergehende Räume. In der Nachmittagssonne, die durch die hohen Bogenfenster hereinschien, wirkte die Szenerie wunderschön und elegant. In ihrer Fantasie sah Layla feine Hotelgäste im Stil der Jahrhundertwende durch die Räume

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