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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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nahezu übermächtig.
Es ist zu spät für eine Beziehung oder Liebe! – Außerdem: Sie liebt ja nicht einmal ihr eigenes Leben
.
    Er beugte sich zu seinem Engel, um sie seinen betrübten Gesichtsausdruck nicht sehen zu lassen und hauchte ihr einen »Dankeschön«-Kuss auf die geröteten Lippen
    Verwundert über seine plötzliche Sanftheit wurde Sofia misstrauisch. »Ist auf deiner Frauenkette etwa auch noch ein Portraitplatz frei?«, erkundigte sie sich kratzbürstig.
    Edward lachte leise. »Alle, meine Schöne, alle.«
    An Sofias Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass sie keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
    »Jeder von uns bekommt – da unserer Erschaffung der Kontrolle der Königin obliegt – eine Kette …«, begann er.
    »Mit fünf Perlen für Frauenportaits?!«, riet sie.
    »Portraits?« Edward schüttelte seinen Kopf. »Nein, meine Schöne! Keine Portraits. Es sind magische Gefängnisse.«
    Sofia starrte den Vampir ungläubig an und ließ zu, dass er sie zur Tanzfläche bugsierte.
    »Fünf Gefängnisse oder Luxussuiten oder was auch immer sich der Vampir für seine Frauen wünscht. Dort kann er Frauen unterbringen und sie für immer jung halten als seine Partnerin.«
    »Partnerin? In einem Gefängnis?«
    »In einer Welt, die der Vampir nur für sie erschafft«, bestätigte Edward.
    Der kalte Schauder über Sofias Rücken breitete sich aus, brachte ihr Blut zum Gefrieren und griff nach ihrem Herz. Die Angst kletterte auf dünnen Spinnenbeinen aus ihrem Gehirn, während sie äußerlich ruhig und gefasst an Edwards Seite die Tanzfläche betrat.
    »Die Frauen können nicht befreit werden. Einmal in der magischen Kette, sterben sie bei ihrer Freilassung.«
    Sofia blinzelte, als könne sie nicht begreifen, was sie hörte. »Ich verstehe nicht… Magie …« Ihre Stimme verklang.
    »Existiert«, nickte Edward. »Genau wie Vampire und Hexen.« Er wirbelte Sofia in seine Arme und hieß sie Tanzaufstellung annehmen. »Die Schwester der Vampirkönigin ist eine Hexe, sie stellt diese Ketten her, damit die Vampire nicht in Versuchung kommen gegen das Gesetz, keine Frauen in Vampire zu verwandeln, rebellieren.«
    Sofia nickte, als sie begriff. »Und das verbietet die Hexe, weil sie Angst hat, von einer Vampirin umgebracht zu werden – Von mir.
    »Genau!«, bestätigte Edward.
    »Aber …« Sofia dachte an Xylos Kette und die Angst nahm zu.
    Die ersten Takte von Jennifer Rushs »Heartwars« erklangen und Edward war sich nicht sicher, ob er über das Lied lachen oder sich ärgern sollte. Er kam sich schäbig vor, weil er dem Engel mit seinem nächsten Satz noch mehr Angst machen würde. Aber er musste Sofia warnen. Für eine Schönheit wie sie würdedie Suche nach ihm, dem Magistraten, ein sexuell aufgeladener Spießrutenlauf werden; bis er sie dort hatte, wo er sie haben wollte. – Und je mehr sie gewarnt war, desto besser würde sie sich vorbereiten und schützen können.
    »Die meisten Vampire tauschen ihre Anhänger untereinander oder verkaufen die Frauen wie Schmuckstücke.«
    »Aber es können doch nicht alle …« Sofias Stimme verklang in einem Schaudern und sie sah sich mit großen Augen um, während sie unter seiner Führung den ersten Tanzschritt machte.
    Edward schnaubte höhnisch. »Nein, nicht alle. Manche lieben ihre Frauen wirklich und halten sie auf diese Weise unsterblich. Diese Frauen geben freiwillig alles für ihren Vampir auf. Wirklich ALLES.«
    Sofia nickte. Der Kloß in ihrer Kehle war unerträglich dick und hinderte sie am Schlucken.
    »Meine Kette ist leer und wird es bleiben – für den Rest meiner Tage«, erklärte Edward und sein Gesichtsausdruck war wehmütig.
    »Warum?« Sofia hatte das Gefühl, allein mit der Frage eine Grenze zu überschreiten, konnte aber nicht anders, als sie zu stellen. Edward schwieg lange, so lange, dass sie glaubte, er würde gar nicht mehr antworten. Und als er es schließlich doch noch tat, war seine Stimme so leise, dass sie nicht wusste, ob die Antwort nicht nur für ihn selbst bestimmt war: »Weil ich eine gleichberechtigte Partnerin will, die freiwillig bei mir ist und keine Sklavin.«
    Seine braunen Augen, sonst so gedankenverloren, funkelten. Instinktiv wusste sie, dass er flirtete. Und sich dessen absolut bewusst war! Bei allem, was sie bisher erlebt und gehört hatte, war es diese Erkenntnis, so widersinnig und merkwürdig, die sie aus der Bahn warf. Wieder war sie versucht, einen Schritt von ihm zurückzutreten, in die Sicherheit. Doch während er

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