Zwillinge der Finsternis
ihr?«
»Ali wer?«
»Baba!«
»Oh mein Gott!«, entfuhr es Bob. »Du hast recht, Erster! Die Legende besagt ja auch, dass die Bücher einem den Weg zum nächsten Blutschatz verraten.«
»Genau! Und die unterirdische Tür zu diesem Schatz befindet sich in allernächster Nähe!«
Unterirdisch
»Wahnsinn!« Auch Peter hatte jetzt verstanden. »Das heißt, wenn wir diese Tür finden, dann ...« Den Rest des Satzes ließ er ungesagt und schaute stattdessen erwartungsvoll von einem zum anderen.
Doch zu seiner Überraschung schüttelte Justus nur den Kopf. »Das ist natürlich alles Unsinn.« Der Erste Detektiv hatte sich so schnell wieder beruhigt, wie er gerade noch aus dem Häuschen geraten war.
»Äh ... was? Wie jetzt? Ich dachte ... du hast doch gerade noch gesagt ... wovon sprichst du eigentlich?« Peter war völlig konsterniert.
Aber auch Bob verstand nicht, was Justus sagen wollte. Und Sinclair hörte gar nicht richtig zu. Er war tief in Gedanken und wirkte dennoch sehr beunruhigt, wie er da durch die Windschutzscheibe starrte und viel zu häufig blinzelte.
»Weil«, Justus stieg aus dem Porsche aus, »es zum einen die Black Star Canyon Road sicher noch keine 400 Jahre gibt, und man zum anderen die Sache mit den Längen- und Breitengraden erst so um 1880 verbindlich festgelegt hat. Davor bezogen sich diese Angaben auf unterschiedliche Städte, unter anderem auf Paris. Und da die Bücher aus Frankreich stammen, wäre es ja viel logischer, wenn sich die Angaben auf eben diese Stadt bezögen. Aber davon abgesehen, wurden diese geheimschriftlichen Vermerke sicher erst sehr viel später ins Buch eingefügt, weil man die exakten Längengrade erst seit circa 1760 bestimmen kann.«
»Ach, und du glaubst wirklich, dass es für denjenigen, der hinter diesem ganzen Spuk steckt, ein Problem ist, aktuelle Angaben in ein 400 Jahre altes Buch einfließen zu lassen?«, fragte Peter spöttisch. »Ich glaube, das wäre eine seiner einfachsten Übungen!«
»Außerdem: Diese Geheimschrift. Das war doch eigentlich gar keine richtige«, sagte Bob nachdenklich. Auf Peters Einwand ging er gar nicht ein. »Jeder auch nur halbwegs talentierte Detektiv hätte diese Zeichen entdeckt. Das sieht doch fast so aus, als sollten wir darauf stoßen!«
»Ja sicher!«, entgegnete Peter. »So ist es ja auch. Jeder, der die Sage kennt und sie einigermaßen ernst nimmt, soll diesen Zugang finden können. Nur die, die das Buch zufällig in die Hände bekommen, sollen nicht gleich über diese Angaben stolpern!«
»Und sogar das Latein ist falsch, wenn ich mich nicht irre«, ergänzte Justus. »Es muss, glaube ich, heißen aperi portam und nicht porta ! Man muss nach dem Verb den Akkusativ von porta bilden, und der lautet, soviel ich weiß, portam . Und ob das andere stimmt, wage ich auch zu bezweifeln. Hört sich irgendwie seltsam an.«
Peter verdrehte die Augen. »Willst du dich jetzt im Ernst an grammatikalischen Feinheiten aufhängen, Erster? Das ist doch wohl ein Witz! Vielleicht hat sich an der Stelle, wo das m sein sollte, die Geheimtinte verflüchtigt oder was weiß ich. Das ist doch kein Hinweis darauf, dass hier keine übersinnlichen Kräfte im Spiel sind. Mann!«
»Jungs ... ich ... ich«, meldete sich plötzlich Sinclair zu Wort. Immer noch machte er einen reichlich verwirrten Eindruck. »Ich möchte euch danken. Aber wenn es euch nichts ausmacht, dann würde ich jetzt gerne zu Bett gehen. Ich ... bin einfach zum Umfallen müde. Ich muss mich ausruhen.«
Die drei ??? sahen ihn überrascht an.
»Aber Mr Sinclair«, begann Justus, »was ich mit all dem sagen wollte, ist –«
»Erzähl’s mir morgen, Justus, ich kann jetzt wirklich nicht mehr. Seid mir nicht böse.« Sinclair lächelte erschöpft.
Der Erste Detektiv zuckte mit den Schultern. »Na gut. Wie Sie wollen. Dann ... bis morgen. Gute Nacht.«
»Gute Nacht, Jungs.« Sinclair nickte kurz, drehte sich um und lief zum Haus.
»Komisch«, fand Peter. »Jetzt auf einmal macht ihm der Spuk nichts mehr aus.«
»Was wolltest du eben sagen, Just?« Bob sah Sinclair nachdenklich hinterher.
Justus antwortete nicht gleich. Dann sagte er: »Dass ich gerade wegen dieser Ungereimtheiten der Meinung bin, dass an der ganzen Sache was dran ist.«
»Ach, jetzt doch wieder?«, meinte Peter entrüstet. »Kannst du dich vielleicht mal entscheiden?«
»Ich meine nicht die Sache mit dem Blutschatz«, erwiderte Justus. »Das ist genauso Blödsinn wie die Zaubersprüche, der
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