Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Veränderungen voll auf ihre Rolle als Mutter fixiert ist und die Umgebung nur am Rande wahrnimmt. Kein Wunder, dass sich in einer solchen Situation auch Männer öfter einmal allein fühlen.
Das kann helfen
Die Akzeptanz der Elternzeit für Väter steigt und in vielen Unternehmen bedeutet die Entscheidung für eine ausgedehnte Elternzeit nicht automatisch das Karriereaus für Männer. Eine persönliche Standortbestimmung hat in jedem Falle Sinn. Wie wollen Sie Ihre Vaterrolle gestalten? Was ist Ihnen wichtig und was sind Sie bereit dafür aufzugeben bzw. hintanzustellen? Wo liegen Ihre Prioritäten im Leben?
Ob Sie diese Fragen allein für sich oder im Gespräch mit einem guten Freund erörtern oder mithilfe von Fragebögen erarbeiten wollen, ist egal – Hauptsache, Sie nehmen sich die Zeit,innere Klarheit zu schaffen, die es Ihnen erleichtern kann, überzeugend für Ihre Vorstellungen zu argumentieren.
Wenn Sie wissen, was Sie wollen, sprechen Sie mit Ihrer Partnerin und gleichen Sie Ihre Vorstellungen ab. Passen die Bilder zueinander? Wie können Sie zu einer gemeinsamen Vorstellung kommen?
Sprechen Sie vor allem immer über Ihre Gefühle, auch wenn dies normalerweise nicht Ihre Art ist! Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrer Partnerin, auch wenn Ihnen angesichts von Konflikten und Streitigkeiten eher nach innerem Rückzug ist. Frauen kämpfen nicht nur mit ihrer neuen Mutterrolle, sondern auch mit hormonellen Umstellungen, die ihre Stimmungslage beeinflussen. Und: Frauen denken anders als Männer – so banal diese Erkenntnis mittlerweile erscheint, so sehr beeinflusst diese Tatsache unseren Alltag trotzdem noch. Frauen interpretieren Schweigen und Rückzug meist nicht wie Sie als Zeit der inneren Sammlung, sondern als Gleichgültigkeit und Ablehnung!
Aus Paaren werden Eltern
„Eltern werden“ stellt Partnerschaften auf die Probe, gerade im ersten Lebensjahr verschlechtert sich nach Meinung vieler Paare die eheliche Situation. In Studien wurden nur Familien mit einem Kind als Zuwachs befragt – da könnte Zwillingseltern-Paaren angst und bange werden!
In den ersten drei Monaten nach einer Zwillingsgeburt ist die Partnerschaft vom Versorgen der Kinder geprägt, im Vordergrund stehen die Pflege der Kleinen und das Sich-Sortieren im Alltag. Doch schon im zweiten Vierteljahr entspannt sich die Situation zusehends! Uns erscheint es aus eigener Erfahrung und den Erfahrungen der von uns betreuten Familien am sinnvollsten, diese Herausforderung von drei Seiten anzugehen:
Bleiben Sie in Kontakt miteinander – dazu finden Sie im Folgenden viele Anregungen.
Minimieren Sie Belastungen und Stress so weit es geht. Diesem Thema wenden wir uns im Kapitel „Die ersten sechs Monate managen“ zu (siehe → S. 189 ).
Bleiben Sie gelassen. Meine Hausärztin pflegte zu sagen: „Momentan ist nicht die Zeit, um grundsätzliche Entscheidungen zu fällen“. Gehen Sie nicht voreilig und nicht zu hart mit der eigenen Beziehung ins Gericht, wenn die Spannungen in den Monaten nach der Geburt überhandzunehmen scheinen und die Gefühle für den Partner oder die Partnerin kopfstehen. Fragen Sie sich eher: „Ist das jetzt etwas Grundsätzliches oder hat das mit dem Stress zu tun?“
Auch wenige Minuten Zeit miteinander stärken die Partnerschaft.
So meistern Sie gemeinsam das erste Halbjahr mit Ihren Kindern.
Die Studien zur Veränderung von Partnerschaften nach der Geburt zeigen: Etwa ein Viertel der Befragten gaben an, ihre Partnerschaft sei mit Kind genauso gut oder sogar besser als vorher! Die Frage ist also: Was machen diese Paare anders als andere Paare und was kann man von ihnen abschauen?
Partner bleiben
Als Eltern in dieser ersten Zeit stark gefordert, kann es passieren, dass beide einander als Partner nicht mehr ausreichend wahrnehmen. Konfrontiert mit vielen neuen Gefühlen und mit einem durch die Versorgung der Kinder geprägten Alltag brauchen beide Partner eigentlich Hilfe und Unterstützung voneinander. Doch Eltern fühlen sich oft nicht nur überlastet, sondern auch einsam, obwohl sie beisammen sind. Die Folge ist, dass vielfach keiner von beiden die Bedürfnisse des anderen sehen und darauf eingehen kann, sondern für sich selbst erwartet, dass die jeweils eigenen Bedürfnisse erfüllt werden. Am besten, ohne dass man sie konkret aussprechen muss, denn schließlich: „Wenn er mich wirklich liebt, wird er schon wissen, was er tun muss!“
„Miteinander reden“ und „Zuhören“ sind der Schlüssel zu einer
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