Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Schließlich konnte ich während dieser Zeit einmal allein Dinge im Haus erledigen, die sonst liegen blieben.
Nach einer Eingewöhnungsphase nutzte ich die Zeit, in der Lisa kam, um mit der großen Tochter zur Musikschule oder zum Einkaufen zu gehen. Mein Mann und ich haben später sogar einen Tanzkurs begonnen, um so als Paar eine kurze gemeinsame, aber regelmäßige Auszeit zu haben. Nach meiner Erfahrung ist es für alle von Vorteil, sich einen Babysitter so früh wie möglich zu organisieren, um Flexibilität zu gewinnen. Für die Kinder ist es außerdem nur gut, wenn sie auch noch Anregungen von Dritten bekommen, nicht nur von Familienmitgliedern.«
Das zweite halbe Jahr
Vieles hat sich gut eingespielt im Alltag, Eltern kommen zum Durchatmen und Innehalten. Gleichzeitig fordert der wachsende Aktionsradius der mobilen Kinder Aufmerksamkeit. Es ist ein völlig neuer Blick auf Kinder, die juchzend durch die Wohnung krabbeln. Wieder stehen Sie fasziniert vor einer rasanten Entwicklung!
Zwillinge durch dick und dünn
Ihre Kinder sind schon so groß! Aus den ca. 2500 Gramm leichten, ca. 45 cm langen Babys, die gemeinsam noch gut auf Ihre Brust passten, sind große Kinder geworden, die sich auf irgendeine Art durch den Raum bewegen und vieles wollen – nur nicht mehr ruhig auf Ihrer Brust liegen. Es wird in diesem rasanten Tempo weitergehen!
I m zweiten Lebenshalbjahr wird viel deutlicher, was Zwilling sein bedeutet. Gemeinsam ziehen die beiden los, robbend, krabbelnd, rutschend. Es ist so beruhigend, den Bruder oder die Schwester dabeizuhaben, wenn man die ersten Stufen erklimmen will. Oder entdeckt, dass der Fußboden, auf dem man herumkrabbelt, plötzlich anders aussieht, und nicht weiß, ob man sich trauen soll, den bekannten Holzboden zu verlassen und auf dem unbekannten Fliesenboden weiterzukrabbeln. Ein kurzer Blick zurück auf den Bruder oder die Schwester und man kann es wagen. Kurze Zeit später folgt Nummer zwei.
Gemeinsam in die Welt
Diese oft lautlose Verständigung miteinander ist faszinierend und man möchte meist einfach nur danebensitzen und staunen. Allerdings fehlt dazu häufig die Muße, denn Ihre Kinder können Sie mit dieser Verständigung gut auf Trab halten. Kindersicherungen sind gut und hilfreich – und doch werden Sie bemerken, dass Ihre beiden diese auch schon mal gemeinsam knacken, wenn sie nicht sehr gründlich angebracht worden sind. Es ist die Zeit des Mobilseins und das wollen sich Ihre Kinder einfach nicht verbieten lassen – so vernünftig dies auch wäre! Ab und an erscheint es sogar, als ob sich beide absprechen, wie im folgenden Elternbeitrag geschildert.
So anstrengend dies oft für Sie ist, so einzigartig ist es aber auch. Im zweiten Lebenshalbjahr stellen Sie immer wieder fest, wie sich Ihre Kinder gegenseitig anregen, miteinander „unterhalten“ und gemeinsam ihren Alltag gestalten. Auch wenn die beiden unterschiedlich agieren, der eine mutig vorpreschend, der andere eher abwartend zurückhaltend – sie gehen gemeinsam durch dick und dünn!
Sich Halt geben
Die Natur hat es gut eingerichtet. Kinder werden mobil, aber es setzt auch die Trennungsangst ein, die Kinder dazu bringt, vertraute Menschen und eine vertraute Umgebung zu bevorzugen. Am vertrautesten ist neben den Eltern – vielleicht manchmal sogar vor den Eltern – der Zwillingsbruder oder die Zwillingsschwester. Wie tröstlich für Eltern und Kinder, dass der emotionale Halt auf so vielen Schultern ruht!
Tief Luft holen und innehalten
Das zweite Lebenshalbjahr, in dem sich meist vieles eingespielt hat und Routine geworden ist, bietet mehr Gelegenheiten zum Luftholen und Innehalten. Sicherlich sind Sie von Ihren Kindern weiterhin sehr gefordert im Alltag, aber Ihre gewonnene innere Sicherheit im Umgang mit den beiden lässt Ihnen die Chance, sich mental zu entspannen.
Ihre Kinder werden immer wagemutiger und juchzen bei wilderen Bewegungsspielen.
In unserem Kapitel über das zweite Lebenshalbjahr erfahren Sie zunächst wieder, was eigentlich passiert in der Entwicklung Ihrer Kinder – es ist eine ganze Menge! Nie wieder entwickelt sich ein Mensch so rasant wie im gesamten ersten Lebensjahr.
Viele Hinweise sollen Ihnen helfen, den Alltag so zu gestalten, dass Freiräume für Sie bleiben und größer werden. Freiräume, die Sie vielleicht dazu nutzen wollen, um wieder ins Berufsleben zurückzukehren oder sich neuen Aufgaben zuzuwenden. Was Sie mit Zwillingen dabei bedenken sollten und wie Sie dies
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