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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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nächsten Moment überzog ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht. »Wusst ich’s doch!«, stieß Justus triumphierend hervor.
    »Was?«, erkundigte sich Peter ungeduldig. »Was wusstest du?«
    Justus tippte auf das Foto beziehungsweise auf die darauf abgebildete Frau und meinte: »Hier, diese Dame, lächelt auch von dem Familienfoto, das bei Peastone auf dem Tisch steht. Sie ist es, ohne Zweifel!«
    Auf dem Weg zum Herrenhaus diskutierten die drei ??? hitzig darüber, was es mit der merkwürdigen Übereinstimmung der beiden Bilder auf sich haben könnte. Dass die Dame in der Zeitung nicht Peastones Frau sein konnte, auch wenn sie etwa in seinem Alter war, ergab sich schon aus ihrem Namen. Es hätte zwar auch sein können, dass Joanna Hamilton ihren Mädchennamen nach der Hochzeit behalten hatte, aber davon gingen die drei Jungen nicht aus. Sie hielten den Notar einfach für zu konservativ, als dass er sich damit hätte abfinden können.
    »Also die verheiratete Schwester?«, mutmaßte Bob.
    »Oder die Schwägerin«, gab Peter zu bedenken. »Die könnte auch auf einem Familienbild auftauchen.«
    Justus deutete nach vorne aus der Windschutzscheibe und meinte: »Das lässt sich leicht ermitteln. Vielleicht können wir es sogar dieser Sekretärin entlocken, wenn wir es geschickt anstellen, wir sind nämlich da.«
    Tatsächlich tat sich vor ihnen die Einfahrt zum Herrenhaus auf, deren großes, schmiedeeisernes Tor weit offen stand. Allem Anschein nach war also wirklich noch jemand hier. Peter steuerte seinen Wagen über die gekieste Zufahrt und parkte ihn dann direkt vor dem Haupteingang. Dann stiegen die Jungen die wenigen Stufen zum Eingangsportal hinauf, und Bob drückte die alte Messingklingel.
    Aber nichts rührte sich.
    »Probier’s noch mal!«, forderte Peter Bob auf, und der betätigte die Klingel ein zweites Mal.
    Doch es blieb weiterhin alles ruhig im Haus.
    »Vielleicht ist diese Miss van Soundso schon gefahren?«, vermutete Bob.
    »Hm«, brummte Justus verwundert und drückte auf Verdacht die Türklinke hinunter. Mit einem leisen Knarren öffnete sich der riesige Holzflügel ein Stück weit.
    »Sie muss noch da sein«, meinte der Erste Detektiv überrascht, »die Tür ist nicht abgeschlossen.«
    Mit stummen Blicken verständigten sich die Jungen darauf, einzutreten, und einer nach dem anderen schlüpften sie danach durch den schmalen Türspalt in das düstere Foyer des Herrenhauses. Draußen ging gerade die Sonne unter, sodass es hier drin bereits ungemütlich dunkel war. Und den Strom hatte man offenbar bereits abgestellt, wie Bob nach einem vergeblichen Druck auf den Lichtschalter vermutete.
    Beklommen blickten sich die drei Jungen in der leeren Halle um. Auch hier drinnen herrschte eine fast unnatürliche Stille, und von einer Sekretärin war weit und breit nichts zu sehen.
    »Hallo! Ist da jemand?«, rief Justus, und seine Stimme wurde als dumpfes Echo von den hohen Wänden zurückgeworfen. »Miss, äh, van Lyden?«
    Die drei ??? verharrten für einige Sekunden schweigend und lauschten angestrengt in das schummerige Dunkel um sie herum. Doch niemand antwortete.
    Justus wollte gerade noch einmal rufen, als sie plötzlich ein Geräusch vernahmen. Es klang wie ein Schaben oder ein Scharren und kam aus einem der angrenzenden Räume.
    »Hallo?«, flüsterte Peter und schluckte einen dicken Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Allmählich wurde ihm die Sache hier unheimlich. »Ist da wer?«
    Aber auch er erhielt keine Antwort.
    »Sollen wir mal ... nachsehen?«, fragte Bob zögerlich und ebenfalls sehr leise.
    »Ich bin dafür, dass wir uns wieder verziehen«, meinte Peter. »Schließlich haben wir hier nichts verloren.«
    »Ach was«, winkte Justus ab, »wir tun doch nichts Illegales. Ganz im Gegenteil. Vielleicht ist dieser Miss van Lyden etwas zugestoßen, und wir können ihr zu Hilfe kommen!«
    Der Erste Detektiv ging schon einmal langsam voraus in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und Bob schloss sich ihm an. Peter seufzte hörbar auf, folgte dann aber seinen Freunden. In dieser finsteren Höhle wollte er nicht unbedingt allein zurückbleiben.
    Die drei ??? liefen ein paar Meter durch einen schmalen Korridor und betraten dann durch eine offen stehende Tür einen Raum, in dem es fast noch dunkler war als draußen im Foyer. Entweder hatte man hier drin die Jalousien heruntergelassen, oder der Raum war fensterlos.
    »Bist du sicher, dass das Geräusch von hier kam?«,

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