Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Lage, ihre Arbeit zu strukturieren – helfen wir ihnen dabei! Und nebenbei auch noch uns selbst, denn die Erfahrung von Zwillingseltern zeigt: Auch Zwillingseltern hilft ein strukturierter Tagesablauf sehr!
Im Alltag der Kindererziehung gilt „Rhythmus“ als Synonym für immer wiederkehrende Aktivitäten, für Rituale, die sich täglich wiederholen, möglichst zur gleichen Zeit in der gleichen Umgebung. Man kann dies mit „gepflegte Langeweile“ umschreiben. Für Erwachsene mögen solche Wiederholungen langweilig sein. Für Babys,
die in eine ihnen unbekannte Welt hinein geworfen sind,
die sich körperlich an diese Umgebung anpassen müssen,
die im ersten Halbjahr aus der Rückenlage bis hin zum Krabbeln kommen,
deren Sehsinn sich ausweitet,
die sich ohne Sprache mit der Welt verständigen müssen, um an etwas Überlebenswichtiges wie Nahrung zu kommen – für die ist es eine enorme Hilfe, wenn diese Umwelt berechenbar für sie ist und nicht auch noch tägliche Überraschungen birgt. Dann kann sich ein Baby in Ruhe „zurücklehnen“ und sich darauf konzentrieren, sich in seiner Umgebung zurechtzufinden und mit der Welt seiner Familie vertraut zu werden. Es muss nicht auf der Hut sein, was der Tag ihm so bringt. Der Kopf ist frei für das Wichtige!
Schaffen Sie also von Beginn an möglichst viele Pfeiler zum Festhalten, ohne natürlich die Bedürfnislage der Kinder zu ignorieren.
Werden Zwillinge überhaupt gleichzeitig wach? Haben sie gleichzeitig Hunger? Lässt sich überhaupt ein gemeinsamer Rhythmus finden? Ja! Geht es Ihnen nicht so, wenn Sie mit Ihrem Partner gemeinsam im Urlaub sind und zusammen etwas unternehmen? Überfällt Sie dann nicht auch zur ungefähr gleichen Zeit der große Hunger zum Mittagessen? Schauen Sie sich nicht an und einer sagt: „Sollen wir nicht hier etwas essen?“ Gut, es mag sein, dass bei Ihnen der Hunger noch klein und bei Ihrem Partner größer ist. Sie essen trotzdem gemeinsam etwas.
Ihre Zwillinge erleben exakt dasselbe. Sie haben das gleiche Umfeld und unternehmen in der Regel in den ersten sechs Monaten ihres Lebens alles gemeinsam. Nur ausnahmsweise ändert sich der Rhythmus, z. B. bei Krankheit eines Kindes.
Was Kinder in den ersten sechs Monaten brauchen
Kinder brauchen Nahrung, Schlaf, frische Luft und vor allem Ihre Liebe und Zuwendung. Dies klingt grob vereinfacht, umfasst aber doch so viel. Im Buch beleuchten wir in vielen Kapiteln jeden dieser Aspekte genau und bieten viele Tipps. An dieser Stelle geben wir Ihnen eine kurze Zusammenfassung, die zunächst einmal ausreichend dafür ist, einen realistischen Plan für den Alltag zu entwickeln.
Essen und Schlaf . In den ersten Wochen kann es sein, dass die Babys alle zwei bis drei Stunden hungrig sind und in der Regel nach den Mahlzeiten sofort wieder einschlafen. Allmählich verändern und stabilisieren sich die Trink- und Schlafenszeiten. Mit drei bis vier Monaten können die Babys Trinkpausen von drei bis vier Stunden entwickeln und in der Nacht oft schon eine längere Zeit schlafen. Dies ist bei Zwillingen nicht anders als bei Einlingen. Anders als Eltern oft befürchten, melden sich beide Kinder kurz hintereinander oder sogar gleichzeitig mit ihrem Hunger und erleichtern Ihnen so den Alltag.
Der typische „Mittagsschlaf“ taucht selten vor dem ersten Geburtstag auf. Meist machen die Babys bis dahin einen ausgiebigen Vormittags- und Nachmittagsschlaf. Zwillingseltern, die einen Vergleich mit Einzel-Geschwisterkindern haben, berichten oft, dass ihre Zwillinge aneinandergekuschelt in einem Bett früher längere Schlafperioden hatten als die älteren Einzelkinder.
Frische Luft . Die Kinder und vor allem auch Sie müssen an die frische Luft. Wenn Ihre Kinder eine Woche alt sind, können Sie mit einer Stunde täglich im Freien beginnen und diese Zeit allmählich auf bis zu zwei Stunden pro Tag steigern. Frische Luft fördert bei Babys außerdem den Schlaf. Gute Gründe für den täglichen Spaziergang, der auch Ihnen eine Abwechslung bringt und gut verknüpfbar ist mit anderen Aktivitäten. Die Ruhe und der regelmäßige Schlaf sind für die Struktur Ihres Alltags überdies hilfreich und tun damit allen gut!
Zuwendung . Menschen brauchen Zuwendung, erst recht Babys, die noch völlig abhängig von Ihrer Umwelt sind! Das Gefühl von Geborgenheit, eine der wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung des Urvertrauens, vermitteln Sie in erster Linie durch Körperkontakt, Streicheln und Körperwärme. Nutzen Sie
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