Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

auf
16 Uhr
hingelegt
19 Uhr
hingelegt
19 Uhr
döst
bis 19.30 Uhr, schläft ein
jammert vor sich hin, auf den Arm genommen und getragen, schläft auf dem Arm ein
19.45 Uhr
    Die beiden Folgetage verstärkten diesen Eindruck. Feline zupfte weiter am Ohr, Simon wurde laut bei Müdigkeit. Es kristallisierte sich heraus, dass beide Kinder
morgens zwischen 5.30 und 6.30 Uhr aufwachten,
zwischen 8.30 und 9.45 Uhr müde wurden und dann einen 1,5- bis 2-stündigen Vormittagsschlaf machten,
zwischen 13 und 14 Uhr Anzeichen von Müdigkeit zeigten und für 1–2 Stunden schliefen und
zwischen 15 und 16 Uhr aufwachten und bis zur Schlafenszeit um 19 Uhr wach blieben.
    Diese Tage in unserem Beispiel lassen vermuten, dass Felines Zeichen für Müdigkeit Rückzug ist: sie gähnt, sie döst und zupft an ihrem Ohr. Solche kleinen Zeichen zeigen viele Babys! Andere Babys schreien ihre Müdigkeit heraus. Sie wirken unruhig, quengelig, brüllen sogar. Viele Eltern berichten davon, dass ihre Kinder sich regelrecht wie Simon in den Schlaf schreien. Feline wird vermutlich, wie die überwältigende Mehrheit der von uns befragten Zwillingseltern bestätigt, weiterschlafen und sich nicht am Gebrüll ihres Bruders stören.
    Hält man Babys nach diesen ersten Anzeichen von Müdigkeit wach, um sie zu einem späteren Zeitpunkt schlafen zu legen, kann es passieren, dass die Kinder vor lauter Übermüdung nicht mehr in den Schlaf finden. Vielleicht kennen Sie dieses Übermüdungsphänomen auch von sich selbst. Man ist zu überdreht, um einzuschlafen. Zwillinge verhalten sich in diesem Punkt nicht anders als Einlinge.
    Allerdings ist es für Zwillingseltern sehr viel anstrengender. Sie müssen zwei übermüdete Kinder ertragen! Natürlich sind diese Versuchstage nicht der Alltag. Man soll mit den Kindern etwas unternehmen und es ist wichtig, Kontakte zu anderen zu pflegen. Aber auch wenn Ihnen der Aufwand, drei Tage „Auszeit“ zu nehmen und Protokoll zu führen, sehr aufwendig erscheint, halten Sie durch. Ein Tag reicht oft einfach nicht aus, um Regelmäßigkeiten bei den Kindern zu erkennen.
Den Alltag strukturieren: Aktivitäten planen
    Genießen Sie ein paar Tage abgeschottet von der Umwelt, um die Zeitfenster Ihrer Kinder kennenzulernen. Schlafen Sie, wenn die beiden auch schlafen, füttern Sie die beiden, wenn sie Hunger haben, und legen Sie sichzum Kuscheln zwischen sie, wenn sie wach sind. Notieren Sie alles, was Ihnen wichtig erscheint. Dermaßen gerüstet gehen Sie Termine an!
    Regelmäßige Spaziergänge mit den Kindern geben Ihrem Alltag Struktur.
    WISSEN
    Unterwegs womit?
    Generell gehören Ihre Kinder nicht für längere Zeit in einen Autokindersitz, da sie darin nur in einer leicht gestauchten Haltung liegen können. Dies ist für Rücken und Hüften der Kinder nicht optimal. Längere Ausflüge sollten Sie daher eher mit einem Kinderwagen unternehmen, in dem die Kinder in ihren Babytragetaschen rückengerecht liegen und schlafen können.
    In unserem Beispiel würde sich eine PEKiP-oder Eltern-Kind-Gruppe am Vormittag anbieten. Feline und Simon sind früh wach, man kann in Ruhe mit ihnen kuscheln, die beiden füttern, wickeln und anziehen, um sich gegen 8.30 Uhr auf den Weg zur PEKiP-Gruppe zu machen. Alle Kinder schlafen im Kinderwagen ein! Bei einem Start der Gruppe um 9.30 Uhr hätten die beiden ungefähr eine Stunde geschlafen oder würden in der ersten halben Stunde der Gruppe wach.
    Ähnlich können Sie mit allen Terminen verfahren, sei es beim Kinderarzt oder anderen Unternehmungen. Schwierig wird sich am Vormittag vermutlich ein Termin gegen 11 Uhr gestalten. Der beschriebene Rhythmus zeigt, dass beide vormittags noch einmal schlafen und zwischen 10 und 12 Uhr aufwachen. Auch wenn sie gegen 10 Uhr aufwachen, wird es mit Füttern, Wickeln und Anziehen hektisch, um gegen 11 Uhr rechtzeitig anzukommen. Feste Termine am Nachmittag werden den Schlafrhythmus dieser beiden Kinder vermutlich durcheinanderbringen. Nachmittags könnte ein Treffen mit anderen Eltern und deren Kindern zu Hause oder ein Spaziergang mit einem Halt in einem Caffé zum Plauschen oder ein Einkaufsbummel mit Kinderwagen für alle entspannter sein. Hier gilt es, das Heim am besten kurz vor dem Einschlafen der Kinder zu verlassen und sich das Wissen zunutze zu machen, dass Babys im jeweiligen Gefährt gerne und ausdauernd schlafen. Sie durch Herausnehmen aufzuwecken sollte idealerweise erst mit dem Aufwachen geschehen.
    Die Erfahrung von Zwillingseltern zeigt,