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Zwielichtlande

Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Kellison
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Verbindungen zwischen den einzelnen Bewegungen schienen von überirdischer Geschmeidigkeit, wodurch sich bloßes Training von Kunst unterschied.
    Annabella mochte keine Ahnung von Selbstverteidigung haben, aber sie war alles andere als schwach, sondern biegsamer Stahl. Ihr schlanker Körper war durch und durch trainiert und geschmeidig, er strotzte vor Kraft. Ihre Gestalt war bis in die letzte Faser gespannt und wirkte dennoch weich und verletzlich.
    »Annabella!«, rief ein hübscher, ziemlich muskulöser Junge und stolzierte selbstbewusst heran. »Wollen wir ein paar Sachen durchgehen?« Seine Genitalien zeichneten sich unter seiner Strumpfhose ab, aber er schien die Wirkung zu genießen, ja, seht nur alle her , was bei Custo dazu führte, dass er ihm am liebsten sein arrogantes Lächeln aus dem Gesicht geprügelt hätte.
    Außer Atem ging Annabella zu ihm hinüber und wischte sich mit dem Handgelenk über die Stirn. »Ja, klar, Jasper. Lass uns erst die Hebefiguren probieren.«
    Der hübsche Junge besaß die Nerven, seine Hand auf die Innenseite ihres Schenkels zu legen, direkt neben das Paradies, und sie über seinen Kopf zu heben. Annabella schwebte in der Luft, während Custo ein Knurren unterdrückte. Das war zu hoch, zu intim, zu … absolut der falsche Mann, um sie dort zu berühren.
    Custo erforschte Jaspers Gedanken, aber sie waren ganz auf die Bewegung konzentriert.
    Plötzlich veränderte Jasper die Haltung, ließ Annabella beinahe fallen und führte sie mit einer schwungvollen Drehung an seinen Körper. Annabella umarmte ihn so sehnsuchtsvoll, dass es Custo den Hals zuschnürte. Er hätte am liebsten weggesehen, folgte den Bewegungen aber wie gebannt, ballte die Hände zu Fäusten und war bereit, die beiden auseinanderzureißen.
    Jasper blickte zu ihm herüber, um sich Custos Reaktion zu vergewissern. Er nahm eine überhebliche Haltung ein und fragte mit seinem Körper sowie in seinen Gedanken Na, wie gefällt dir das?
    »Lass ihn in Ruhe, Jasper«, murmelte Annabella. Aber Custo bemerkte ihren eigenen forschenden Blick, ihre Augen strahlten vor Neugier.
    Sobald Custo sie für sich allein hatte, würde er ihr seine Version dieser Bewegungen zeigen. Vielleicht nicht ganz so graziös, aber eindeutig befriedigender.
    »Machen wir die Sissone-Kreuzungen.« Annabella zog ihr schäbiges Sweatshirt aus und warf es an die Seite des Raumes. Unter den Brüsten hatten sich auf dem Trikot Schweißränder gebildet und betonten ihre Kurven, während winzige, feuchte Perlen ihre Brust hinunterliefen und sich in ihrem Dekolleté sammelten.
    Custo schluckte gegen seinen trockenen Hals an.
    Annabella und der hübsche Junge gingen in eine Ecke. Jasper zählte: »Zwei, drei, und «, und sie sprang, wobei seine Hände hoch auf ihrer Taille lagen. Die folgende Bewegung widersetzte sich der Schwerkraft, war die perfekte Vereinigung von Kraft und Anmut, Männlichkeit und Weiblichkeit. Sie bewegten sich intuitiv, als würden sich ihre Körper genau kennen, den Rhythmus ihres Atems und ihres Blutes. Annabella musste noch nicht einmal hinsehen, denn dieser hübsche Mistkerl war da und hielt sie. Die Hände überall auf ihrem Körper.
    Als sie ihre Übung beendeten, bebte Custo leise.
    An Annabellas Mundstellung erkannte er, dass sie mit sich zufrieden war. Sie war in Gedanken vollauf damit beschäftigt, was heute Abend zwischen ihnen passieren könnte, sollte die Vorstellung wie geplant verlaufen. Custo war mit allem einverstanden.
    »Was nun?«, fragte Custo. Es juckte ihn in den Fingern, sie zu berühren. Er hatte so viel zu tun, aber am liebsten hätte er sich mit Annabella im Studio eingeschlossen.
    »Jetzt mache ich mich fertig«, erwiderte Annabella und warf das Sweatshirt über ihre Schulter. Sie tänzelte aus dem Raum und schwang dabei leicht die Hüften. Er wollte sie zu sich umdrehen, ihren Hintern packen, sie auf seine Weise nach oben heben und seine eigene Technik demonstrieren. Sie stolzierte zu ihrer Garderobe. Custo folgte ihr und wartete auf den richtigen Augenblick.
    Kaum war die Garderobentür geschlossen, stieß er sie gegen die Wand. Er presste seinen Körper gegen ihren, sie hielt die Luft an, und ihr Herz schlug wild neben seinem. Sie war heiß, verschwitzt und roch nach Moschus. Aus funkelnden Augen sah sie ihn an und wartete, was er als Nächstes tun würde. Er befand sich so dicht an ihrem Mund, dass er ihren Atem an seinem Kinn spürte. Sie biss sich auf die Unterlippe, wollte geküsst werden.
    Sie hatte

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