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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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mit Ihrem Anliegen bei der Polizei kaum auf Interesse stoßen dürften, weil Sie ja noch nicht einmal unzweifelhaft belegen können, dass Ihnen die Bücher wirklich gehören, könnten wir Ihnen anbieten, uns um diese Sache zu kümmern. Zumal der Diebstahl die Firma Jonas im Moment noch genauso viel angeht wie Sie.«
    Sinclair blickte immer noch überrascht von einem Fragezeichen zum anderen und sagte dann: »Und ... und was nehmt ihr so? Nicht dass ich hier handeln möchte, aber es würde mich einfach interessieren.«
    Justus winkte würdevoll ab. »Die drei ??? verlangen kein Honorar. Wir ermitteln ausschließlich um unserer Detektivehre willen.«
    Sinclair dachte noch einen Moment nach, streckte aber dann plötzlich Justus die Hand hin und meinte: »In Ordnung! Hiermit seid ihr engagiert! Findet dieses Buch für mich, Jungs!«

Ein Befehl von ganz unten
    An diesem Tag konnten die drei ??? ihre Ermittlungen allerdings nicht mehr aufnehmen. Peter musste noch Besorgungen für seine Mutter machen, und Bob hatte Sax Sendler versprochen, dass er am Nachmittag bei ihm vorbeischauen würde. Er sollte Flyer für eine der Bands entwerfen, die dessen Musikagentur zurzeit promotete. Bob, der sich damit sein Taschengeld aufbesserte, war nämlich so eine Art Mädchen für alles in Sendlers Agentur.
    Und auch wenn Justus die Sache auf den Nägeln brannte, so wollte er doch nicht ohne seine beiden Freunde anfangen. Aus diesem Grunde widmete er sich den ganzen Nachmittag über seinem neuen Computer-Magazin, zumal Onkel Titus und Tante Mathilda erst am Abend zurückkamen und ihn daher nicht mit Arbeit eindecken konnten.
    Das taten sie dann aber umso mehr am nächsten Tag. Während Titus stolz wie ein Pfau eine grässliche rot-blau-karierte Hose über den Schrottplatz ausführte, die Tante Mathilda für ihn ausgesucht hatte, musste Justus eine riesige Tonne mit alten Fahrradschläuchen durchchecken und bei Bedarf auch flicken.
    Erst am späten Nachmittag konnte sich der Erste Detektiv freimachen und seine Freunde anrufen. Gegen fünf Uhr trudelten sie bei ihm ein. Danach brachen sie gemeinsam zu Alfred Peastone auf, um endlich mit ihren Nachforschungen zu beginnen.
    »Schaut mal, Kollegen!« Während Peter weiter die Straße im Auge behielt, schob Bob die neueste Ausgabe der Rocky Beach Today zwischen die beiden Vordersitze des MGs und deutete auf ein Bild am oberen Rand der Seite. »Sie haben die Frau interviewt, in deren Garten sich der Riss aufgetan hat. Joanna Hamilton heißt sie.«
    »Und?«, fragte Justus und warf einen flüchtigen Blick auf das Foto. »Was sagt sie?«
    »Dass sie nichts mitbekommen hat, rein gar nichts. Am Morgen sei sie wie immer rausgegangen, um den Rasen zu wässern, und da zog sich auf einmal dieser gigantische Spalt quer durch ihr Grundstück.«
    »Sie hat kein Geräusch wahrgenommen, niemanden gesehen?«, wollte Peter wissen.
    »Nein, Fehlanzeige.« Bob nahm die Zeitung wieder an sich und ließ sich in den Rücksitz fallen.
    »Und von dieser Sache im Park? Haben sie da auch was gebracht?«, fragte Justus.
    »Ja, einen kurzen Artikel. Aber da steht nichts drin, was wir nicht schon wüssten«, erwiderte Bob, dem Justus und Peter noch erzählt hatten, was ihnen der junge Mann im Park über das seltsame Naturspektakel berichtet hatte.
    Ein paar Minuten später hatten sie die Kanzlei des Notars in der Market Street erreicht. Sie befand sich im ersten Stock eines liebevoll restaurierten Handelshauses und machte einen durchaus respektablen Eindruck. Dunkle Holzvertäfelungen gaben den Räumen etwas Seriöses, und ausgesuchte Bilder an den Wänden wiesen Alfred Peastone als kulturell interessierten Schöngeist aus.
    Der Notar hatte zwar gerade nach Hause gehen wollen, aber da er Justus von der Versteigerung her wiedererkannte, erklärte er sich liebenswürdigerweise bereit, sich das Anliegen der drei Jungen noch kurz anzuhören. In aller Knappheit schilderte Justus ihm das Problem, und Peastone kramte auch sogleich ein paar Listen aus seinem Schreibtisch und sah sie durch. Doch als er damit fertig war, schüttelte der Notar bedauernd den Kopf.
    »Tut mir leid, Jungs, da kann ich euch nicht helfen, fürchte ich«, sagte Peastone. »In der Aufstellung der Versteigerungsmasse tauchen diese beiden Bücher, von denen ihr gesprochen habt, nicht auf. Das kann nun heißen, dass man sie als so minderwertig eingestuft hat, dass sie einer eigenen Erwähnung nicht für wert befunden wurden und einfach beim Ramsch landeten.

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