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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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wisperte Peter Justus zu.
    »Ja, ganz sicher«, gab dieser zurück und ging einen Schritt nach vorne.
    »Blöd, dass wir unsere Taschenlampen nicht dabeihaben«, stellte Bob fest, »ich seh die Hand vor Augen nicht.«
    »Geht mir genauso«, stimmte ihm Peter zu. »Kommt, Kollegen, lasst uns wied–«
    Als hätte ihm jemand die Hand auf den Mund gelegt, verstummte der Zweite Detektiv augenblicklich. Da war es wieder, dieses Geräusch! Und Justus hatte recht gehabt, es kam tatsächlich aus diesem Raum! Irgendwo da vorne, nur ein paar Meter entfernt, war erneut ein Schaben zu hören gewesen, das aber jetzt, so knapp davor, eher einem ... Zischen glich.
    Und dann ließ ein schwaches, rotes Glimmen den Boden an einer Stelle erglühen!
    »Wa...was ist das?«, hauchte Peter und starrte gebannt auf das unwirkliche Licht.
    »Keine – Ahnung«, brachte Bob stockend hervor.
    Das Licht wurde intensiver und verwandelte sich in einen schmalen Stab, der dem Fußboden entwuchs. Und auch das Zischen wurde lauter.
    »Just!«, flüsterte Peter heiser. »Weißt du –«
    Wieder brach der Zweite Detektiv mitten im Satz ab. Denn urplötzlich war das Zischen zu einem durchdringenden Fauchen geworden, und im nächsten Moment strömte aus der Lichtquelle dicker, weißer, ekelhaft nach faulen Eiern stinkender Qualm hervor. Innerhalb von Sekunden war der halbe Raum von den beißenden Schwaden erfüllt, und gerade, als sich die drei Jungen davonmachen wollten, sahen sie es . Oder besser – ihn .
    Dort, inmitten der blutroten Lichtsäule, umwölkt von wabernden Rauchfetzen, war eine Gestalt aufgetaucht! Stumm, schwarz und riesengroß war sie plötzlich aus dem Nichts getreten, als hätte sie der Boden ausgespien. Mit dem Rücken zu den drei ??? stehend, hüllte sie ein Mantel aus Finsternis von Kopf bis Fuß ein. Doch jetzt drehte sie sich um!
    Ein dumpfes Rauschen zerteilte die Rauchwolken, als sich der Umhang wie die riesigen Schwingen eines Vogels ausbreitete. Und dann erfasste der Lichtstrahl das Gesicht – das keines war! Eine rot glühende Fratze bleckte den drei in ihrer Angst erstarrten Jungen einen Rachen mit weißen, spitzen Zähnen entgegen, aus dem es plötzlich zu sprechen begann: »Das ist mein Buch!«, dröhnte die geisterhafte Stimme. »Bringt es meinem Jünger! Zögert nicht! Achtet auf die Zeichen!«
    Im nächsten Augenblick explodierte das Licht mit einem ohrenzerfetzenden Knall, und während sich ein irrsinniges Gelächter auf unsichtbaren Füßen entfernte, überfluteten Wogen erstickender Dämpfe die drei ???.

Luft
    Es waren noch keine zehn Sekunden nach dem schauerlichen Spektakel vergangen, als auf einmal das Raumlicht anging. Mit fahlen Fingern tastete es sich durch die dichten Rauchwolken, die sich unmerklichen Luftzügen folgend langsam auflockerten. Nach ein paar Minuten war der Raum, der sich als kleine Bibliothek zu erkennen gab, dann zwar wieder halbwegs rauchfrei, doch die drei Jungen hatten sich noch immer nicht von der Stelle gerührt. Unbeweglich wie Statuen standen sie nebeneinander und starrten mit bleichen Gesichtern nach wie vor dorthin, wo gerade eine Gestalt aus dem Nichts erschienen war, die ihnen bislang nur in schlimmen Albträumen begegnet war.
    »War das – der –?« Peter ließ den Namen unausgesprochen, aber seine beiden Freunde wussten auch so, was er meinte.
    »Unsinn!«, blaffte Justus, vielleicht ein wenig zu heftig. »Das war ein ... ein ... ein Trick! Ja, sicher! Man will uns einschüchtern! Irgendjemand will, dass wir an diese ... Geschichte glauben!«
    »Das macht er aber wirklich gut«, erwiderte Peter kleinlaut und ziemlich blass um die Nase. »Ich hätte schwören können, dass das eben der ... der ...«
    »Blödsinn!«, fuhr ihm Justus noch einmal über den Mund und versuchte dabei schon so etwas wie ein überlegenes Lachen. Doch es klang irgendwie hohl und unglaubwürdig.
    Schließlich meldete sich auch Bob zu Wort, der bis jetzt nur scheinbar verängstigt in den Raum geschaut hatte: »Äh, Kollegen, ohne hier für noch mehr Aufregung sorgen zu wollen«, begann er nachdenklich, »aber wir stehen alle drei mitten im Eingang zu dieser Bibliothek.«
    »J...a, und?«, entgegnete Justus unsicher, während Peter seinen Freund in banger Erwartung anblickte.
    »Das da eben mag gerade gewesen sein, wer will«, fuhr Bob fort, »aber Tatsache ist, dass dieser Raum keinen anderen Zugang als diesen hier aufweist«, Bob zeigte auf die Tür, vor der sie standen, »und alle Fenster von außen

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