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Zwielichtlande

Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kellison
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Hemd verzog sich, und er konnte die rosigen Knospen ihrer Brüste sehen, was sie dem Leuchten in ihren Augen nach zu urteilen ebenfalls wusste.
    Custo rutschte näher zu ihr und öffnete das Hemd. »Ja. Irgendjemand in Segue hat es auf Adam abgesehen. Einer der Soldaten muss den Geistern gesteckt haben, welche Position Adam vor dem Theater einnehmen würde. Man hätte ihn beinahe umgebracht.«
    »Während meiner Vorstellung?« Sie wirkte schockiert und setzte sich auf.
    »Es ist nicht deine Schuld, dass ihn ein Informant verraten hat, Annabella«, sagte Custo und zupfte an dem Hemd, damit sie sich wieder hinlegte. »Die Geister hätten Adam überall angegriffen.«
    Sie widersetzte sich seinem Ziehen. »Hast du den Verräter gefunden?«
    »Nein. Soweit ich es beurteilen kann, hat sich keiner von ihnen regelwidrig verhalten.« Custo setzte sich ebenfalls auf. Bevor Annabella nicht die ganze Geschichte kannte, war offenbar nichts zu machen. Er bedauerte, das Thema überhaupt aufgebracht zu haben. »Ich bin darauf gekommen, dass es einer von ihnen sein muss. Niemand außerhalb des Teams wusste von unseren Plänen für den Abend.«
    »Bis auf Talia«, gab Annabella zu bedenken. Zwischen ihren Brauen bildete sich eine tiefe Furche.
    »Okay, abgesehen von Talia.« Aber sie zählte nicht. Talia würde Adam niemals verraten.
    Custo schob seine Hand unter das Smokinghemd, um herauszufinden, ob Annabellas Nippel fest wurden. Ein paar Striche mit seinem Daumen sollten genügen.
    »Und ihr Arzt?« insistierte Annabella. »Hast du ihn befragt?«
    »Ihr Arzt ist eine Frau, Dr. Powell.« Gillian gehörte beinahe seit Gründungstagen zu Segue. Sie hatte selbst erlebt, wozu Jacob fähig war und war dabei gewesen, als die Geister Segue in Horden angegriffen hatten. Wäre Talia nicht gewesen, hätte Gillian den Tag nicht überlebt. Sie wusste besser als jeder andere, wie wichtig Talia und Adam für den Krieg gegen die Geister waren.
    »Okay, hast du sie nun befragt?«, insistierte Annabella gereizt.
    »Sie war nicht in die Einzelheiten des Sicherheitskonzeptes für den Abend eingeweiht.« Konnten sie sich jetzt nicht mit schöneren Dingen beschäftigen? Und dann mit noch viel schöneren?
    »Hat Adam die Pläne mit Talia besprochen? Womöglich in Gegenwart von Dr. Powell?«
    »Eigentlich nicht.« Aber Custo konnte sich vorstellen, wie Adam an Talias Bett saß und ihr die neuesten Geschehnisse aus Segue berichtete, dem sie beide ihr Leben gewidmet hatten. Vielleicht hatte er ihr von der Vorstellung erzählt. Vielleicht war ihm herausgerutscht, welche Position er bei der nächtlichen Sicherheitsüberwachung einnehmen würde.
    »Hat er oder hat er nicht?«, drängte Annabella.
    »Das wäre ein dummer Fehler.« Adam ließ stets große Vorsicht walten. Was den Umgang mit Informationen anging, war er geradezu pedantisch, alles war codiert und noch einmal codiert und obendrein noch gesichert. Wenn er offen vor der Ärztin gesprochen hatte, wäre das alles umsonst gewesen, egal für wie vertrauenswürdig er sie hielt.
    Annabella lächelte reumütig. »Die Menschen machen ständig dumme Fehler.«
    »Du meinst, Dr. Powell wäre die Informantin, die Verräterin innerhalb von Segue?« Custos Nerven schlugen Alarm. Er hatte in der direkten Umgebung nach einem Leck gesucht. Auf die Ärztin wäre er nie und nimmer gekommen. Adam machte keine Fehler; wenn es um Talia ging, war er absolut gewissenhaft. Vielleicht dachte er, dass Talia über Gillians Absichten Bescheid wissen müsste, schließlich konnte sie die Gefühle anderer Menschen wahrnehmen. Aber mit den Chirurgenhandschuhen war das nicht möglich. Ausgerechnet Adam machte …
    »Ich glaube, man sollte sie zumindest verhören.« Annabella seufzte schwer und wirkte verloren.
    Auch Custo wäre gern noch geblieben, glücklich und zufrieden, fernab von der Welt. Aber der Gedanke an Talia, hilflos dem Wohl der Ärztin ausgeliefert, trieb ihn dazu, seine Hose und sein Mobiltelefon zu suchen. Er musste Adam anrufen. Sofort.
    Annabella stand auf und begann im Hintergrund, ihre Sachen aufzusammeln. Sie fluchte über ihren BH . Er wünschte, er hätte sie früher gefragt. Aus einer anderen Perspektive war manches ganz einfach.
    Die Verräterin wusste Interna über Segue, weil Adam sie ihr selbst verraten hatte.
    Custo drückte die Kurzwahl. Es war deutlich nach vier Uhr morgens, aber er wusste, dass Adam sofort abnehmen würde.
    »Hier«, meldete sich Adam leise. Vermutlich hielt er sich bei Talia auf, und

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