Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)
Bewegung verwischte. »Und ich spüre deine Gefühle. Dein Traum ist voll von ihnen. Soll ich sie beschreiben?«
Wieder zuckte ein weißer Blitz durch den Raum. Es schien ihr, als seien die Blitze ihr Verlangen, das in der Luft um sie herum knisterte.
»Nun, ängstlich. Um das herauszufinden, muss man kein Genie sein«, knurrte sie.
Er neigte seinen Kopf zu ihrem Ohr, sein Kiefer streifte ihre Schläfe. Augenblicklich überlief eine Gänsehaut ihren Körper.
»Fröhlich. Leidenschaftlich. Furchtlos.«
Layla zitterte. »Ich habe Angst .«
»Davor, was um dich herum geschieht, ja. Aber nicht vor mir.«
Er rührte sich nicht, sondern stand abwartend neben ihr. Schattenmagie elektrisierte den Raum zwischen ihnen und prickelte auf ihrer Haut. Und noch immer wartete er.
Sie verstand, dass es um eine Entscheidung ging.
Vom ersten Augenblick an hatte sie auf Khan reagiert. Er sagte, er habe nach ihr gesucht. Vielleicht hatte sie auch nach ihm gesucht. Noch nie hatte ein Mann solche Gefühle in ihr ausgelöst.
Also. Auf festem Grund bleiben oder springen?
Wieder erhellte ein Blitz den Raum. Sie entschied sich für den Sturm.
Sie stützte sich mit einer Hand an seiner Brust ab und schob sich auf die Zehenspitzen hoch. Für eine elektrisierende Sekunde begegneten sich ihre Blicke, dann küsste sie ihn.
Sie spürte seine volle Oberlippe und darunter die Vertiefung, an der die Lippen sich teilten. Er öffnete den Mund und küsste sie so leidenschaftlich, dass sie es im gesamten Körper spürte. Er legte die Arme um sie, und der quälende Druck zwischen ihnen verstärkte sich. Der Kuss raubte ihr den Verstand. Orientierungssinn, Zeitgefühl und selbst die Schwerkraft verloren an Bedeutung. Es gab nur noch sie und ihn. Sie griff in seine Haare, während er mit seinen Lippen über ihren Mund strich und ihre Zunge mit seiner liebkoste. Das Ziehen in ihren Lenden steigerte sich zu einem wundervollen Schmerz. Du und ich . Ja. Jetzt verstand sie. Die Luft umhüllte sie mit ihrer seidigen, sinnlichen Textur und glitt über ihre Haut als sei sie nackt. Und in gewisser Weise war sie das. Sein Kuss machte sie bar jeden Widerstands und Vorbehalts.
»Ist es so gewesen?« Sie bebte. Oder er. Oder vielleicht donnerte es.
»So ungefähr.« Er rückte etwas von ihr ab und sah ihr in die Augen. Die Farben des Lagerhauses wirbelten um sie herum. Seine Miene wirkte beinahe brutal in ihrem Triumph.
Auch das verstand sie. Wieder erhellte ein weißer Blitz den Traum.
Layla griff sein Handgelenk und führte seine Hand zu ihrer Brust. Sie presste sie darauf, um ihm zu zeigen, wonach sie sich sehnte, und er lächelte an ihren Lippen. Rücksichtslos, dachte sie, konnte sich jedoch nicht darüber ärgern.
Der Stoff löste sich unter seiner Hand auf. Sie fand sich nackt in seinen Armen wieder, ihre Haut brannte unter seiner Berührung.
»Khan?«, keuchte sie erschrocken. Das ging viel zu schnell.
»Es ist dein Traum. Du bewirkst das alles«, sagte er. Er strich mit dem Daumen über ihre festen Nippel, dann ließ er die Hand über ihre Hüfte zu ihrem Schenkel gleiten, zog ihr Bein hoch und schlang es um seinen Körper. Um sie näher an sich zu ziehen.
Und sie hatte gedacht, im Traum sei man sicher …
Wieder lud sich die Atmosphäre auf, der Blitz erhellte den Mann, der sie in den Armen hielt.
… dabei sorgte sie sich in einem Traum nicht um die Sicherheit.
Sie strich mit ihren Lippen über seinen Hals und raunte: »Dann sei wenigstens auch du nackt.«
Und seine Kleidung löste sich in Rauch auf, der von seinem Körper aufstieg.
»Wie kannst du deine Macht anzweifeln?« Er zog sie dichter an sich.
Nichts von alledem geschah wirklich … oder etwa doch?
Layla senkte ihren Mund zu seiner Brust und ließ ihre Zunge um seinen Nippel kreisen. Ihre Wange strich über seine Haut, ihre Muskeln spannten sich unter seinen Händen.
»Khan, bitte … «
»Ja?« Er lockerte seinen Griff um ihren Schenkel und ließ seine Hand nach oben zu einer unendlich viel intimeren Stelle gleiten.
Ihr Herz raste, sie griff seine Schultern und grub ihre Fingernägel in seine Haut.
Die Empfindungen gewannen an Intensität, seine Hände verzauberten sie und trieben sie einem wundervollen Höhepunkt entgegen, so intensiv … , dass Layla erwachte und nach Luft rang.
Wo war er?
Gegangen.
Oder vielmehr sie.
Enttäuschung überlagerte ihre Lust. Eine bittere Mischung. Sie setzte sich auf, die Decke hatte sich um ihre Beine geschlungen. Er war da,
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