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Zwielichtlande

Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kellison
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kannte.
    Adam zuckte mit den Schultern. »Wir hatten in den letzten sechs Monaten ein paar interne Lecks und haben dadurch ein paar Leute verloren. Kurz nachdem du gestorben bist, hat Talia den Dämon getötet, der die Geister geschaffen hat. Es gibt ungefähr noch tausend Geister, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Eine Weile haben wir sie aggressiv verfolgt und beseitigt , aber dann haben sie gelernt, sich besser zu verstecken und ihre Angriffe zu koordinieren. Ihr Ziel ist Segue – vor allem Talia und ich.
    »Sitzt du deshalb in dieser charmanten Bude?« Custo ließ den Blick über die durch und durch graue Zelle gleiten. »Das ist nicht dein Stil, Adam.«
    »Der Laden gehört mir nicht. Er ist im Besitz der US Armee, die sich übrigens im Laufe unserer Bemühungen sehr kooperativ gezeigt hat.«
    Custo hob abwehrend die Hand. »Oh, bitte nicht das IBÜ . Wo ein faules Ei ist, gibt es sicher noch andere.«
    »Das IBÜ wurde aufgelöst. Die Existenz der Geister ist jetzt allgemein bekannt, und wir haben die volle Unterstützung des Militärs.«
    Custo blickte hinunter auf seinen nun verheilten Arm und versuchte, diese neuen Informationen zu verarbeiten. Spencer war tot, was ihn persönlich enttäuschte. Die Regierung garantierte volle Unterstützung, was einen großen Fortschritt bedeutete. Und der Krieg mit den Geistern war noch im Gang. Er spannte den Muskel in seinem Unterarm an, die blutige Kruste sprang auf.
    Adam sprach aus, was ihm durch den Kopf ging. »Dann habe ich in dir also eine unbekannte Größe … «
    Custo lächelte. Das war vorsichtig ausgedrückt. Er blickte wieder auf.
    »Und einen Verräter in Segue.«
    Custo nickte und grinste breit. »Du musst dich nicht bei mir bedanken. Ich bin nur aus dem Himmel geflohen, einer Piranhameerjungfrau mit riesigen Titten entkommen und auf die Erde gefallen, um deinen armen, vornehmen Hintern zu retten.«
    Adam lächelte schwach, dann besann er sich. »Du bist kein Geist?«
    »Ein En-gel.«
    Adam hob eine Braue. »Eine Meerjungfrau.«
    »Mit riesigen Titten. Meergrünen.« Custo hielt zur Veranschaulichung die Hände mit einigem Abstand vor seine Brust.
    Adam lachte. »Und wie war es im Himmel?«
    »Langweilig. Ordentlich. Nett.« Custo zuckte mit den Schultern. »Dir würde es gefallen, aber für mich ist das nichts.«
    Adam senkte den Kopf. »Für mich auch nicht, Talia hat dort keinen Zutritt.« Die Todesfee.
    »Ach? Du warst nicht untätig.« Adam schien es voll erwischt zu haben mit seiner Halb-Fee-halb-Mensch-Forscherin. Ja, laut Himmelsgesetz war Todesfeen der Zutritt verwehrt. Konnte eine Todesfee, die durch ihr Schreien in der Lage war, die Grenze zwischen der sterblichen Welt und dem Jenseits zu durchbrechen, durch das Himmelstor treten? Vermutlich hing es davon ab, welche Seite ihres Erbgutes die Oberhand gewann, überlegte Custo. Ziemlich kompliziert.
    »Ich werde Vater – wir bekommen Zwillinge.« Der schlichte Satz klang sehr glücklich. Adam besann sich und sah ihm direkt in die Augen. »Aufgrund der Schwangerschaft haben die Geister ihre Angriffe verdoppelt. Sie jagen uns. Ich kann es mir nicht leisten, irgendein Risiko einzugehen.«
    »Ich will dir helfen. Ich weiß, was dir Familie bedeutet.« Ich war da, als man dir deine erste genommen hat.
    Sie schwiegen eine Weile.
    Schließlich räusperte sich Adam und schüttelte die Vergangenheit ab. Custo bemerkte die Veränderung in ihm, konnte beinahe fühlen, wie Adam die Erinnerungen wegpackte. Manche Erlebnisse waren einfach unerträglich.
    »Ich habe da eine überaus zornige junge Frau in einer anderen Zelle. Eine Annabella Ames. Sie hat gedroht, mich in Stücke zu reißen, wenn ich euch zwei nicht wieder zusammenbringe. Eine sehr eindrucksvolle Ausdrucksweise.«
    Braves Mädchen. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie immer beschützt wird.«
    »Deshalb haben wir dich hier eingeschlossen.«
    Sehr witzig. Aber er meinte es ernst. »Du kennst ja Talias Trick mit der Dunkelheit, wenn sie die Schatten um sich zieht. Den sie benutzt hat, um sich vor den Geistern zu verstecken.«
    Adam legte den Kopf schief.
    »Nun, ich weiß, wie sie das gemacht hat. Sie hat die Grenze zwischen der Welt der Sterblichen und den Zwielichtlanden durchlässiger gemacht, indem sie die Schatten von dort herübergezogen hat. Und glaub mir, dort gibt es reichlich Schatten.« Custo hielt inne und gab Adam Gelegenheit, seine Aussage zu bestätigen oder ihm zu widersprechen.
    Doch Adam sagte nichts, weder mündlich noch im

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