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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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und deutete wie ein bleicher Riesenfinger in die Dunkelheit hinein.
    »Luft!«, stieß Peter in diesem Moment hervor. »Das ... dritte Element! Er hat Gewalt über die Luft!«
    Bob entfuhr ein dumpfer Laut, als er die schreckliche Erkenntnis seines Freundes nachvollzogen hatte. Konnte es wirklich sein, dass doch die Zauberformeln aus dem ersten Band der Zwillinge der Finsternis hierfür verantwortlich waren? Waren der Schnee, der Riss in der Erde und jetzt der Nebel in einer wolkenlosen Nacht allesamt das Produkt einer teuflischen Macht, die irgendjemand ganz in ihrer Nähe besaß? Es gehörte schon sehr viel sachliche Vernunft dazu, um an dieser Möglichkeit noch ernsthaft zu zweifeln, und diese Vernunft brachte im Moment nur Justus auf.
    »Kollegen, jetzt wartet doch mal!«, versuchte der Erste Detektiv die Gemüter zu beruhigen.
    Aber bevor er noch Atem geschöpft hatte, um weiterzureden, drehte sich Peter zu ihm nach hinten um und platzte aufgebracht heraus: »Nein, Just! Jetzt wartest du mal! Ich will mich nicht wieder mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Erklärungen von dir abspeisen lassen, während hier ein unbegreifliches Ereignis das nächste jagt. Mir hat dieser Typ vorhin in seinem schwarzen Mantel, dessen mutmaßlichen Namen ich jetzt gar nicht erwähnen will, schon vollauf gereicht. Aber jetzt spuken hier auch noch Nebelfetzen durch die Luft, die es rein physikalisch gesehen gar nicht geben dürfte, und das nach einem Wintereinbruch im Sommer und einer klaffenden Erdspalte ohne Beben, was alles auf das Konto dieses Buches gehen kann, soll, dürfte oder was weiß ich!« Peter holte keuchend Luft und fuhr dann fort: »Nenn mich einen Feigling, einen Angsthasen oder sonst wie, aber ich will jetzt diesen Zeichen «, der Zweite Detektiv zeigte unmissverständlich hinaus zu den Nebelfeldern, »folgen, und wenn sie mich zu irgendjemandem führen, der auch nur halbwegs aussieht wie ein Jünger des Teufels, wie auch immer diese Typen herumlaufen, dann bekommt der von mir noch heute dieses verdammte Buch! Basta!«
    Bob machte große Augen ob dieses Temperamentausbruchs seines Freundes, und auch Justus hatte es die Sprache verschlagen. So heftig hatten sie Peter selten erlebt. Keiner von ihnen erhob daher mehr Einspruch, als dieser seinen MG am Straßenrand parkte und den Motor abstellte. Brav und schweigsam kletterten sie hinter dem Zweiten Detektiv aus dem Wagen und folgten ihm, als der sich an die Verfolgung der Nebelschleier machte.
    »Hier! Seht ihr’s!«, rief Peter ihnen nach ein paar dutzend Metern zu. »Die geben einen Weg vor! Das ist mit Sicherheit kein Zufall!«
    Tatsächlich beschrieben die Nebelfahnen eine eindeutig nachvollziehbare Strecke, die erst über die besagte Wiese führte, dann vorbei an einigen schlafenden Häusern eine Straße begleitete, rechts abbog, einen Spielplatz überquerte, sich wieder durch zwei Nebensträßchen schlängelte und schließlich vor einem großen Eisentor endete, durch das sich die Nebelschwaden in einen dunklen Garten schlichen.
    »Da müssen wir rein!«, befahl Peter und suchte schon einmal nach einer Möglichkeit, auf das rundherum eingemauerte Grundstück zu gelangen.
    »Peter!«, meldete sich nun Justus zum ersten Mal, seit sie aus dem Wagen ausgestiegen waren, zu Wort. »Wir können da nicht rein! Das ist Hausfriedensbruch!«
    Peter lächelte schwach und meinte trocken: »Stell dir einfach vor, der Teufel wäre hinter dir her!« Dann setzte er einen Fuß in die bröckelige Ummauerung und zog sich an der Wand hoch.

Der Jünger des Teufels
    Während sich Peter weiter die Mauer hochhangelte, seufzte Justus schicksalsergeben und besah sich das Namensschild, das neben dem Tor angebracht war. »Witherspoon«, konnte er gerade so in der Dunkelheit entziffern.
    » Die Witherspoons?«, fragte Bob verwundert und stellte sich nun auch an den Fuß der verwitterten Ziegelmauer um hinaufzuklettern.
    »Ich weiß von keiner anderen Familie dieses Namens in Rocky Beach«, entgegnete Justus leise und tastete seinerseits nach einem ersten Halt in der Wand.
    »Und wer sind diese Witherspoons?«, fragte Peter, der jetzt oben auf der Mauer angelangt war und Bob einen Arm entgegenstreckte, um ihn zu sich hochzuziehen.
    »Jeremy – und – Barnaby Wi-ther-spoon«, keuchte Justus, als er mit dem Aufstieg begann. »Zwei Brüder – die – eine Art – Partyservice – betreiben, soviel – ich – weiß. Auch – eine alte – Familie – in – Rocky Beach.« Justus hing

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