Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

über Bauch und Brust stupsen …)
    „Erst kommt der Sonnenkäferpapa, dann kommt die Sonnenkäfermama. Und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein …“.
    (Jeder Finger ist ein Käfer …)
    „Sie haben rote Röckchen mit kleinen schwarzen Pünktchen dran …“
    (Die Käfer krabbeln den Babyarm hoch …)
    „So machen sie den Sonntagsgang auf unserer Gartenbank entlang …“
    (Auf der Schulter geht es weiter …)
    „Erst kommt der Sonnenkäferpapa, dann kommt die Sonnenkäfermama. Und hinterdrein, ganz klitzeklein, die Sonnenkäferkinderlein.“
    (Zum Schluss klettert die Käferfamilie auf Babys Köpfchen.)

Und die Gefühle stehen kopf
    Rasant verläuft die Entwicklung der Kinder im ersten Halbjahr, physisch wie psychisch. Auch die Menschen um die Kinder herum spüren Veränderungen in ihrer Gefühlswelt. Alles ist neu, sogar wenn man schon Kinder hatte, bevor die Zwillinge kamen. Gefühle stürmen auf Mütter, Väter und Geschwisterkinder ein. Die Zeichen stehen in dieser Zeit für alle auf Veränderung!
    Nach vielen Monaten Zwillingsschwangerschaft wird die Geburt meist geradezu herbeigesehnt. Sind die beiden auf der Welt, fühlen sich alle erleichtert und glücklich, und doch mischen sich im Alltag andere Empfindungen mit ein. Neue, bisher nicht gekannte Gefühle und die starke Intensität von Emotionen stimmen nachdenklich oder erschrecken sogar. Männer wie Frauen, die sich selbst immer als stark und abgeklärt erlebten, im Berufsleben täglich „ihren Mann gestanden haben“, spüren neue Seiten an sich:
Rührung bis hin zu Tränen angesichts des einfachen Anblicks der hilflosen, kleinen Wesen, deren Vater und Mutter sie sind,
eine neue Verletzlichkeit: Was ist, wenn einem der Kinder etwas passiert? Werden wir der neuen Verantwortung gerecht werden?
Ängste, die neu sind und das Gefühlsleben besetzen und
überschäumende Freude beim ersten Lächeln, den unermüdlichen Bewegungsversuchen und angesichts jedes Entwicklungsschritts der Kinder.
Aus Frauen werden Mütter
    Am augenfälligsten sind für Frauen die körperlichen Veränderungen. Der Bauch ist weg und mit ihm die Unbeweglichkeit und Schwerfälligkeit gerade der letzten Schwangerschaftsmonate. Wie hat man sich darauf gefreut! Die Rückkehr zu alten Maßen braucht ihre Zeit, vor allem nach einer Zwillingsschwangerschaft. Es ist unrealistisch zu erwarten, dass man schnell die alte Figur wiedererlangt, wenn es doch mehrere Monate gedauert hat, sie zu verlieren – haben Sie Geduld mit sich!
    Dazu kommt für viele Frauen die komplette Änderung der Lebensumstände. War man vor der Geburt der Kinder erwerbstätig und finanziell unabhängig, wird man nun vielleicht für einige Zeit aus dem Beruf aussteigen und sich in finanzieller Hinsicht auf andere verlassen müssen. Doch nicht nur der finanzielle Aspekt wiegt schwer. War man es bisher gewohnt, den Tag in einem Team mit Kollegen zu verbringen, ist man viel Zeit des Tages allein mit zwei kleinen Kindern. Da fühlt man sich schnell alleingelassen und isoliert, gerade wenn es im Freundeskreis keine Frauen mit Babys gibt.
    Der Tagesablauf verändert sich. Zwei kleine Wesen, die erst noch in unsere Welt hineinfinden wollen und müssen, bestimmen plötzlich, wann was zu passieren hat. Da wird Zeit fürsich selbst, für den Partner und für andere zu einem raren Gut. Ebenso ziehen diese kleinen Wesen die gesamte Aufmerksamkeit des Umfeldes auf sich und spielen für alle die Hauptrolle. So sehr man das auch versteht, so sehr würde man sich doch auch wünschen, dass als Erstes einmal nach dem eigenen Befinden und nicht nach dem der Kinder gefragt würde!
    Auch der Partner verändert sich. Nach den ersten gemeinsamen Wochen zu Hause will er oft seine neue Rolle als Alleinernährer der Familie besonders gut ausfüllen und ist deshalb häufiger außer Haus, um an seiner Arbeitsstelle voll präsent zu sein.
    So erleben Frauen, die Mütter geworden sind, ein neues Lebens- und ein neues Körpergefühl. Das fordert zusätzlich zur kompletten Versorgung der Kinder gewaltig und darf auch an manchen Tagen überfordern! Seien Sie nicht zu streng mit sich, Ihr Gefühlsleben braucht wie Ihr Körper Zeit, sich wieder einzupendeln. Lächelnde Mehrlingsmütter, die wenige Wochen nach einer Geburt mit Traumfigur in Hochglanzmagazinen posieren, erleben in der Nichtöffentlichkeit nichts anderes als Sie, wenn sie sich selbst um ihre Kinder in Vollzeit kümmern.
Das kann helfen
    Seien Sie achtsam mit sich.