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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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alle im zweiten Band, nicht wahr? Hast du die Zahlen auf einer einzigen Seite gefunden oder waren die verstreut im Buch?«
    »Jeweils drei auf einer Seite«, antwortete Peter. »118, 34 und 49.23 auf der einen, 34, 02 und 22.57 auf der anderen.«
    Bob tippte mit seinem Stift auf die vorletzte der Ziffern und meinte: »Diese Zahl irritiert mich irgendwie. Wieso schreibt da jemand 02 und nicht einfach 2?«
    Die drei Jungen verfielen in nachdenkliches Schweigen und starrten dabei unverwandt auf die sechs Zahlen. Peter murmelte sie dazu noch unablässig vor sich hin, Bob fuhr sie mit dem Stift nach, und Justus knetete weiter an seiner Unterlippe. Auch Sinclair grübelte angestrengt nach und fing dabei unbewusst an, einen Globus, der am Rand seines Arbeitstisches stand, sachte zu drehen.
    Unbemerkt von dem Millionär blickte Justus verärgert zu dem bunten Erdball, weil er sich von den wirbelnden Farben in seiner Konzentration gestört fühlte. Er rümpfte unmerklich die Nase und wollte gerade wieder in seinen Gedanken versinken, als ihn ein Geistesblitz wie ein Stromschlag durchzuckte. Es riss Justus förmlich in die Höhe, sodass Peter und Bob heftig erschraken.
    »Mr Sinclair«, fragte Justus und hielt für einen Moment inne. Er runzelte die Stirn und sprach dann weiter. »Haben Sie in Ihrem Auto einen Bordcomputer mit Global Positioning System?«
    »GPS?«, fragte Sinclair. »Ja klar, hab ich, wieso?«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schob Justus ruckartig seinen Stuhl zurück und lief nach draußen. Sinclair schaute die anderen beiden Fragezeichen verwirrt an, doch Peter bedeutete ihm, ihnen zu folgen. Er kannte das: Wenn Justus einen seiner Geistesblitze hatte, dann war er für Fragen kaum noch zugänglich.
    Der Erste Detektiv wartete dann auch schon ganz ungeduldig draußen vor dem roten Porsche, und kaum dass Sinclair aufgesperrt hatte, drängte Justus sich auf den Beifahrersitz und bat den Mann, ebenfalls einzusteigen. »Bitte anmachen«, sagte er wortkarg und deutete auf das kleine Display des Bordcomputers.
    Sinclair drehte den Zündschlüssel im Schloss und betätigte ein paar Knöpfe an der Mittelkonsole, während Peter und Bob neugierig ihre Köpfe ins Wageninnere schoben. Im nächsten Augenblick flammte das Display bläulich auf und zeigte kurz darauf ein Netz von Straßen, Plätzen und Häuserblocks. Unschwer erkannten es die Jungen als eine Karte von Rocky Beach und seiner näheren Umgebung.
    »Kann man irgendwo sehen, wo genau wir uns im Moment befinden?«, fragte Justus aufgeregt. »Ich meine Ortsangaben in Form von Längen- und Breitengraden.«
    »Ja«, sagte Sinclair, »das sieht man hier unter der Karte auf dieser –«
    Urplötzlich verstummte der Mann. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf einen grünlichen Balken am unteren Ende des Displays, auf dem zwei Wörter und sechs Zahlen zu lesen waren. Sie lauteten: »Länge: 118°, 34', 49.23'', Breite 34°, 02', 22.57''«.
    »Die Zahlen! Das sind Längen- und Breitenangaben! Immer drei zusammen: Grade, Minuten und aufs Komma genaue Sekunden!«, stieß Peter aufgeregt hervor. »Und es sind dieselben Angaben wie im Buch! Wie ... wie kann das sein?«
    »Die Bücher zeigen uns einen Ort an!«, rief Bob. »Und zwar genau den, an dem wir uns jetzt befinden – Rocky Beach!«
    Alle sahen sich an. Aufgeregt, überrascht. Nur Sinclair wirkte seltsam nervös, wie das leichte Flattern seines Unterkiefers und der wirre Blick in seinen Augen verriet.
    Plötzlich zuckte Justus zusammen. »Oh mein Gott!«
    »Was? Was ist, Erster?«
    »666 zusammen genommen! Die Quersumme aus 666 ist 18!«
    »Ja ... und?«
    »Schwarze Sterne! 18 Black Star Canyon Road! Der Ort ist hier! Ihr Haus ist gemeint, Mr Sinclair!«
    Sinclair sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, war aber unfähig, etwas zu sagen.
    »Hier! Natürlich!« Peter sah sich mit einem mulmigen Gefühl um. Was war hier?
    »Aber die Tür!«, sprach Justus weiter. »Öffne die Tür, öffne die Tür«, murmelte er fieberhaft vor sich hin. »Öffne die Tür. Zum Teufel, woran erinnert mich das? Eine Tür, die man – Ha!«, rief er plötzlich laut aus und stach den Zeigefinger in die Luft. »Ich hab’s! Sesam öffne dich!«
    »Was?«
    »Bitte?«
    »Hä?«
    Alle drei starrten ihn entgeistert an.
    »Versteht ihr denn nicht?« Justus riss die Augen auf. »Der Schatz!«
    »Welcher Schatz?«, fragte Peter.
    »Na, der Blutschatz! Das ist wie bei Ali Baba! Sesam öffne dich! Schatz! Geheimnis! Tür! Versteht

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